Das Laub vorher abschneiden oder viel besser etwas langsamer, weniger Schockhaft umbringen, macht man eigentlich nur damit man die Knollen transportieren kann (Schalenfestigkeit). Das ist was für Leute die sie nicht am nächsten Tag auf dem Markt verkaufen können, sondern wenn die Knollen noch 2-3 Tage rumliegen müssen oder sogar abgepackt (zum Verkauf etwa) werden sollen. Ansonsten kann man damit den Stärkegehalt beeinflussen, wenn man bei der Düngung usw was falsch gemacht hat oder weil es der Markt verlangt.
Also wie man schön raushört, das muss den Hobbygärtner nicht interessieren. Ich bin sogar der Meinung das der wesentliche Geschmacksunterschied zu den aromaschwachen Frühkartoffeln durch das längere reifen mit Laub der Gartenfrühkartoffeln zustande kommt. Ich ernte jedenfalls meine Frühkartoffeln mit Laub, schneide nichts vorher ab und werde das Laub maximal dann killen, wenn die Braunfäule sich explosionsartig vermehrt um die Tomaten zu schützen.
Ansonsten wachsen die Frühkartoffeln bei mir ohne Folie oder Vlies drüber (nach dem auflaufen und wenn kein Frost droht), und dieses Jahr war es wieder recht sonnig zur Hauptwachstumszeit und die Temperaturen haben auch mitgespielt, nicht zu heiß. Es war eigentlich nur zu trocken, ansonsten ideal.
Der Geschmack ist jedenfalls jetzt schon gut, sie schäumen nicht durch zuviel Eiweiß/Stickstoff beim kochen, also Düngung hat auch gepasst, Knollenansatz ok, aber wie immer, ich hätte gerne mehr kleinere Knollen. Halbiert als Bratkartoffel mit Schale, kann ich 3 mal am Tag essen, gibt genug Varianten das es nicht langweilig wird.
Anbei noch das Foto von der ersten Ernteprobepflanze.