Die wichtigste Massnahme am Sonntag war es pünktlich um 9, möglichst noch eher einen guten Platz im Vortragsraum zu ergattern. Der Meister der Wildbienen stand auf dem Programm - endlich
. Schon vor 9 fiel mir trotz angeregter Unterhaltung mit meiner Nachbarin aus Bremen, ein Mensch an der Technik im Gang auf. Und tatsächlich, da war er, in voller Lebensgröße, Herr Dr. Paul Westrich, mein hochverehrter Bienenpapst. Den Vortrag hielt ein großer, distinguierter Intellektueller, ein Wissenschaftler eben (ich kann ja mit solchen Männern
). Der Inhalt seines Vortrages war mir zu 95% geläufig, so gelehrt er wirkte so einfach war es ihm möglich für den Laien leicht verständlich das Thema zu präsentieren: "Mehr als Nektar und Pollen: Die vielfältige Rolle der Pflanzen im Leben der Wildbienen". Faszinierende Fotos (so wie wir es von ihm kennen und lieben) und sogar Videos wurden gezeigt.
Osmia bicornis, die Rostrote Mauerbiene im Röhrchen beim Nestbau und bei der Eiablage!
Megachile rotundata, die Luzerne Blattschneiderbiene purzelbaumschlagend, sie kriecht wohl zum Pollenabstreifen nicht noch einmal rückwärts in ihr Nistloch, im Film. Alle Bienen wurden mit ihrem deutschen Namen genannt, selbst Junior, seines Zeichens wirklich wenig biologisch interessiert, war der Meinung dies alles wäre so verständlich gewesen, es hätte ruhig noch mehr in die Tiefe gehen können. Die Fragen im Anschluss an den Vortrag wurden ganz leicht beantwortet. Genau so hatte ich mir den Meister der Wildbienen vorgestellt, als Mensch überaus unkompliziert und sympathisch, obwohl in Fachkreisen auch umstritten.
Nach seinem Vortrag gab es eine Kaffeepause, ein sonniger Blick in den Tierpark bei Tee, Keksen und Obst.
Es folgte ein Vortrag von Peter Steiger, Landschaftsarchitekt aus der Schweiz, danach die Verabschiedung und das Mittagessen. Wir fuhren mit dem glücklichen Gefühl nach Hause, dass diese Reise sich in jedem Fall gelohnt hat.
Ich habe mir dann hier das Buch
"Tiere pflanzen" von Ulrike Aufderheide, im Vorstand beim Naturgarten e.V., bestellt, das ich mir in Heidelberg auf dem Markt der Möglichkeiten angeschaut hatte. Es beinhaltet die Idee des Naturgartens mit den richtig ausgewählten Pflanzen in jedem Fall entsprechende Tiere in den Garten locken zu können. Dies ist ja auch mein Gartenkonzept und es funktioniert überraschend perfekt: Mit dem Pollen und Nektar für spezielle Wildbienenarten erscheinen diese prompt, mit den Raupenfutterpflanzen gibt es plötzlich die passenden Tagfalter nachzuweisen. Dies gilt natürlich für Vogelarten und andere Wildtiere adäquat (boah, habt ihr mal ein deutsches Wort dafür
?).
Das Superknallerbuch für Wildbienen-Wissensdurstige, auch vom Naturgarten e.V. empfohlen,
"Wildbienenschutz - von der Wissenschaft zur Praxis", das ich seit gestern habe ist schon mit mehr als 10 Klebchen versehen, ich stelle es Euch bei den Wildbienen vor.