Ich müsste meinen Klarapfel schneiden, bin aber voll und ganz unschlüssig, wo ich ansetzen soll. Der hat ca. 2-3 jährige dicke senkrechte Neutriebe. Die sind insgesamt auch fast der einzige kräftige Neutrieb, weil der Baum schon älter ist.
Das sind Aufsetzer.
Der Baum hat keinen Leittrieb sondern eher eine lockere offene Krone.
Das ist der Fluch der bösen Tat. Entfernst du den Leittrieb hast du keinen "Chef" mehr, sondern das gleiche Tohuwabu wie in Libyen - auf einmal wollen vieleTriebe "Chefs" sein.
Ein Foto würde wenig helfen ...
Das behauptest du.
Ein oder zwei g u t e Fotos würden sehr wohl helfen - musst du dir nur die Mühe machen, auch solche zu schießen.
- ca. 2-3 cm starke Senkrechte - davon tw. auf den gleichen Ästen verteilt in 50 cm Abstand vielleicht 10 Stück.
Du brauchst einen starken Diktator aus der Mitte der Gesellschaft - äh, des Apfelbaums.
Zieh dir einen Leittrieb, möglichst mittig.
"Konkurrenzchefs" müssen entfernt werden - also starke Aufsetzer weg.
Leitäste brauchen "Aufstiegschancen" - aber kontrolliert und so, dass sie dem "Chef" in der Mitte nicht gefährlich werden; ohne Aufstiegschancen verkümmert das Holz langfristig oder es gibt viele kleine "Revolutionen" - sprich wieder senkrechte Aufsetzer, von denen jeder "Chef" sein will.
Deiner Schilderung nach ist der Baum über Jahre oder Jahrzehnte nicht richtig erzogen worden
Ich vermute (und bitte stell Fotos ein!) - deine Leitäste stehen zu waagrecht, eventuell hängen sie sogar - daher keine "Aufstiegschancen". Ideal wäre ein kontrolliert aufsteigender Winkel von ca. 30 - 45° zur Waagrechten. Davon darf dann kurzes Fruchtholz auch mal waagrecht abgehen.
Wie im Falle Libyens sehe ich einen steinigen und langwierigen Weg vor dir, der größere Opfer (Schnittmaßnahmen) und die Abkehr von eingefahrenen Vorstellungen erfordert - wenn du einen Baum möchtest, der nicht wieder und immer wieder unuhig wird.
Zu den Wasserschossern sag' ich jetzt noch nichts - eventuell bräuchte es von denen den einen oder anderen noch.