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Autor Thema: Mikroplastik im Boden  (Gelesen 19652 mal)

wallu

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #15 am: 23. Dezember 2019, 11:32:40 »

Der weitaus größte Teil an Mikroplastik an Land ist  - Reifenabrieb.
Produktion: geschätzt etwa 1 Kilogramm pro Person im Jahr. ...

Ich dachte immer, die Lauffläche (Abriebfläche) von Reifen besteht hauptsächlich aus Naturkautschuk, Silica (also Siliziumdioxid im weitesten Sinne) und Kohle bzw. Ruß  ???.  Hat sich da seit meinem Chemiestudium was geändert?
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Viele Grüße aus der Rureifel

oile

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #16 am: 23. Dezember 2019, 11:34:54 »

Der Abrieb durch Schuhsohlen hängt sicher nicht von der Anzahl der pro Jahr gekauften Schuhe ab, sondern von eher von den getätigten Schritten und natürlich der Qualität der Schuhsohlen.  8)
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"Wenn also Millionen Menschen evidenzbasierte Angst vor der Klimakrise haben, wenn Minderheiten rechte Gewalt benennen, dann ist das 'Hafermilch-Wokeness', wenn aber Menschen eine rechtsextreme Partei wählen, die hetzt & die Klimakrise leugnet, dann sind das 'berechtigte Sorgen'?"
Luisa Neubauer

Secret Garden

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #17 am: 23. Dezember 2019, 11:43:31 »

Genau. In manchen Schuhmodellen kann frau gar nicht laufen, das sind sogenannte Sitzschuhe. Nicht wenige Schuhe verbringen fast ihr gesamtes Dasein im Schuhschrank, wirklich abgelaufene Schuhe können vom Schuhmacher neu besohlt werden. Die Schuhverkaufszahlen sagen so gut wie nichts über den Sohlenabrieb aus.
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Bristlecone

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #18 am: 23. Dezember 2019, 11:46:13 »

Natürlich.
Kann gut sein, dass ein erheblicher Teil der Schuhe kaum getragen im Müll landet.
Vielleicht ist also Schuhabrieb nicht auf Platz 7, sondern erst auf Platz 10. So what?

Was Reifen angeht:
"Der Abrieb von Reifen ist derzeit (2018) persistent. Etwa 28 % des primären Mikroplastiks sollen durch Abrieb von Reifen entstehen." (Aus Wikipedia zu "Autoreifen").

Woraus Reifen bestehen: https://www.goodyear.eu/corporate/de/about-tires/produktion/reifenmischung.jsp

"Für die Gummimischung verwenden die Reifenhersteller sowohl natürliche, als auch synthetisch hergestellte Stoffe. Naturkautschuk wächst auf großen Plantagen, man gewinnt ihn aus dem Saft der Rinde von Gummibäumen. Der Vorteil von synthetischem Kautschuk ist, dass er sich exakt an die Wünsche der Reifenhersteller anpassen lässt. Bei der Reifenherstellung werden, je nach gewünschter Mischung, mehrere Natur- und Kunstkautschuksorten zusammengeführt."
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Rüttelplatte

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #19 am: 23. Dezember 2019, 11:48:30 »

Das 4 Autoreifen innerhalb 4 Jahren etwa 6kg an Material verlieren sollen wag ich auch stark zu bezweifeln.
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Unkraut ist die natürliche Opposition zur Diktatur des Gärtners.

Suse

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #20 am: 23. Dezember 2019, 11:54:22 »

@Suse: der Anteil an aussortierten Kunststofftöpfen liegt bei mir pro Jahr bei etwa 1-2%. Sprich es sind weniger als 10 Töpfe die ich pro Jahr in den gelben Sack fürs Müllheizkraftwerk stecke. Soo schlimm finde ich das jetzt nicht und kann da auch kein echtes Problem erkennen.

Bei Dir vielleicht. Bei vielen Kleingärtnern (immerhin ein Million ist Deutschland) verrotten die Teile in der Ecke. Schau mal bei den Gartengestalterfirmen nach, was dort für Berge anfallen. Verbrennen oder nach Malaysia schicken ist ja keine Lösung.
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Liebe Grüße von Susanne

Natternkopf

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #21 am: 23. Dezember 2019, 11:59:41 »

Das 4 Autoreifen innerhalb 4 Jahren etwa 6kg an Material verlieren sollen wag ich auch stark zu bezweifeln.

Kommt auf die Laufleistung, Reifenbreite und Belastung an.
Experiment mit Autoreifen: Wie viel Gummi bleibt auf der Strecke? | Quarks

Grüsse Natternkopf
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Gartenplaner

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« Letzte Änderung: 23. Dezember 2019, 12:03:27 von Gartenplaner »
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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #23 am: 23. Dezember 2019, 12:14:28 »

Ja.
Daran schließen sich doch unmittelbar mindestens zwei Fragen an:
Welches sind die Quellen?
Was für Folgen hat das?

Man kann heute nahezu weltweit erhöhte Konzentrationen an zahlreichen Schwermetallen im Boden, im Eis, in Sedimenten nachweisen. Erhöht im Vergleich zu der Zeit, als es noch keine Menschen gab, die diese Schwermetalle nutzten.
Wirkungen von Schwermetallen sind vergleichsweise gut bekannt.
Heutzutage werden in Böden (jedenfalls in Mitteleuropa) kaum Konzentrationen angetroffen, die (öko)toxikologisch bedenklich sind.
Aus der bloßen Anwesenheit eines Stoffs oder komplexen Gemischs folgt eben nicht automatisch dessen Schädlichkeit.
Andererseits sollte man vorsichtig sein bei Stoffen, die sich irgendwo anreichern.
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Gartenplaner

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #24 am: 23. Dezember 2019, 12:30:28 »

...
Was für Folgen hat das?
...
Zumindest dieser Frage gehen inzwischen, wie der Link zeigt, einige nach, sowohl, was die Wirkung auf Bodenorganismen, auf die Struktur des Bodens angeht, als auch, was Nano-Plastikpartikel bewirken, die tendenziell von Pflanzenwurzeln aufgenommen werden können  :-X
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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #25 am: 23. Dezember 2019, 13:06:49 »

Letzteres halte ich für eine sehr abenteuerliche Annahme.
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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #26 am: 23. Dezember 2019, 13:34:20 »

Das kannst du gerne.
Die Autoren des Links halten das für eine nicht so abenteuerliche Annahme  ;)
"...Direct toxicity
As particle size decreases, effects on biota are hypothesized to become more chemical/toxic, as opposed to physical (Yang et al., 2017; Machado et al., 2018a). While microsized particles are not expected to be taken up into the root, the situation is different for nanoplastic particles. The existence of nanoplastic particles in soil has never been demonstrated, since current extraction and quantification methods either miss them, or do not deliver any size information. However, it seems quite likely that nanoplastics are present in the environment, if microplastic particles fragment into smaller pieces.
...
The rhizodermis of roots would likely be the primary place of interaction and a barrier for nanoplastic uptake. Although the mechanisms underlying nanoparticle uptake in plants are poorly described (Yang et al., 2017), it is accepted that nano‐sized particles could enter into plant roots, and potentially cause damage (e.g. alteration of cell membrane, intracellular molecules, and generation of oxidative stress) (Navarro et al., 2008) – but there are no data for nanoplastic at present. If the plant is a crop, this could also mean that plastics may enter into the part of the plant that is intended for human or livestock consumption, thus entering the food chain (Bouwmeester et al., 2015). Nano‐sized plastic particles could also be strongly sorbed onto soil surfaces, and thus rendered less effective. However, Awet et al. (2018) documented short‐term detrimental impacts of polystyrene nanoplastics on soil microbial and enzymatic activity (in the absence of plants). Either way, effects on plant performance are expected to be at best neutral. ...
"
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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #27 am: 23. Dezember 2019, 13:34:55 »

@Staudo
Wie gesagt: Aus der Beobachtung, das etwas irgendwo vorhanden ist und von dort woanders hingelangt, folgt noch längst nicht, dass daraus irgendeine nachteilige oder schädliche Veränderung resultiert.
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Gartenplaner

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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #28 am: 23. Dezember 2019, 13:37:08 »

Man sollte vielleicht nur mal genauer hinkucken, ob  ;)
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Re: Mikroplastik im Boden
« Antwort #29 am: 23. Dezember 2019, 13:44:12 »

Man sollte vielleicht nur mal genauer hinkucken, ob  ;)
Da sind wir uns einig.
Ich bin außerdem auch dafür, jede Umweltveränderung, die als Begleiterscheinung von etwas Anderem geschieht, also nicht gezielt, um einen Nutzen zu erzielen  - wobei ich Nutzen nicht im kapitalistischen Sinn meine  -  kritisch zu betrachten.
Es sollte dabei das ALARA-Prinzip gelten.

Andererseits, im konkreten Fall von Plastik: Dabei wird eine endliche Resource unwiederverbringlich verbraucht. Und der Müll richtet Schaden an, ganz ohne Mikro und Nano.
Mir scheinen bei der Fokussierung auf Mikroplastik diese anderen, wie ich finde: wichtigeren Dinge aus dem Blickwinkel zu geraten.
Als Forschungsthema: unbedingt. Aber als Umwelt- und Gesundheitsgefahr durchs Dorf getreiben: nein.
« Letzte Änderung: 23. Dezember 2019, 13:54:30 von Bristlecone »
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