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|9|8|Wenn man einen falschen Weg einschlägt, verirrt man sich um so mehr, je schneller man geht.  Denis Diderot

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Autor Thema: Kompostwirtschaft  (Gelesen 8248 mal)

Rupalwand

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Kompostwirtschaft
« am: 26. November 2019, 06:03:54 »

Was mich besonders interessiert ist Eure Kompostwirtschaft.
Dazu fehlt mir noch ein Wissen, welches Ihr sicherlich habt.
Grüße rupalwand
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Wer könnte etwas dagegen haben, was mir in meinem Garten gefällt?

MarkusG

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #1 am: 26. November 2019, 06:42:12 »

Hallo Rüu ( :-[) palwand,

bei unserem Kompost gibt es unterschiedliche Vorgehensweisen:

1) Auf dem Gemüsebeet führen wir Flächenkompost durch. Alles mögliche wird da ständig zwischen die Kulturen gelegt.

2) Die Staudenbeete legen wir so an, dass wir zunächst die Fläche einen Sommer lang oder ein Jahr lang mit Folie bedecken, danach sind die Quecken zumindest geschwächt. Dann kommt gekaufter, zertifizierter Kompost in rauen Mengen darauf. Ca 30-40 cm. Das sinkt dann über den Winter auf die Hälfte durch Verdichtung zusammen. Im darauffolgenden Sommer muss ich bestimmt 20 mal die noch durchdrückenden Quecken mit dem Unkrautstecher herausziehen, was aber im Kompost leicht geht. Dann schaffen sie es nicht mehr und es kann bepflanzt werden.

Entgegen allen Behauptungen von Besuchern oder Büchern hatte ich noch nie "Nitratmangel" oder so was. Zum Zeitpunkt des Pflanzens ist der Kompost ja schon stark zusammengesunken. Ich mache dann ein tiefes Loch und versuche, den Lehm etwas mit dem Kompost zu verbinden, damit es die Wurzeln leichter haben in den Lehm zu kommen. Wenn Pflanztöpfe aber noch zu klein sind, pflanze ich auch in den puren Kompost.

Im Frühjahr wird die Staudenfläche abgeschnitten und alles verhäckselt. Dann wieder als Flächenmulch verteilt. Möglicherweise achte ich das nächste Mal mehr darauf, vor dem Häckseln auch die Samenstände abzuschneiden, um die Samenverteilung etwas zu reduzieren.

Übrigens hatte ich erst kürzlich ein Video eines jungen Bauern in Frankreich auf Youtube gesehen, der baut so ungefähr sein Gemüse an. In kürzester Zeit hat er durch kohlenstoffreiches Material einen wunderbaren Boden geschaffen, ohne irgendwelche Nitratmängel zu beklagen! Seine Erklärung: Bakterien entziehen dem Boden kein Nitrat, sondern produzieren es! Ich bin zu wenig Biologe, um so etwas beurteilen zu können, aber das es keinen Nitratmangel gibt, kann ich bestätigen!

Ich hoffe, Deine Fragen beantwortet zu haben.

Gruß
Markus
« Letzte Änderung: 26. November 2019, 09:07:07 von MarkusG »
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Alstertalflora

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #2 am: 26. November 2019, 07:36:53 »

Sehr interessant, danke, auch wenn es eigentlich für Rupalwand gedacht war. Was macht Ihr mit den Dauerunkräutern - entsorgen (lassen) oder weiter verarbeiten? Da kommt ja so einiges zusammen!
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lerchenzorn

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #3 am: 26. November 2019, 07:55:39 »

Immer wieder sehr beeindruckend, wie Ihr den Park/Garten voranbringt. Ich muss das doch mal schaffen, zu Euch zu kommen und leibhaftig durchzuschlendern.

(Es sind natürlich Bakterien in den Knöllchen der Leguminosenwurzeln, die den Stickstoff binden. Ob der junge Franzose aber das oder doch was anderes - Azotobacter? -meint, weiß ich nicht. )
« Letzte Änderung: 26. November 2019, 08:06:03 von lerchenzorn »
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Alstertalflora

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #4 am: 26. November 2019, 08:02:14 »



(Es sind natürlich Bakterien in den Knöllchen der Leguminosenwurzeln, die den Stickstoff binden. Ob der junge Franzose aber das oder doch was anderes meint, weiß ich nicht. )
Ja, das ist ja bekannt, aber was ist in den Bereichen, in denen keine Leguminosen vorhanden sind/angebaut werden?
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lerchenzorn

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #5 am: 26. November 2019, 08:06:38 »

"was anderes" ...  ;)
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Alstertalflora

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #6 am: 26. November 2019, 08:09:17 »

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lerchenzorn

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #7 am: 26. November 2019, 08:15:13 »

Das heißt:  ich weiß es nicht. Habe oben noch Azotobacter als frei im Boden lebende, N-fixierende Bakterien ergänzt, weiß aber nicht einmal, ob die in unseren Böden überhaupt in nennenswerter Menge präsent sind.
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Bristlecone

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #8 am: 26. November 2019, 08:59:20 »

Frei lebende stickstofffixierende Prokaryoten (also nicht in Symbiose mit Leguminosen, Erlen oder Sanddorn etc.) gibt es wohl in den allermeisten Böden.
Die auf diesem Weg in den Boden (Ackerboden) eingetragene Menge an Stickstoff in Verbindungen wird grob auf etwa 1 kg N/ha im Jahr geschätzt.

Eine in Mitteleuropa wesentlich bedeutendere N-Quelle ist der Eintrag an Stickstoffverbindungen durch Stickstoffoxide aus der Luft - die wiederum zum kleineren Teil hier bei uns aus natürlichen Quellen stammen (Blitze), zum größeren Teil aus Verbrennunhgsprozessen und hier wiederum zu einem erheblichen Teil aus Autoabgasen (Ja, der Dieselskandal ist auch hier zu erwähnen).

Nach dieser Schweizer Quelle (Grundlagenpapier zur Stickstoffproblematik
Luft, Boden, Wasser, Biodiversität und Klima
, S. 16) liegt der N-Eintrag bei Wiesen und Weiden über diesen Pfad im Bereich von 10 - 30 kg N/ha  im Jahr und übertrifft damit die N-Bindung durch frei lebende Mikroorganismen in Ackerböden um eine Größenordnung.

Diesen N-Eintrag habe ich auch in jedem Gartenboden

Bei landwirtschaftlichen Kulturen liegt der N-Bedarf je nach Kultur, Boden und anderen Faktoren bei - grob - 100 - 200 kg N/ha im Jahr (Stickstoffbedarfswerte für landwirtschaftliche Ackerkulturen). Dabei wird aber geerntet, d. h. N-haltige Biomasse entnommen. Das ist im Ziergarten praktisch nicht der Fall.

Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Garten hat allein durch den Eintrag an pflanzenvertwertbarem Stickstoff aus der Luft eine erhebliche N-Düngerzufuhr.
Ob ich will oder nicht. Ganz ohne Düngen und ohne Kompost.

 
« Letzte Änderung: 26. November 2019, 09:02:47 von Bristlecone »
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RosaRot

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #9 am: 26. November 2019, 09:10:08 »

Reicht dieser Eintrag aus der Luft eigentlich aus um Magerstandorte überzuversorgen oder müssen noch andere Faktoren dazu kommen um solche Standorte zu überdüngen und damit die Flora zu verändern-wie ich es hier verschiedentlich beobachte?
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Viele Grüße von
RosaRot

Alstertalflora

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #10 am: 26. November 2019, 09:16:36 »

Danke, Bristle, jetzt hab ich mal ein paar Werte. Ich wusste, dass ein gewisser Stickstoffeintrag aus der Luft stattfindet, hatte jedoch keine Info über entspr. Größenangaben. Das würde im Bereich des Ziergartens bedeuten, dass jegliche zusätzliche Stickstoffdüngung überflüssig ist.
Im Gemüsegarten darf ich dann noch ein wenig „nachhelfen“, wobei der von mir eingebrachte Pferdemist ja schon einiges abdeckt.
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Bristlecone

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #11 am: 26. November 2019, 09:17:54 »

Reicht dieser Eintrag aus der Luft eigentlich aus um Magerstandorte überzuversorgen oder müssen noch andere Faktoren dazu kommen um solche Standorte zu überdüngen und damit die Flora zu verändern-wie ich es hier verschiedentlich beobachte?

Dazu gibt der verlinkte Schweizer Bericht auch eine Einschätzung.

Moore, insbesondere Hochmoore, sind besonders empfindlich, da von Natur aus extrem nährstoffarm. Aber auch Magerrasen werden durch diesen N-Eintrag in einer Weise aufgedüngt, die die Vegetation und damit auch die Fauna nachhaltig verändert.

Lerchenzorn kann dazu sicher mehr sagen.
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lord waldemoor

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #12 am: 26. November 2019, 09:18:04 »

ein wirklicher magerstandort hat ja auch seinen speziellen boden, der wird nicht anders durch dem stickstoff aus der luft
vmtl spielt da auch die trockenheit eine rolle
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Bristlecone

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #13 am: 26. November 2019, 09:21:21 »

ein wirklicher magerstandort hat ja auch seinen speziellen boden, der wird nicht anders durch dem stickstoff aus der luft
vmtl spielt da auch die trockenheit eine rolle

Doch, er wird. Auch das ist in dem verlinkten Bericht angesprochen.
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lord waldemoor

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Re: Kompostwirtschaft
« Antwort #14 am: 26. November 2019, 09:23:20 »

dann werd ich den mal durchlesen,wenn der kaffee mal wirkt
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