Warten wir die Meinung von den bissigereren Kollegen ab.
Meinst du damit die, die darauf hinweisen werden, dass da für die Bereitstellung von ein wenig Grünzeug erhebliche Mengen Material und Energie aufgewendet werden?
Oder die denen es unangenehm aufstößt, dass solche Technik damit beworben wird, in Zukunft die Welternährung sicherzustellen, obwohl damit bisher nur Luxusprodukte wie Salate und Kräuter produziert werden können?
Es könnte auch welche geben die es sehr schade finden, dass man nun Pflanzen herstellen kann, ohne sich um allgemeine Kenntnisse von Natur um Umwelt zu scheren. Die Beschäftigung damit war bisher ja ein nicht unwesentliches Merkmal des Gärtners. Weshalb evtl. auch dieser Begriff vermieden und durch "Gardening" oder sowas ersetzt wird (zumindest in der Produktwerbung).
Und welchen Wert hat so ein Produkt, dass nie "echte" Sonne gesehen hat und nie von einer Blattlaus gepiekst wurde?
Das wichtigste was ich aus den Produktbeschreibungen entnommen habe: Es macht keinen Dreck!
In der Tat ein Thema das dazu geeignet ist zusätzlich zu den Sachfragen auch über die Weltrettung zu diskutieren.
Hydroponik oder Hydrokultur unter Kunstlicht sind ja nichts Neues und die Vorteile sind bekannt.
Interessant ist, dass jetzt versucht wird diese Technik auf sehr kleine Einheiten zu übertragen, also den Kräutertopf im Küchenregal. Dass es in den größeren Kulturschränken funktioniert, kann ich mir gut vorstellen, die haben im Laborbetrieb als Klimakammern sich bereits bewährt. Aber so ein kleines Tischrondell?
Erfahrungsberichte dazu sind sicherlich interessant.
Wie mir scheint, ist da in den Kapseln neben dem Saatgut auch ein Trägerstoff drin, vielleicht ein Steinwollwürfelchen oder sowas (also: wer hat sowas und nimmt das mal auseinander?)
Nach der Ernte wäre das Substrat durchwurzelt. Die Frage ist, ob es ersetzt werden muss und dann womit, wenn man keine neue Komplettkapsel kaufen will.
Ich erinnere mich, dass erdelose Systeme erstaunlich widerstandsfähig waren gegen Fäulniserreger, dass also Steinwollmatten durchaus mehrmals benutzt werden konnten ohne sie zu desinfizieren, und dass Hydroponiksysteme in normalen Gewächshäusern standen ohne das die Wurzeln in ihrem doch sehr feuchten und warmen Milieu von den sicherlich vorhandenen Pilzen oder Bakterien überwuchert wurden. Das ist bei Systemen mit Substrat ein allgegenwärtiges Problem bei Mehrmalsverwendung von Materialien.
Vielleicht könnten man auch so eine Kapsel nach der Ernte einfach umdrehen und erneut besäen? Sollte mal jemand ausprobieren.
Die spezifischen Erreger von Keimlingskrankheiten (und Unkräuter) sind vermutlich nicht so das Problem, da sie in Wohnungen von Personen die mit Pflanzen eher wenig am Hut haben, nicht so häufig sein sollten. Aber es gibt ja reichlich unspezifische Mikroorganismen.
In die Spülmaschine darf das Gerät doch nicht, oder?