Hier wächst/ wuchs Giersch in zwei Arealen, flächendeckend.
Beet 1 zieht sich am Fuß einer Hangstützmauer lang. Dort habe ich vor gut 20 Jahren die Abdeckmethode angewendet: Giersch oberflächlich abrupfen, Zeitungspapier in ca. 2 cm dicker Lage obendrauf, bei den - damals sehr wenigen - Bestandspflanzen dicht um die Basis rum. Gut wässern (das Papier verbappt dadurch zu einer Art von Pappmaché). Rindenmulch obendrauf wg. Optik. 2-3 Jahre liegenlassen. Beim Abnehmen der "Decke" war kein Giersch mehr da. Nur an den Bestandspflanzen hatten sich ein paar dünne, schwächliche Rhizome haarscharf an der Erdoberfläche gehalten, die sich leicht ziehen ließen.
Die Aktion war das, was man "nachhaltig" nennt, das Beet ist bis heute gierschfrei. Und heute dicht bepflanzt
.
Beet 2 ist ein kleiner Hügel zwischen Hof/ Einfahrt und dem Garteneingangsweg (beides gepflastert). Dort geht Abdecken nicht, weil a) Gehölze drin stehen (u.a. eine kleine Birke mit weit ausgebreitetem Wurzelfilz) und b) diverse Stauden und Zwiebeln (u.a. Maiglöckchen, Vinca minor, Krokus). Ergo lebe ich da mit dem Giersch, zwangsläufig.
Er treibt im Frühjahr vor allem anderen aus und wächst schneller als alles andere - diesen Vorsprung klaue ich ihm, indem ich seine ersten Blätter komplett ausrupfe. Danach machen sich erstmal die übrigen Stauden breit. In deren dichtem Teppich tut er sich schwerer, erneut hochzukommen, Blätter und Blattstiele werden labberiger als zuvor, mehr Wurzeln als zuvor finden sich oberflächennah. Im Sommer reiße ich jede Blütenknospe ab, damit er sich nicht aussät, und im Spätsommer gibt's eine erneute Rupf-Runde.
Damit kriege ich den Giersch zwar nicht raus, halte ihn aber in Schach; mein Eindruck ist, dass er ganz langsam schwächer wird.
Aber wehe, mir fehlt mal die (wenige) Zeit fürs regelmäßige Anti-Giersch-Programm
. Ein einziges Mal nicht zu rupfen, zeitigt enorme Rückschläge...
Fast hätte ich's vergessen: Lehmboden, sehr schwer, obendrauf lehmiger Humus.