Viele im Forum hier machen bewusst/unbewusst schon viel, in dem sie einen Garten haben.
Es ist doch so: Ein Rasen, auf dem wenigstens für eine Zeit lang Weißklee und Löwenzähne stehen bleiben dürfen ist ökologisch sinnvoller als ein mit Mähroboter jeden zweiten Tag totgemähter englischer Zierrasen. Ein nur 5mal im Jahr gemähter Rasen ist wieder sinnvoller als der Kleerasen, eine Wiese, die zusätzlich auch durch nichtheimische Arten optisch aufgepeppt wurde und jetzt viele Blüten hat ist wieder sinnvoller als eine mit wenigen heimischen Arten und das Optimum ist natürlich eine artenreiche Wiese mit vielen einheimischen Arten. Aber: alles ist besser als der Mähroboter .
Absolute Zustimmung!!
...
Im Herbst sieht das dann so aus, man muss es ertragen können. Ich habe damit null Problem . Das ist ja das zuhause meiner Wildbienen und Schmetterlinge, die mich im Sommer dann wieder mit ihrer Anwesenheit belohnen.
Der erste Schnitt erfolgt nach Frühjahrsbeginn.
Da mein Boden wesentlich nährstoffreicher ist, sieht es bei mir ab Juli nur noch strohig-braungelb aus, bin immer froh, wenns dann Ende Juli ab ist.
Führt bei mir auch dazu, dass es im September meist kräftig nachblüht, was ohne Mahd im Juli nicht der Fall wäre.
Er führt aus, dass die Diskussion um einheimische Pflanzen in Gärten nicht wirklich sinnvoll ist, da diese oft nicht so lange blühen wie nicht-einheimische - und die Spezialisten, die auf ganz bestimmte einheimische Pflanzen als Futterpflanzen angewiesen sind, sind oftmals so selten, dass sie die potentiellen Futterquellen in Gärten nicht erreichen/finden, während nicht so extrem seltene, aber dennoch schon gefährdete Arten schon ausreichend durch den Flecken langes Gras gefördert werden - Wildblumenwiese ist natürlich noch besser.
Ich kann das ja nur wieder ganz konkret zu Tagfaltern und Wildbienen sagen aber die Aussage stimmt so nicht. Es sind nicht irgendwelche Spezialisten unter den Tagfaltern, die zur Fortpflanzung auf einheimische Pflanzenarten angewiesen sind, es sind schlicht und ergreifend alle 182 Tagfalterraupen, die ausschließlich an einheimischen Pflanzen fressen, da gehe man einfach nur "Schmetterlinge, Die Tagfalter Deutschlands " durch und schon verfügt man über diese Erkenntnis. Wenn sich dann einmal eine Tagfalterart an einem Neophyten wie Iphiclides podalirius, der Segelfalter an Prunus serotina vergreift, wird das von den Biologen als mittlere Sensation gefeiert! Bei den fast 3.000 Nachtfalterarten sieht das sicher nicht viel anders aus.
Bei den Wildbienen sind zumindest die 138 von 429 nestbauenden Arten zu ihrer Fortpflanzung oligolektisch auf den Pollen einheimischer Pflanzen angewiesen, ein Grund auch da einheimische Pflanzenarten nicht zu vernachlässigen. Wobei ich hier nicht sicher bin ob mitunter die Pflanzengattung ausreicht und da auch nichteinheimische Pflanzen dabei sein können. So kann Osmia adunca, die Natternkopf-Mauerbiene außer Echium vulgare inzwischen auch Echium plantagineum zur Fortpflanzung verwenden, allerdings nur diesen und nicht ausschließlich, da die Blütezeit zu spät beginnt. Andere Echium-Arten kommen nicht in Frage.
edit
Es macht immer Sinn sich die tatsächlichen praktisch vorhandenen Tiere samt ihrer Lebensbedingungen anzuschauen, eh man als Buchautor irgendwelche unkonkreten Feststellungen trifft.
Herr Dr. Ken Thompson hat zuerst die BUGS-Studie in 61 Gärten in Sheffield durchgeführt über 3 Jahre und die Ergebnisse in gut lesbarer Form in das Buch gegossen.
Bei dieser Studie, wie ich oben schon schrieb, wurde versucht, ein möglichst umfangreiches Inventar der vorhandenen Arten zu erstellen und die Entwicklung zu verfolgen per mehrfach im Jahr aufgestellter Fallen.
Es gibt auch noch eine
Folgestudie, ausgedehnt auf 5 Städte in England, leider sind die Ergebnisse nur als Artikel in verschiedenen Fachzeitschriften erschienen.
Aber ich werde mich darüber nicht mit dir streiten
Du kannst es dir ja mal anschaffen, durchlesen und dann Herrn Thompson die Leviten lesen, was er sich dabei gedacht hat, sowas hinauszuposaunen
"...Neither the number nor variety of any group of animals was much influenced by whether a garden had few or many native wild flowers. Recent German research, in which native and alien plants were grown experimentally and their wildlife compared, found exactly the same. ..." (
Quelle, S. 40)
Leider führt er nicht an, welche Studie das war und wo.
Es geht da auch hauptsächlich um Nektar/Pollen für die erwachsenen Insekten.
Er erklärt über die arktotertiäre Geoflora, dass viele Pflanzengattungen über die gesamte nördliche Hemisphäre verbreitet sind und sich nur die Arten unterscheiden - die zugrundeliegende Chemie aber sehr ähnlich oder gleich ist und das wäre das Wesentliche für die Insekten.
Was die einheimischen Futterpflanzen angeht - da wird doch ganz viel durch eine Wiesenfläche abgedeckt, viele Raupen von Schmetterlingen fressen Gräser, wenn ich mich recht erinnere.
Klar gibt es auch welche, die eine bestimmte Wiesenblume brauchen - deshalb besser Wildblumenwiese als nur langes Gras!
Was die Brennnessel-Enttäuschungen angeht - Herr Thompson führte auch dazu ein Experiment durch, er verteilte in 20 seiner Studiengärten Kübel mit Brennnesseln, und beobachtete über 3 Jahre, ob sie denn Schmetterlingsraupen anziehen würden.
Sie taten es nicht.
Seine Theorie ist, dass Brennnesseln nun ja wahrlich keine seltenen Pflanzen sind.
Und dass die kleinen Brennnesselbüsche in den Gärten möglicherweise einfach zu klein sind - wenn ich die durchgehende Nesselflur entlang des Baches vor unserem Dorf so anschaue, nachvollziehbar.
Ich hab auch noch vereinzelte Püschel an Brennnesseln, nur vorletztes Jahr gab es mal Raupen an zweien davon.
Seine Empfehlung - sich keinen Stress mit Brennnesseln machen, es gibt überall genug davon