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News: Wenn im April die Maikaefer fliegen, bleiben die meisten im Schmutze liegen
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Autor Thema: Frischer Rindermist  (Gelesen 14882 mal)

ringelnatz

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Frischer Rindermist
« am: 22. Dezember 2019, 15:12:03 »

Habe heute einen großen Hänger voll mit frischem Rindermist (direkt aus dem Stall, also frisch!) in den Garten geliefert bekommen.

Abgesehen davon, dass ich mich wie ein Schneekönig freue ;D, wollte ich mich hier gerne mal über die korrekte Weiterverwendung austauschen.

Ich habe den Großteil jetzt auf einen großen Haufen (in einem Holzkomposterrahmen) gepackt und mit einer Plane überdeckt, dass mir der Regen den guten Stoff nicht auswäscht. Ziel ist es, ihn so anrotten zu lassen, dass ich ihn im Beet verwenden kann, bzw. auch Misterde entsteht. Was schätzt ihr, ab wann ist das Zeug verwendbar? April noch zu früh? Hängt sicher auch von der Kultur ab..

Einen Teil habe ich jetzt ins Gewächshaus erstmal ca. 20cm dick auf den Boden gepackt. Das werde ich bei nächster Gelegenheit ordentlich einarbeiten. Ich hoffe in der Mischung mit dem (sehr feinsandigen) Boden rottet er schneller, sodass ich ab Ende März/Anfang April dorthinein pflanzen kann. - Ich hoffe das ist dann nicht zu scharf! Kulturen dort sollen Tomaten, Paprika, Gurken, evtl. Salate sein.

Den Rest habe ich lose unter den Beerensträuchern verteilt und grob eingeharkt.

Würde mich freuen konstruktive Kommentare zu bekommen!

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obst

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #1 am: 22. Dezember 2019, 15:16:53 »

Ist es reiner Dung oder ist auch Stroh enthalten? Wenn ja, so sollte das Stroh zu einem gewissen Teil verrottet sein, bevor man es benutzt. Wenn kein Stroh enthalten ist, dann ist eine Schicht von 20 cm auf alle Fälle zu viel.
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lord waldemoor

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #2 am: 22. Dezember 2019, 19:07:19 »

ich glaube dass auch mit stroh 20 cm zuviel sind
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thuja thujon

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #3 am: 22. Dezember 2019, 19:27:46 »

2mm ist die Faustregel. Also 2 Liter pro Quadratmeter.
Aber es wird ja nicht alles auf einmal frei, auch Mist liefert über Jahre verteilt Nährstoffe.

Zu Humuskultur und Organischer Düngung kann ich folgendes Buch empfehlen:

Handbuch der Ernährung der gärtnerischen Kulturpflanzen einschließlich der Heil- und Gewürzpflanzen. Becker-Dillingen
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ringelnatz

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #4 am: 22. Dezember 2019, 19:38:55 »

Es ist mit Stroh, das auch schön durchtränkt ist. Richtig schön matschiger klebriger Rindermist.
Ich gehe davon aus, dass das Stroh auch in die Erde eingearbeitet rottet..?

Ja, wenn man mal soviel hat, dann ist man gleich recht großzügig :)
Ich werde wohl einen Teil wieder rausnehmen und auf den Haufen dazu packen.

Allerdings hatte ich letztes Jahr nicht viel weniger (allerdings stark verrotteten(!), gemischten) Mist + Hornspäne in die Gewächshauserde eingearbeitet, das schien nicht zuviel zu sein. Zumindest musste ich im Sommer mit Flüssigdünger nachdüngen, da Stickstoffmangelerscheinungen auftraten.
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lord waldemoor

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #5 am: 22. Dezember 2019, 19:53:56 »

ich kenne mich da nicht so aus, nur dass es einen riesenunterschied macht, zwischen abgelagerten und frischen
und ich habe schon viele bäume verbrannt
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ringelnatz

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #6 am: 22. Dezember 2019, 19:59:36 »

ich kenne mich da nicht so aus, nur dass es einen riesenunterschied macht, zwischen abgelagerten und frischen
und ich habe schon viele bäume verbrannt
wie hat sich das abgespielt mit dem "Bäume verbrannt" - Jungbäume beim Pflanzen? Oder alte Bäume? eingearbeitet, oder "gemulcht"?
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lord waldemoor

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #7 am: 22. Dezember 2019, 21:40:21 »

bei einem riesigen kirschbaum machte ich mal in der nähe einen misthaufen, der war schnell tot heuer gab ich eine schaufel hühnermist zu meinem schönsten blumenhartrigel, der war auch in 3 wochen tot
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thuja thujon

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #8 am: 22. Dezember 2019, 22:33:04 »

Früher hat man gesagt den Mist im Herbst auf dem leeren Beet verteilen und einregnen lassen. Oder den frischen Mist untergraben. Was man damals nicht machen sollte ist den Mist aufs Beet packen und erst im Frühjahr einarbeiten.

Wie auch immer, heute ist der Stickstoff von damals in den Grundwasserkörpern angekommen und so geht man heute sorgfältiger damit um.
Was man auch beachten sollte: Mistdüngung lockt Ziwebel- und Möhrenfliege an. An Salat hat Mist nichts zu suchen, da sollte wenigstens ein Jahr vergangen sein, eher zwei. Dreifelderwirtschaft eben. Paprika, Gurken und Tomaten freuen sich darüber, im Gewächshaus aber jetzt schon anfangen mit einarbeiten und vor allem giessen. Über Winter dürfen es rund 150L/m² sein wenn es die letzte Zeit eher trocken gestanden hat.
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ringelnatz

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #9 am: 22. Dezember 2019, 22:46:22 »

bei einem riesigen kirschbaum machte ich mal in der nähe einen misthaufen, der war schnell tot heuer gab ich eine schaufel hühnermist zu meinem schönsten blumenhartrigel, der war auch in 3 wochen tot
Das ist bitter. Interessanterweise meine ich ähnliches mit nah am Baum stehendem Komposthaufen bei einem Pfirsichbaum zu beobachten, aber kann auch sein, dass es ihm nur den Rest gegeben hat.

Früher hat man gesagt den Mist im Herbst auf dem leeren Beet verteilen und einregnen lassen. 
diese Hinweise kenne ich, lese immer wieder in "Johannes Böttner - Der Lehrmeister im  Garten". Die Empfehlungen geradezu massenhaft Mist und Jauche im Herbst in der Garten zu bringen sind vermutlich wenig grundwasserfreundlich.. erst recht in sandigem Boden.  Allerdings empfiehlt Böttner gerade (verrotteten) Rindermist als Besserungsmittel für leichte Böden, um diese "bindiger"/humöser zu machen. Es wird sich zeigen, wie lange sich der Rindermist-Humus im Boden hält.. und damit auch, wie lange er den Boden fruchtbarer macht. Um eine regelmäßige und mäßige Flüssig-Stickstoff-Zufuhr komme ich wahrscheinlich über den Sommer nicht rum. Wie gut, dass bei der Rindermistlieferung noch ein großer Sack Hühnermist dabei war! Den werde ich entsprechend verjauchen :)

Und im Gewächshaus wässern ;) Da sind die obersten 5 Zentimeter schon wieder Pudersand.
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thuja thujon

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #10 am: 22. Dezember 2019, 22:57:25 »

Bei meinem Hühnermistfass hebt es gerade den Deckel hoch. Soll heißen der Mist ist mittlerweile gut gequollen und fängt an zu arbeiten.

Bindiger wird der Sandboden nicht vom Rindermist, nur humöser. Die Stickstoffsperre im Sommer ist auch dem Kohlenstoff vom humos geschuldet.
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Nemesia Elfensp.

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #11 am: 23. Dezember 2019, 00:36:58 »

...................
Einen Teil habe ich jetzt ins Gewächshaus erstmal ca. 20cm dick auf den Boden gepackt. Das werde ich bei nächster Gelegenheit ordentlich einarbeiten. Ich hoffe in der Mischung mit dem (sehr feinsandigen) Boden rottet er schneller, sodass ich ab Ende März/Anfang April dorthinein pflanzen kann. - Ich hoffe das ist dann nicht zu scharf! Kulturen dort sollen Tomaten, Paprika, Gurken, evtl. Salate sein.

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Eine frischen Rinderdung in der heutigen Zeit so unbefangen auszubringen....scheint mir gewagt.
Das Thema "Simplex" (Fluroxypyr und Aminopyralid) ist Dir geläufig?

Zitat
Simplex ...............
.............
Inzwischen wurde festgestellt, dass der Wirkstoff Aminopyralid bei Gräsern teilweise in die Zellulose und das Lignin eingebaut wird und sich dadurch dem weiteren Abbau widersetzt. Auch durch eine Verfütterung oder Verwertung in einer Biogasanlage werden diese Verbindungen nicht aufgebrochen. Bei der anschließenden Ausbringung von Gülle, Mist oder Gärsubstrat auf den Acker wird durch den mikrobiellen Abbau der Wirkstoff erneut aktiviert. Dadurch kann es bei nachfolgenden empfindlichen Kulturen wie Kartoffeln, Leguminosen, Sonnenblumen sowie bei diversen Gemüsearten zu deutlichen Pflanzenschädigungen kommen.

oder hier anders erklärt:
Sicherer Umgang mit Wirtschaftsdünger nach der Behandlung von Wiesen und Weiden mit Simplex®
Zitat
....
........
Der Wirkstoff Aminopyralid ist für monokotyle Pflanzen bzw. Gräser sehr verträglich. Das heißt, bei der Unkrautbehandlung von Wiesen und Weiden werden Kulturgräser, wie z.B. Weidelgras, nicht beeinträchtigt. Der von Gräsern aufgenommene Wirkstoff kann, neben dem rasch einsetzenden Abbauprozess, jedoch auch teilweise Verbindungen mit Cellulose und Lignin auf molekularer Ebene eingehen. Diese Wirkstoffverbindungen sind biologisch inaktiv, aber auch dauerhaft stabil. In aus dem Mähgut erzeugten Grassilagen erfolgt kein Abbau unter anaeroben Bedingungen. Auch bei der Verfütterung findet kein relevanter Abbau oder eine Rückhaltung statt. Die Wirkstoffverbindungen durchlaufen den Verdauungstrakt ungehindert und sind nachfolgend im Wirtschaftsdünger (Gülle, Jauche, Mist) ebenfalls weitgehend stabil.
Erst nach der Ausbringung des Wirtschaftsdüngers werden diese Cellulose-Wirkstoff-Verbindungen wieder mikrobiell aufgebrochen. Das frei werdende Wirkstoffmolekül ist dann wieder biologisch aktiv. Empfindliche Pflanzen können, vor dem weiteren mikrobiellen Wirkstoffabbau im Boden, Aminopyralid über die Wurzeln aufnehmen und geschädigt werden. Es gibt einige gegenüber Aminopyralid hoch empfindliche Kulturpflanzen. Hierzu gehören Kartoffeln, Rüben, Sonnenblumen, Raps, Leguminosen und Gemüsekulturen wie etwa Tomaten, Möhren oder Salat. Diese Pflanzen reagieren auf geringste Wirkstoffmengen im Bereich der chemischen Nachweisgrenze empfindlich auf Aminopyralid.

Also man sollte sich in der heutigen Zeit als Gemüsegärtner durchaus sicher sein, dass der Dung den wir im Garten nutzen möchten, auch unbedenklich ist.

Sorry, dass ich Deiner Freude über den Rinderdung nicht uneingeschränkt teile.

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Rupalwand

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #12 am: 23. Dezember 2019, 05:27:45 »

Ein interessantes Thema.
Über das Pestizid lese ich hier zum ersten Mal.
Dabei an die Fachleute:
Wie steht es mit Rindermist von biologisch gehaltenen Rindern?
Ich habe noch eine Charge getrockneten Rindermists aus Agnihotradurchführungen.
Und zweitens getrockneten Rinderdung aus dem Düngerhandel?
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Wer könnte etwas dagegen haben, was mir in meinem Garten gefällt?

Amur

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #13 am: 23. Dezember 2019, 07:05:44 »

Im Bioanbau darf das Mittel m. W. nicht angewendet werden.
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thuja thujon

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Re: Frischer Rindermist
« Antwort #14 am: 23. Dezember 2019, 09:35:06 »

Das Thema kennen die Rinderhalter auch und da gibts recht klare Vorschriften wie mit dem Mist oder Kompost oder Gülle umgegangen werden muss.
Vieles wird ja gerne heiß diskutiert und Szenarien gestrickt. Wann hat wer das letzte mal von Schäden in seinem Bekanntenkreis durch Simplex-Mist gehört? So oft kommt das ja nicht vor. Die meisten Weidenbesitzer sagen es auch wenn sie behandelt haben und geben den Mist dann nicht ab.
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