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|5|6|Erfahrung ist fast immer eine Parodie auf die Idee. (Johann Wolfgang von Goethe)

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Autor Thema: Wie "einheimisch" darf's denn sein?  (Gelesen 25678 mal)

tomma

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #30 am: 13. Februar 2020, 00:10:52 »

Wenn in meinem Garten nur einheimische Pflanzen, insbesondere naturnah wachsen sollten, würde ich mir einen Liegestuhl in den Garten stellen und abwarten, was passiert.

Ich habe in dem Zusammenhang Probleme mit den Begriffen naturnah und ökologisch. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der unter diesem Gesichtspunkt etwas angelegt hat, das dem Begriff Garten entsprach. Wenn man das hinbekäme, wäre das Ergebnis vermutlich unübertrefflich gelungen. Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.
Insofern finde ich die Fragestellung auch etwas unglücklich gewählt.
Vielleicht wäre es angebrachter zu ergründen, welche Pflanzen frei in der Umgebung wachsen und an jeweiligen Standorten dann auch ohne aufwendige Maßnahmen gut in Gärten eingebunden werden können.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #31 am: 13. Februar 2020, 07:05:00 »

Der begriff "Einheimisch" ist in soweit kompliziert, da es sich meist auf Landesgrenzen bezieht. Der Speierling ist einheimisch aber man wird ihn kaum natürlich in Norddeutschland finden können.

https://de.wikipedia.org/wiki/Speierling#/media/Datei:Sorbus_domestica_range.svg

Dann ist das Unterfangen nur soweit erfolgreich, wie man bereit ist botanisch sich mit den Garten zu befassen bzw. in wie weit man das Ganze treiben will. Gäser, Moose, Farne stellen z.B. Ordnungen dar, die man einerseits schwer auseinander halten kann, zum anderen schwer zu kontrollieren sind. Das Thema wird sehr kleinteilg.

Wenn man aber auf ein natürlichen Artenreichtum aus ist, dann kommt man auf die Abmagerung des Bodens nicht herum, denn das ermöglicht, das die Standardgräser ihre Dominanz verlieren können

In Sachen Obst, würde vieles beim alten bleiben. Schwarze, Rote Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere (möglichst alte Sorten wählen, da neuere oft Hybriden mit fremden Arten sind). Gartenerdbeere ist zwar einheimisch, sie ist aber ursprünglich ein Hybride aus zwei südamerikanischen Erdbeerarten. Da stellt sich also wieder die Frage, wie weit will man gehen. Mit Walderdbeeren / Monatserdbeeren wäre man auf der konservativen Seite. Sanddorn, Ein- und Zweigriffeliger Weißdorn, Schwarzer Holunder, Schwarzdorn und Kornelkirsche für die Freunde des herberen Wildobsts. Bei Brombeeren kommen wir dann in einen Bereich, wo man eine eigene Wissenschaft daraus machen müsste (über 100 in Deutschland einheimische Arten, nebst eingeschleppten und eingebürgerten Arten). Bei Brombeeren verhält es sich also ähnlich wie mit Gräser oder Moosen, da kann man sich ein Leben lang mit beschäftigen. Unterm Strich fallen aber Gartensorten der Brombeere weg. die kommen alle aus dem Ausland.
Gartenheidelbeere fliegt auch weg, alles amerikanische Arten.
« Letzte Änderung: 13. Februar 2020, 07:08:16 von Rib-isel »
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Staudo

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #32 am: 13. Februar 2020, 07:25:19 »

Wenn in meinem Garten nur einheimische Pflanzen, insbesondere naturnah wachsen sollten, würde ich mir einen Liegestuhl in den Garten stellen und abwarten, was passiert.

Ich habe in dem Zusammenhang Probleme mit den Begriffen naturnah und ökologisch. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der unter diesem Gesichtspunkt etwas angelegt hat, das dem Begriff Garten entsprach. Wenn man das hinbekäme, wäre das Ergebnis vermutlich unübertrefflich gelungen. Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.

Das trifft es!  :D
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neo

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #33 am: 13. Februar 2020, 07:35:13 »

Was gibt mein Gartenstandort her? Pflanzen sollen hier mit so wenigen Eingriffen (Bodenverbesserung, bzw. -abmagerung Düngung, zusätzliche Wässerung...) wie möglich funktionieren und trotzdem ""beherrschbar" bleiben. Das ist für mich eine Frage von Nachhaltigkeit, die in engem Zusammenhang mit naturnaher Gartengestaltung steht.
Da stimme ich dir voll und ganz zu. Im Sinn der standortgerechten Pflanzung und in dem Sinn, versuchen einzubeziehen, was der Garten von sich aus alles mit sich bringt, auch an Veränderungen über die Zeit.
naturnah: `Der Natur (des Gartens) entsprechend, ihre Bedingungen berücksichtigend`

Ich finde @tomma, es gibt sehr schöne Naturgärten. Allerdings kenne ich sie v.a. aus Büchern. ;) Und die Bepflanzung ist ja nur ein Teil eines gelungenen (Natur-) Gartenkonzepts.
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Bristlecone

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #34 am: 13. Februar 2020, 07:48:25 »

@Rib-isel: Kornelkirsche fiele auch raus, jedenfalls für die allermeisten Gegenden in Deutschland.

« Letzte Änderung: 13. Februar 2020, 16:43:33 von Bristlecone »
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paulw

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #35 am: 13. Februar 2020, 08:07:26 »

Wenn in meinem Garten nur einheimische Pflanzen, insbesondere naturnah wachsen sollten, würde ich mir einen Liegestuhl in den Garten stellen und abwarten, was passiert.

Ich habe in dem Zusammenhang Probleme mit den Begriffen naturnah und ökologisch. Ich habe bisher noch niemanden kennen gelernt, der unter diesem Gesichtspunkt etwas angelegt hat, das dem Begriff Garten entsprach. Wenn man das hinbekäme, wäre das Ergebnis vermutlich unübertrefflich gelungen. Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.
Insofern finde ich die Fragestellung auch etwas unglücklich gewählt.
Vielleicht wäre es angebrachter zu ergründen, welche Pflanzen frei in der Umgebung wachsen und an jeweiligen Standorten dann auch ohne aufwendige Maßnahmen gut in Gärten eingebunden werden können.


Ich habe das Glück einen "Garten" zu kennen wo eine Bepflanzung aus einheimischen Pflanzen wirklich funktioniert. Vorbild ist eine Steppe/Felssteppe am Ostrand der Alpen. Leider treten auf dem einzigen Bild das ich gefunden habe gerade die drei nicht heimischen Stauden welche verwendet wurden stark in den Vordergrund. Den Text bitte nicht zu genau nehmen, da hatte jemand vom Marketing einen Aussetzer. Es wäre aber sicher für das Gesamtbild kein Problem auf die Achillea und Perovskia zu verzichten und die Nasella durch Stipa oder ähnliches zu ersetzen. Der Garten beherbergt übrigens Österreichs grösste Population der Hügelnelke.
Wenig Arbeit ist es aber nicht, dieses Blackboxartige Wildpflanzenchaos zu managen. Kniekissen statt Liegestuhl.
https://www.diegartentulln.at/de/die-gaerten/diegaerten  den 3. Punkt anklicken- Garten im Klimawandel
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paulw

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #36 am: 13. Februar 2020, 08:08:55 »

Ps: standortgerecht wäre eine Aufweise, Auwald oder sowas in der Art.
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Bristlecone

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #37 am: 13. Februar 2020, 08:27:26 »

.
« Letzte Änderung: 13. Februar 2020, 16:43:50 von Bristlecone »
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lord waldemoor

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #38 am: 13. Februar 2020, 08:50:51 »

ich hatte 20 jahre lang meinen garten nur mit einheimischen pflanzen
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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #39 am: 13. Februar 2020, 09:45:57 »

Als wir unseren Garten bekamen, war er auch mit heimischen Pflanzen bewachsen: hauptsächlich Ahorn, Salweiden, Brombeeren, Gras und Brennnesseln.

Jetzt gibt es u.a. eine freiwachsende Hecke mit Gemeinem Schneeball, Pfaffenhütchen, Haselnuss, Ilex, Kornelkirsche usw. und einer Krautschicht aus Walderdbeere, Lungenkraut, Farn, Veilchen, Schlüsselblumen, Buschwindröschen und vielem mehr.

Vieles davon gilt als heimisch, aber ohne gärtnerischen Eingriff würde fast nichts davon hier wachsen.
(Daneben gibt es noch eine Menge nicht heimischer Pflanzen. ;) :D)
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Felcofan

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #40 am: 13. Februar 2020, 10:05:35 »

was für eine großartige Debatte...


ich mach so Kram beruflich (Pflanzkram planen) und hab regelmäßig mit den un-informierten "Ökotaliban" zu tun, die in den Ämtern sitzen und sich das Wertvollste von allem wünschen: Trockenrasen.


ick sach mal, aua, meine Hinweise auf : Braunerde und reichlich nNiederschlag, ergo, Trockenrasen nicht standortgerecht..
wurden elegant übergangen, Lösung: SOndertopf für Ökomaßnahmen, damit wurde am Ende Bodenaustausch finanziert, ökologisch korrekt a la Innerschweiz. (und noch andiskutiert, ob ein Spielrasen -Wohnsiedlung- wirklich sooo wichtig ist, wie es denn mit ein bischen Glatthaferwiese wär...)

ich find etliche Punkte hier sehr wichtig, Tomma spricht mir aus dem Herzen:



[/quote]Was ich allerdings unter diesem Aspekt bisher zu sehen bekam, waren ideologisch verbrämte, vernachlässigte Anpflanzungen,
die das Attribut ökologisch brauchten, um von der Vernachlässigung und botanischen Unkenntnis abzulenken.

(ich weiß nich, ob das Zitieren geklappt hat)

Stichwort Ästhetik/Schönheit: viele der Wildpflanzen haben ja nu mal echt winzige Blütchen, olle Farben oder ein sehr unterwältigendes Kraut/Blüte-Verhältnis.

Bsp: Salvia glutinosa, (gelblicher Waldsalbei?)
der war in Berlin Notnagel für schwierige Ecken, hab ihn dann im WEinbauklima eingesetzt, auf so eine Art Baumsubstrat, mit dem Resultat, dass wir ihn nach ca. 3 Saison restlos entfernt haben, weil er gleich Djinges Khan die Fläche wild erobert hat und alles andere verdrückte.
und wen mir jemand DEN als "spätblühende" STaude anbietet, kann ich echt nur müde lächeln: what`s not to love: blassgelbe, winzige BLüten, samt aus wie Hulle, kippt mal um,

und wenn ich dann sag: "der ist zu lahm/unscheinbar", kommt was zurück wie "optische Vielfresserei, na, wer denn auch sowas braucht" ok, leicht übertrieben, aber definitiv diese "Verzichts-Ethik": ich weiß, dass es selten/einheimisch ist, also muss es schön sein.




anderes Stichwort: vertretbarer Aufwand/ mäßiger Ausbreitungsdrang: damit steht und fällt ja die Optik einer PFlanzung auf Dauer. Zu wenig Ellenbogen solls ja nicht sein, aber wenn die nach 3 JAhren bestandsbildend sind, wars keine gute Wahl. Auch da fallen viele EInheimische durch, weil sies entweder ganz mager brauchen, weil sie sonst überwachsen werden, oder durchdrehen wie Achillea millefolium im normalen Boden


ebenfalls Hinweis "Herkunft"/regionaltypisch". es gibt auch den Terminus "gebietsheimisch", und die regionalen Abgrenzungen sind meines Erachtens vor allem bei MAßnahmen in der LAndschaft wichtig, da sollten dann nicht Hochland/ Tiefland oder Nord- Süd gemischt werden.


zu Naturnähe:
ich find ein Zulassen der Pflanzendynamik wichtig.
Antithese zu dieser Haltung ist quasi UK gardening wie zB in Great Dixter: ein ausgeklügeltes Kunstwerk, ca. 4-Dimensional, alle Pflanzen definiert, viele wie Wechselflor: Hybrid-Lupinen, die nach Blüte ausgerissen werden, ersetzt mit Spätsommer-Highlights. Einher geht damit ein hoher Störungsgrad, fast alle Flächen werden regelmäßig durchgewühlt, da is nich viel mit Unterschlupf.


ein interessanter Ansatz kommt da von Torsten Matschiess (hatte Avant gardening in der Hand), der an Staudenkombinationen experimentiert, die ohne Pflege auskommen, viele K-Strategen, Miscanthus, Polygonum amplecicaule usw. Das ergibt vermutlich auch bestimmte Pflanzbilder, eher großflächig, aber definitv mit Struktur, Rhythmus und interessanten Farben.

so, und denn noch ein "nein Danke" zu so vielen "Naturgartenbroschüren", die im Prinziep eine Sukzession vorschlagen oder Hochstaudenfluren, wo man dann gelegentlich die Baumsämlinge rausziehen soll. und denn den Insektchen zuschauen und alles ganz gut finden...

gestalterisch fänd ich persönlich das zu armselig.

und darf ich nochmal das Wort Gartenwert oder Gartenwürdigkeit ins Spiel bringen. Geht vermutlich auf olle KArl Foerster und Zeitgenossen zurück. In dem Wort steckt viel: dass das Zeug was taugt, lange (länger als die bisherigen) blüht 
und/ oder schöneres Laub hat

und/ oder standfester ist usw.

meist sich eher moderat ausbreitet und zB NICHT versamt, was bei Staudengräsern eine wichtige Qualität sein kann

---

auch da schneiden viele Wildstauden einfach nicht gut ab


na, ich bin gespannt, schöne Grüße, F

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Ulla LiestGern

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #41 am: 13. Februar 2020, 10:12:13 »

Bei dem Bild mit dem Liegestuhl im Garten, um auf heimische Pflanzen zu "warten" musste ich dezent grinsen ...
Damit erreicht man eine bestimmte Vegetation, die sich jeder hier leicht vorstellen kann, aber sicher nicht das, worauf troll13 und viele andere hier hinauswollen.

Nicht nur unsere Gärten, auch die gesamte Landschaft darum herum ist doch seit Menschengedenken keine echte Wildnis, sondern eine Kulturlandschaft, die vielfältigen Eingriffen unterliegt und durch diese geprägt wird. Unsere Wälder wurden bis Anfang des vergangenen Jahrhunderts als Waldweide genutzt und bis vor wenigen Jahrzehnten ist regelmäßig überall Holz entnommen worden. Damit meine ich nicht mal die gezielte Abholzung, sondern das Aufsammeln von Fallholz als Brennmaterial.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es in den Wäldern meiner Kindheit viel Totholz gab. Das ist alles im Ofen gelandet ...
Der Lebensraum ändert sich ständig. Entsprechend ziehen sich nicht einzelne heimische Arten zurück, während andere sich langsam ausbreiten.
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lord waldemoor

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #42 am: 13. Februar 2020, 10:35:40 »

also hier wird zz mehr totholz aus dem wald entnommen als früher
durch die hackschnitzelheizungen, die sich viele machen ließen, werden setzt sogar die äste mitgesammelt die früher immer im wald liegenblieben
die wälder sind hier teilweise ,,nett aufgeräumt,, :-\
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Ulla LiestGern

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #43 am: 13. Februar 2020, 10:45:33 »

Interessant ...
Das scheint sich wirklich von Region zu Region zu unterscheiden.

Gerade in den letzten Jahren ist hier aus den Laubwäldern so gut wie gar nichts mehr entnommen worden, während die Fichtenwälder vor sich hin siechen oder prophylaktisch abgeholzt werden.

Um zurück zum Thema zu kommen: Da nur teilweise aufgeforstet wird, ist es sehr interessant zu sehen, welche Pflanzen sich in den Brachen ansiedeln. Dabei hat das eigentlich gar nicht einheimische Indische Springkraut die Nase oft weit vorne.

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Mediterraneus

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #44 am: 13. Februar 2020, 10:46:48 »

Inspiriert von den artenreichen eher sonnigen Gehölzrandsäumen der Blutstorchschnabel-Pflanzengesellschaft, die es in Süddeutschland habe ich unten einmal aufgelistet, welche Erfahrungen ich mit den Charakterarten dieser Pflanzengesellschaft im Garten gemacht habe. Einiges wächst hier problemlos, an anderen Arten bin ich verzweifelt.

Wenn die Bergaster hier jedoch nie mehr als zwei Jahre überlebt hat, weiß ich inzwischen, dass ich sie durch Aster pyrenaeus 'Lutetia' ersetzen kann.
...

Wenn dein Garten ein Garten bleiben soll, dann hast du ja schon als Gärtner gewirkt bzw. gestaltet. Natur im Garten nachzubilden und den Zustand auch durch gärtnern zu halten, ist wohl die Königsdisziplin unter den Gärtnern. Ist meiner Meinung nach nicht zu schaffen, da die Standortbedingungen in der Natur ganz bestimmte sein müssen, alles muss passen. Geranion sanguinei findet man deshalb auch nicht an jeder Ecke, sondern nur relativ selten in der Landschaft. Warum sollte gerade dein Garten genau diese Bedingungen bieten?  ;)

Ein guter Gärtner versteht Zusammenhänge und kann durch sein Pflanzenwissen geeignete Arten "aus aller Welt" zusammentragen, die ein ähnliches Habitat bilden können. Trockensäume gibt's überall auf der Welt in gemäßigten Zonen. Mit passenden Pflanzen, die ggf. weniger spezialisiert sind als unsere heimischen.

Dann eben Aster pyrenaeus anstatt Aster amellus. Wo ist das Problem? Es ist Garten, und Garten hat mit "einheimisch" eigentlich nichts zu tun  ;)
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LG aus dem südlichen Main-Viereck
Mediterraneus

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