Ein Beet von vier mal zwei Meter, in einem 800qm Garten!? Schlaf mal drüber. Und verabschiede dich von dem einzelnen Beet, jedenfalls was Obstgehölze angeht. VIele Beerensträucher und auch Obstbäume kann man doch überall im Garten verteilen wo genug Sonne hinkommt. Und viele Obstgehölze können es vom Zierwert her locker mit Ziersträuchern aufnehmen.
Heidelbeere: wenn man nicht gerade Moorboden hat, dann ist es meiner Meinung nach am sinnvollsten die Heidelbeersträucher in Kübel zu pflanzen. Im normalen Boden beim Pflanzen Torf oder Moorbeeterde dazuzugeben reicht auf Dauer nicht.
Maulbeere: vielleicht liegt es an meinen Bäumen, aber so richtig schmecken tun sie mir nicht. Einfach nur süß. Und im Verhältnis zum enormen Kronenvolumen und zur Blattmasse ist die Ernte auch nicht so doll. Aber wie gesagt: mit einer guten Sorte würde ich das vielleicht anders sehen.
Andenbeere: hat ja schon jemand geschrieben, dass das einjährig ist, Anzucht im Prinzip wie Tomaten. Ich möchte noch ergänzen: es gibt verschiedene Arten. Ich hatte in den letzten Jahren sowohl die normale Andenbeere (Physalis edulis) als auch die Ananaskirsche (Physalis pruinosa). Die Ananaskirsche bleibt viel niedriger und hat viel mehr Früchte. Die sind reif, wenn sie alleine zu Boden fallen (und dank der Papierlaterne drumherum bleiben sie sauber).
Meine kleinen Nichten wollen im Sommer am liebsten die ganze Zeit Physalis einsammeln. Da war es wirklich super, dass am Nachmittag schon wieder Früchte am Boden lagen, obwohl sie am vormittag alles aufgesammelt hatten.
Mein jüngster Neffe hat letzten August (mit gut einhalb Jahren) quasi ständig Tomaten gepflückt (nochmal danke an Sandbiene!). Natürlich waren irgendwann kaum noch reife zu finden, ich musste ihm die grünen Tomaten aus den Händchen nehmen, dafür habe ich ihn dann um die Hausecke zur Weinrebe gebracht und konnte ihn mit den Weintrauben entschädigen.
Erdbeeren: Ihr müsst ja auch mehr als eine Pflanze pro Person haben!
Johannisbeeren: die Sorten schmecken wirklich unterschiedlich. Rote Johannisbeere ist also nicht gleich Rote Johannisbeere. Bei den Schwarzen genauso. Setze wenigsten zwei, besser drei unterschiedliche Sträucher pro Farbe, du wirst überrascht sein, was es da gibt. Und es ist spannend, das mit den Kleinen zu verkosten.
Minikiwi: wenn dein Boden nicht zu kalkhaltig ist, dann solltest du es das versuchen. Aber nicht mit der selbstfruchtbaren Issai, sondern mit anständigen Fruchtsorten. Ich würde wenigstens zwei verschiedene Weibchen und ein Männchen empfehlen. Bei den Weibchen z.B. eine grüne ("Julia", "Weiki", "Maki"/"Amdue") und eine rote (ich habe gute Erfahrungen mit "Ken's Red"). Die brauchen aber genügend große Klettergerüste, eine einzelne Stange reicht nicht.
Und vor allem: schmeiß diese Kirschlorbeerhecke raus. Jetzt ist gerade die richtige Jahreszeit dafür. Oder wollt ihr mit dem Pflanzen von etwas das man genießen und bestaunen kann warten bis die Kinder in der Pubertät sind und sich gerade nicht für Garten interessieren? Oder aus dem Haus? Jetzt ist die perfekte Zeit um Apfelbäume, Kirschen, Pflaumen, Aprikosen, Pfirsiche, Birnen, Brombeeren, Feigen, Minikiwis, Walnüsse, Quitten, Pawpaws, Weintrauben, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Kornelkirschen, Mispeln, Heidelbeeren und Esskastanien zu pflanzen.
Und vergiss nicht ein Beet für Zuckermais, Kürbisse und Kartoffeln. Das sind gut kindergeeignete Gemüse, die auch nicht allzuviel Arbeit machen.
Grüße,
Robert