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|24|5|die einzig wahre irrenhauszentrale ist hier. (Zwerggarten in einem Gartencafé)

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Autor Thema: Asinellas wilder Garten  (Gelesen 5892 mal)

Asinella

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Asinellas wilder Garten
« am: 01. Dezember 2019, 13:42:54 »

Wollte auch mal einen kleien Einblick in meine halbwegs gezähmte Wildnis geben:

Mein „Garten“ ist gar nicht so leicht abzugrenzen. Es handelt sich um die Mini-Nebenerwerbs-Landwirtschaft meiner Großeltern, auf der ich schon immer mit gewerkelt habe und die ich letztes Jahr nach dem Tod meiner Mutter übernommen habe.
Die Versorgung mit eigenem Obst und Gemüse und dessen Wertschätzung hatte hier schon immer einen hohen Stellenwert. Ich habe dann auch immer wieder Experimente mit alten Sorten und ausgefalleneren Arten gemacht.

Ein Garten, sozusagen als Lustgarten, war früher nicht vorgesehen, dafür gab es ja schließlich die Bank unterm großen Birnbaum, das musste reichen. Mit hat es aber nicht gereicht und deshalb habe ich die letzten Jahre einige Elemente neu gepflanzt und „erbaut“. So ein richtiges „Ganzes“ ist das noch nicht und wird es vielleicht auch nie werden, aber ein paar Ecken haben schon Gestalt angenommen und laden zum Verweilen ein (so man gerade Zeit dazu hat).

Auch der Artenschutz liegt mir sehr am Herzen. Es wurde schon immer extensiv und weitestgehend ohne synthetischen Pflanzenschutz gewirtschaftet, aber seit ich noch manches an zusätzlichen Naturgartenelementen wie Totholz und Altgrasbereiche ergänzt habe, hat sich doch nochmal einiges mehr angesiedelt.

Bei den Pflanzen habe ich mal eine ungefähre Bestandsaufnahme gemacht und bin auf über 130 einheimische Wildblumen und -stauden, ungefähr 30 Gräserarten in der Wiese, über 40 Gehölze (größtenteils einheimisch, aber auch eine „böse“ Forsythie, sonst wüsste ich ja nicht, wann ich die Rosen schneiden muss  ;D). Dazu kommen noch gut 100 nicht einheimische Blumen/Stauden/Kräuter.

Zu einer weiteren Leidenschaft sind vor einigen Jahren die Obstsorten und das Veredeln geworden. Ich bin zwar weit davon entfernt ein Spezialist zu sein, aber meine Kenntnisse haben immerhin ausgereicht, um festzustellen, dass von den 7 Apfelsorten im Obstgarten 3 unter falschem Namen liefen. Inzwischen bin ich schon bei 30 Apfel- und 10 Birnensorten, 7 Zwetschgen/Pflaumen/Spillingen und es gibt noch so viele, die mich reizen würden …

Irgendwie muss ich auch schauen, dass das ganze bei 40 + x Stunden Job noch zu bewältigen ist. Mein Einsteller, der seine Schafe bei mir untergebracht hat, hilft zwar beim Heuen und Mähen, Pflanzen nimmt er aber ansonsten nur war, wenn sie sich in appetitlicher Form auf einem Teller befinden  ;D.



Im Frühjahr sieht alles noch ganz zahm aus:
Der Garten hinterm Haus, früher der Haupt-Gemüsegarten. Jetzt sind hier nur noch wenige Gemüsebeete, sehr viele Kräuter, eine Apfelspindel (Pfirsichroter Sommerapfel), ganz viele sich selbst erhaltende Wildblumen/-stauden und ein Himbeerbeet hinterm Treibhaus. Das besteht dort schon ca. 25 Jahre mit einer unbekannten alten Sorte, die meine Mutter von einer Bäuerin aus dem Dorf bekommen hat. Im Herbst habe ich die meisten Himbeerpflanzen raus und ein neues Beet angelegt. In grenzenlosem Optimismus habe ich aber eine Reihe wieder eingepflanzt und eine Brombeere Navaho ans Treibhaus (auch kein idealer Nachbau, aber der Platz passt halt so gut).






Im Mai /Juni geht es richtig los:





Und im Juli tobt das wilde Leben:






Blick von der Terrasse nach Südost:

Die Feldsteine liegen auf der Grundmauer des großen Stadels, den habe ich ein paar Meter zurücknehmen lassen. Dort wo die Nachtviolen blühen war mal ein Kompostbeet. Jetzt ist das seit vielen Jahren ein reines „Insektenbeet“ mit vielen Akeleien, Nachviolen und Dost, der dort im Halbschatten bis weit in den Herbst blüht. Rechts davon eine große Hecke aus wildem Flieder, den meine Mutter wohl als Kind als kleinen Wurzelausläufer heimgetragen hat.

Dort hinten träume ich von einem neuen Gewächshaus, da das alte
a) über 40 Jahre alt ist und ich nicht weiß, wie viele Stürme es noch übersteht
b) in der prallen Sonne steht und zuwenig Lüftungsmöglichkeit hat
c) einfach zu klein ist  8)

Ganz hinten die große Heuwiese







Blick von der Terrasse mehr nach Südwest:
Die Rose hat meine Mutter mal beim Ramscher mit A gekauft, sollte eine rosa öfter blühende Rose sein. Das hat nicht ganz geklappt, könnte ein Excelsa sein.
Alte Dachplatten vom Hausdach habe ich zu einem kleinen Schotterbeet verbaut.

Für die kleinen Heuflächen am Haus und im Obstgarten verwende ich noch die guten alten Hoinzen/Heureiter. Das gibt wunderbares langhalmiges Eselheu.
Da wo die Heureiter stehen hätte ich gerne einen Teich, scheue aber bisher den zusätzlichen Arbeitsaufwand. Obwohl es, wenn professionell angelegt, nicht all zu schlimm sein sollte.

Dahinter die Gemüsebeete mit Schneckenzaun, Zuckermais und Stangenbohnen lugen hervor.






Ein Stück Heuwiese mit Wildrosen. Die R. canina ist irgendwann mal zugeflogen und blüht jedes Jahr zwar nur kurz, aber überraschend üppig. Dahinter eine Rosa multiflora, die blüht ca 1 Woche später. Danach kommt R.multiflora adenochaeta und zuletzt die Apple Blossom, so dass die Wildrosenblüte insgesamt fast 6 Wochen dauert.







Mein hundertjähriger Riese. Ein Dörrbirnenbaum mit Längeler, einer Regionalsorte, die fast nur im Unterallgäu nachgewiesen wurde. Zum Dörren für Birnbrot und als Kompott sehr aromatisch. Mit etwas Ingwer und einer Banane gibt es eine sensationelle Marmelade. Leider zum Saften nicht besonders gut. Als die noch in voller Größe war, hat sie einem jeden Tag einen Zentner Birnen vor die Füße geworfen, das konnte zur Plage werden.
Leider hat sie einen riesigen Ast nach Süden, der rund ein Viertel des Baumes ausgemacht hat,  verloren und ich bin mir nicht sicher, ob der Baumpfleger das optimal gelöst hat. Ich war damals nicht vor Ort und konnte es nicht hinterfragen. Gefühlsmäßig hätte ich den Haupttorso des Astes erst mal belassen, um die Statik des Baumes nicht so radikal zu verändern, aber vielleicht ist das auch falsch. Den Astansatz konnte ich zum Glück durch Wildlings-Austriebe bisher am Leben halten.

Darunter der ultra stabile No-Budget Rosenbogen aus dem alten Schaukelgestell und Schafgattern, die mein Vater mal hatte schweißen lassen, die aber sauschwer und unpraktisch sind. An dem arbeitet sich die Apple Blossom hoch.





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Asinella

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #1 am: 01. Dezember 2019, 13:44:06 »

Dieses Projekt ist ein ganz klein wenig aus dem Ruder gelaufen. Das hätte eigentlich ein Sand- und Lehmbeet für die Wildbienen werden sollen....
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Asinella

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #2 am: 01. Dezember 2019, 13:44:46 »

Daneben ein Schotterbeet mit Steinpyramiden. Bepflanzt mit u.a. Sedum, Saxifraga und  Satureja montana (sehr dankbar für solche Standorte, blüht sehr lang, wird von den Insekten geliebt und man kann es aufessen). Von alleine haben sich u.a. Wilde Karde, Rapunzelglockenblume und Königskerzen angesiedelt.
Dahinter in voller Blüte R. multiflora adenochaeta. Die strotzt vor Gesundheit, blüht sehr üppig und der ganze Strauch duftet herrlich. Wenn man sie ausschneidet, was wegen der großen Blütenbüschel erstaunlich zügig geht, remontiert sie im September.
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Asinella

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #3 am: 01. Dezember 2019, 13:45:32 »

Nochmal andere Ansicht
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Asinella

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #4 am: 01. Dezember 2019, 13:46:22 »

Und im Herbst mit dem „Barny Geröllheimer Bänkchen“
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Sternrenette

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #5 am: 01. Dezember 2019, 13:51:38 »

Du hast einen traumhaft schönen Garten :D

Könnte ich bitte im Frühjahr ein Reis von Deiner Birne haben?
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Alstertalflora

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #6 am: 01. Dezember 2019, 14:02:04 »

Idyllisch  :D!
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Asinella

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #7 am: 01. Dezember 2019, 14:03:28 »


@Sternrenette

Könnte ich bitte im Frühjahr ein Reis von Deiner Birne haben?

Sehr gerne. Aber ohne Garantie und Rücknahme  :).

Ich habe auch ein Reis auf einen jungen Hochstamm der Guten Grauen aufgeedelt, weil ich nicht weiß, wie lange es den alten Baum noch gibt. Die Gute Graue wird als sehr starkwüchsig beschrieben, aber gegen die Längeler kann sie sich nicht duchsetzten. Ich werde sie dort wieder runter nehmen.

Mein Großvater hat den alten Baum um 1940 in einer stattlichen Höhe von 4 -5 m laut meiner Mutter mit etlichen Sorten umveredelt, man sieht deutlich die Veredelungsstellen. Nur ein Ast mit schwäbischen Wasserbirnen konnte sich halten, alles übrige hat die Längeler "überwuchert"
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Waldschrat

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #8 am: 01. Dezember 2019, 14:04:11 »

Traumhaft Dein Garten, den ich garnicht so wild finde  :D
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solosunny

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #9 am: 01. Dezember 2019, 14:22:58 »

Ein wunderschöner Garten, so stelle ich mir einen Bauerngarten vor. Besonders gefällt mir der Focus auf heimische Arten.
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Nova Liz †

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #10 am: 01. Dezember 2019, 14:33:49 »

Sehr schöner und vielfältiger Garten.Mir gefällt alles .Man sieht,dass dort viel Pflanzen-und Naturliebe zusammenkommt. ;)
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Roeschen1

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #11 am: 01. Dezember 2019, 14:48:11 »

Mir gefällt das "wilde Durcheinander",
eine bunte Mischung von Wildpflanzen und Nutzpflanzen.
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martina 2

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #12 am: 01. Dezember 2019, 14:49:52 »

Ja, so vielfältig und nicht gestylt :D! Gar nicht wild, sondern sehr liebevoll und sachkundig gepflegt. Allein die herrliche Rosenhecke!
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Schöne Grüße aus Wien!

Gartenlady

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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #13 am: 01. Dezember 2019, 15:28:00 »

Ja, so vielfältig und nicht gestylt :D! Gar nicht wild, sondern sehr liebevoll und sachkundig gepflegt. Allein die herrliche Rosenhecke!

Genau, man hat den Eindruck, dass die Gärtnerin alles im Griff hat.

Sehr schön.
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Re: Asinellas wilder Garten
« Antwort #14 am: 01. Dezember 2019, 16:22:40 »

Gefällt mir sehr gut!
Ich mag die sehr zurückhaltenden, aber dennoch "wirksamen" Dekoelemente - der Staketenzaun, der dekorative Holzpfosten, der Zaun mit dem Seil, der Kieselbogen!!!, das „Barny Geröllheimer Bänkchen“  :D

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Erich Kästner, (1933/46), Ein alter Mann geht vorüber

“Frei zu sein bedeutet nicht nur seine eigenen Ketten abzulegen, sondern sein Leben so respektvoll zu leben, dass es die Freiheit anderer steigert.“ Nelson Mandela
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