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Autor Thema: Honeycrisp  (Gelesen 9183 mal)

555Nase

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Honeycrisp
« am: 30. November 2019, 05:29:18 »

Hat schon jemand den Apfel "Honeycrisp", den es bei Aldi und Lidl gibt, gekostet ?
So einen saftigen Apfel hatte ich überhaupt noch nicht, als ob man in eine Melone beißt oder auch ähnlich einer Nashi, nur mit Apfelgeschmack. Für mich der beste Apfel. ;)  Habe ich gleich ein Bäumchen geordert.
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

Urmele

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Re: Honeycrisp
« Antwort #1 am: 30. November 2019, 07:30:14 »

Was sich über den Anbau und die Fruchtqualität hier nachlesen lässt schreckt mich eher ab den Baum selbst zu pflanzen.
Trotzdem werde ich heute beim Einkaufen aus lauter Neugierde drauf achten.
Auch aus Neugierde würde mich interessieren wo Du den "geordert" hast. Da steht es ist eine Clubsorte.
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555Nase

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Re: Honeycrisp
« Antwort #2 am: 30. November 2019, 07:48:03 »

Die Sorteneigenschaften habe ich natürlich auch gelesen und war etwas enttäuscht, die Erfahrung sagt mir aber, daß viele Beschreibungen nicht immer an jedem Ort zutreffen müssen ? Es gibt genug "Versager", welche durchgebäppelt ;) werden und wenn es auf der Plantage funktioniert, werde ich das mit einem Baum bestimmt auch noch hinbekommen. :P
Das Bäumchen habe ich nach stundenlangen Recherchen, gestern zufällig zum letzten!- Verkaufstag in diesem Jahr, in CZ gekauft. Wie die das mit der Clubsorte machen, ist mir auch ein Rätsel aber wurscht, ich bin glücklich. :)
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cydorian

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Re: Honeycrisp
« Antwort #3 am: 30. November 2019, 10:12:34 »

Honeycrisp ist eine Sorten von 1962, die hat wahrscheinlich nicht mal mehr Sortenschutz und jeder kann sie vermehren und verkaufen. Meines Wissens ist nur Clubsorte, was den Namen "Honeycrunch" tragen will. Das ist so ähnlich wie Cripps Pink und Pink Lady. Cripps Pink ist die alte, lizenzfreie Sorte, die kann jeder anbauen und unter diesem Namen verkaufen. Pink Lady ist dieselbe Sorte, aber als Clubsorte mit viel Lametta und Werbung vermarktet. Wer also "Pink Lady" auf seine Kisten kleben will, muss im Club sein und den Anforderungen entsprechen. Wenn Honeycrisp nicht in Baumschulen auftaucht, dann wohl eher weil der Apfel selbst im Profianbau verhasst ist, aus dem brauchbare Äpfel rauszubekommen ist sehr schwierig.

Die Sorte teilt auch das Konsumentenfeld ziemlich in Hasser und Liebhaber. In den USA schon lange eine Riesenerfolg sind die Wachstumsraten in Deutschland sehr bescheiden geblieben. Ich hab ihn die letzten Jahre jedes Jahr aus dem Supermarkt probiert (das mach ich auch bei anderen Sorten, weil ich nicht in meiner Alte-Sorten-Filterblase bleiben will) und in der Familie war er unbeliebt, zu grobzellig und das frisch tolle Aroma ist im Supermarkt meist schon veratmet. Positiv war für mich, dass ich trotz dem Golden Delicious im Stammbaum keine Allergie spürte, der Mund bleibt ungereizt.

Dass die Leute gerne das pflanzen, was sie aus dem Supermarkt kennen wundert mich nicht. Eine meiner Wiesen hab ich von solchen Leuten übernommen. Wie Jahresringe sind da immer die jeweils bekanntesten Supermarktsorten der Pflanzjahre drauf. Bei mir waren es Golden Delicious, Gloster, Idared, Conference Birne, Jonagold... als Hochstämme.

Warum also nicht? Pflanz ihn und erzähl was drüber. Laut den Beschreibungen solltest du keine Windlage wählen, ihn sehr gut festbinden, schon mal die Calciumspritze bereitlegen um damit Stippe zu bekämpfen. Viel Erfolg.
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hml

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Re: Honeycrisp
« Antwort #4 am: 30. November 2019, 16:17:41 »

Hallo,
HC ist meines Wissens in Europa nicht frei erhältlich im Gegensatz zu USA wo das Patent abgelaufen ist. Aufgrund des Geschmacks ist er Moment bei allen Züchtern ein begehrter Kreuzungspartner. Die nächste Generation heißt Sweetango, Cosmic Crisp, Route 66 oder aus Pilnitz Pia 41. Ziel ist aus der Mimose HC eine vernünftige Sorte zu machen.
Grüße
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cydorian

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Re: Honeycrisp
« Antwort #5 am: 30. November 2019, 17:07:01 »

Ich hab mal bei den Sortenrechten nachgesehen: https://www.bundessortenamt.de/apps55/bsa_sorteninfo/public/de
Honeycrisp hat keine Eintragung und somit keinen Sortenschutz in Deutschland. Laut der Liste https://www.bundessortenamt.de/bsa/media/Files/Obstliste/GLO_APF_215.pdf ist er aber ein vermarktungsfähiger Apfel.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Honeycrisp
« Antwort #6 am: 30. November 2019, 18:02:54 »

Das us Patent, was 1988 erteilt wurde, lief nach 20 Jahren aus. Der Sortenschutz läuft 25 Jahre. Der Sortenschutz müsste also auch längst rum sein. Ergo, die Sorte ist vollkommen frei. Die Clubbezeuchnung gildet für den Markt. Wenn ich also einen honeycrisp unter der Club Bezeichnung vermarkten willst, muss ich im Club sein. Der Clubname ist nicht frei.

Da es auch unterschiedliche Klone gibt, und nicht alle Klone für den Club geeignet sind, kann ich keine beliebigen Honey-Crisp-Klone für meine Club-Apfel-Produktion nehmen.

Soweit wie ich es weiß, besitzen die Club-sorten-vereinigungen Partnerschaften mit speziellen Baumschulen, die nur bestimmte Klone von Honey crisp besitzten, die für die Clubsorte geeignet sind. Diese Baumschulen dürfen diese Klone nicht frei verkaufen, sondern nur an Clubmitglieder.

Das heißt aber nicht, das der Klon selber nicht frei sei. Wenn du an den Klon heran kommst, kannst du ihn frei verkaufen aber nicht unter dem Clubnamen, da er geschützt ist. Auch die Äpfel, die aus dem Clubsortenklone kommen wären unter anderem Namen frei verkäuflich.
« Letzte Änderung: 30. November 2019, 18:04:45 von Rib-isel »
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555Nase

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Re: Honeycrisp
« Antwort #7 am: 02. Dezember 2019, 00:58:31 »

Hallo,
HC ist meines Wissens in Europa nicht frei erhältlich im Gegensatz zu USA wo das Patent abgelaufen ist. Aufgrund des Geschmacks ist er Moment bei allen Züchtern ein begehrter Kreuzungspartner. Die nächste Generation heißt Sweetango, Cosmic Crisp, Route 66 oder aus Pilnitz Pia 41. Ziel ist aus der Mimose HC eine vernünftige Sorte zu machen.
Grüße

...Dann sind das die nächsten Wunschsorten, hoffendlich dauert es nicht länger, als mein irdisches Dasein. :P
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cydorian

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Re: Honeycrisp
« Antwort #8 am: 02. Dezember 2019, 14:42:58 »

Nicht alle dieser Sorten werden Clubsorten. Du wirst noch genug auch bald als Privatmann kaufen können. Bei Herbert Knuppen taucht z.B. Pia 41 schon als "Obstsorte für Direktvermarkter" auf. Das deutet darauf hin, dass die Sorte ganz normal über den Sortenschutz vermarktet wird. Das Pflanzmaterial ist dann vielleicht etwas teurer wegen der Lizenzen, aber du bekommst sie.

Ich fands witzig, wie völlig überrascht die Vermarkter vom Erfolg des Honeycrisp zuerst waren. Der hat erst Jahrzehnte nach seiner Züchtung gezündet und keiner glaubte, dass der mal ein Erfolg wird. Es passieren noch Überraschungen. Vielleicht wird bald die Champagner Renette wiederentdeckt. "fantastische Lagerfähigkeit, ein ganz ausgesucht säurewürziges Aroma, das besonders den gesundheitsbewussten Kunden mit Zuckerphobie anspricht..."

Der mässige bis schlechte Absatz in Deutschland wird mit der einseitigen Süsse begründet. In den USA wird er als Nachfolger des Red Delicious gesehen, der auch einseitig süss ist und in Europa immer schon gnadenlos floppte.
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555Nase

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Re: Honeycrisp
« Antwort #9 am: 03. Dezember 2019, 03:12:56 »

Pia 41 hat die beste Beschreibung. :) >>>

http://www.herbertknuppen.de/pia-41/

Der Horst bietet einen Pia an, ob es der gleiche ist ? - Leider ohne Bild. >>>

https://www.baumschule-horstmann.de/herbstapfel-pia-769_46386.html?gce=nl&utm_expid=.f_5-zjbmRZuzqtSAXic18w.1&utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Das Pflanzmaterial ist dann vielleicht etwas teurer wegen der Lizenzen, aber du bekommst sie.

...Aber wo/von wem. ???

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cydorian

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Re: Honeycrisp
« Antwort #10 am: 03. Dezember 2019, 10:08:48 »

Nein, "Pia" ist älter, er hat nichts mit dem Pia 41 zu tun. Pia 41 ist eh nur ein Arbeitsname, sollte der Apfel auf den Markt kommen wird man sich was anderes dafür ausdenken. Es gibt noch mehr Pias aus Pillnitz,  Pia Alma, Pia Delight... Pia = Pillnitz Apfel.

Zitat
Aber wo/von wem

Na, frag doch Herbert Knuppen einfach mal oder er sich schon in der Vermehrung befindet und ob Pflanzware auch für Privatleute erhältnich sein wird.

Verkosten konnte man ihn schon letztes Jahr, hier: https://www.gb-profi.de/nachricht-gemuese/detail/sortenforum-fuer-aepfel-und-birnen/ - Rave, Sweetango , Apple 101, Apple 102, Snap Dragon, Ruby Frost, GS 66, Fengapi, Pia 28 bis Pia 41, Sunrise Magic, PRI 159 (Natyra/Magic Star) , PRI 029, Kizuri, Fred, Celina, HC2-2, Lucybelle, Kissabel red, Kissabel orange, Jazz, Envy, Rubelit, Zouk 16. Alle ganz toll. Es gibt jährlich hunderte von Neuzüchtungen, von denen es keine fünf in Vermehrung und Verkauf schaffen. Und die Beschreibungen sind absolut geil. Dann noch ein Testimonial a la "in Blindverkostung der Hit!", "einzigartig", "Bester Apfel den ich probiert habe" und so hofft jeder auf den Durchbruch. So läuft das seit 50 Jahren oder noch länger. Viel Spass damit und viel Platz auf dem Grundstück :-)
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555Nase

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Re: Honeycrisp
« Antwort #11 am: 03. Dezember 2019, 10:52:44 »

Danke deiner informativen Erklärung, sauge ich alles ein !
Du glaubst es nicht, den Herren habe ich angefragt, mal sehen was für Antwort kommt.
Die Leute werden schon viel länger als 50 Jahre verarscht, wenige haben einen "Nutzen".
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Re: Honeycrisp
« Antwort #12 am: 03. Dezember 2019, 13:55:18 »

Ich habe mich letztes WE mit einem Obstzüchter unterhalten. Der meinte das Honeycrisp besonders von der Konsistenz das hat was man so will und das deswegen weltweit mit ihm gezüchtet wird. Er ist im Supermarkt halt recht teuer, wird aber gekauft, die meisten Leute mögen ihn lieber als die anderen Standardsorten. Besser als Red Delicius ist er in jedem Fall, ich finde ihn auch deutlich besser als Pink Lady und GD, Gala sowieso.

Ich habe ihn auch Zuhause an zwei Bäumen als einen der Leitäste einveredelt, er kommt jetzt so langsam ins ertragsfähige Alter, leider hat der eine Baum ziemlich starke Kragenfäule. Gegen Schorf ist er ja wohl recht robust, Mehltau und Feuerbrand sind hier nicht so das Problem. Ich werde ihn mal mit ein paar interessanten Sorten kreuzen und gucken was dabei so rauskommt :).

PIA 41 habe ich schon vor ein paar Tagen mal gelesen, hört sich interessant an.

LG Thorben
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Re: Honeycrisp
« Antwort #13 am: 03. Dezember 2019, 23:18:01 »

Honeycrisp ist auch einer meiner Lieblingsäpfel.

Das Geheimnis warum er so knackig ist:
Äpfelwachstum besteht normalerweise aus Zellteilung und Zellwachstum, ist logisch. Bei Honeycrisp gibt es aber fast nur Zellteilung weniger Zellwachstum. Also viel mehr (kleinere) Zellen pro Apfel. Dadurch gibt es dieses knackige Beißgefühl, weil man eben auch mehr Zellen erwischt.

Eine Kreuzung aus Honeycrisp und Pfannkuchenapfel wäre für mich wohl der absolut bestmögliche Apfel. Hmmmhmhmhm lecker.  ;D ;D ;D
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Bergischer Apfel

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Re: Honeycrisp
« Antwort #14 am: 03. Dezember 2019, 23:28:23 »

Honeycrisp ist auch einer meiner Lieblingsäpfel.

Das Geheimnis warum er so knackig ist:
Äpfelwachstum besteht normalerweise aus Zellteilung und Zellwachstum, ist logisch. Bei Honeycrisp gibt es aber fast nur Zellteilung weniger Zellwachstum. Also viel mehr (kleinere) Zellen pro Apfel. Dadurch gibt es dieses knackige Beißgefühl, weil man eben auch mehr Zellen erwischt.

Eine Kreuzung aus Honeycrisp und Pfannkuchenapfel wäre für mich wohl der absolut bestmögliche Apfel. Hmmmhmhmhm lecker.  ;D ;D ;D

Pollen oder ein Reis vom Honeycrisp kann ich dir besorgen, dann noch einen Pfannkuchen (der ist ja einfach zu bekommen) und los gehts. Dann drauf loskreuzen und innerhalb von nicht allzu vielen Jahren hast du deinen Apfel :).

LG Thorben
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