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Autor Thema: Wie "einheimisch" darf's denn sein?  (Gelesen 25439 mal)

Mediterraneus

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #90 am: 13. Februar 2020, 16:45:34 »

Es geht nichts über guten einheimischen Rapshonig  8)
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Mediterraneus

Andere haben schließlich auch irgendeine Ahnung

lord waldemoor

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #91 am: 13. Februar 2020, 17:08:21 »



 Vor allem mag ich dieses Holzteil  :D
das kannst du gerne haben

So ungefähr wie lord waldemoors "schottergarten" mit Schlüsselblümchen, nur ein wenig abwechslungsreicher)
mit schlüsselblümchen wäre er schon abwechslungsreicher :-\
« Letzte Änderung: 13. Februar 2020, 17:11:37 von lord waldemoor »
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paulw

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #92 am: 13. Februar 2020, 17:37:43 »

Gerade das reizt mich eben... Einen Gartenteil nur mit als "einheimisch" geltenden Pflanzen zu gestalten, auch wenn sie nicht unbedingt in meiner näheren Umgebung "natürlich" vorkommen. Auszuprobieren, was von meinem Gartenstandort her "funktioniert" aber ohne ständige Eingriffe "beherrschbar" bleibt, dabei jedoch eine gewisse Eigenentwicklung und auch Spontanentwicklung mit kurzlebigen Pflanzen ermöglicht.

Dabei bieten sich in meinem Garten vor allem die Lebensräume Gehölz und Gehölzrand an, wobei ich Vegetationsbilder wie in der Krautschicht artenreicher Wälder oder eben der Blutstorchschnabel-Saumgesellschaft im Hinterkopf habe.

Das hat nicht mit Ökofundamentalismus oder gar Heimattümelei zu tun, sondern damit dass ich das Interesse an Exoten mit großen Blüten oder auffälligem Laub mehr und mehr verliere. Vielleicht könnte man dies gestalterisch eher "back to the roots" nennen. ;D

Und wenn dabei noch etwas für die heimische Fauna abfällt, umso besser...

Ich bin ein wenig skeptisch ob der Versuch eine Pflanzengesellschaft aus der Natur zu kopieren mit geringen Eingriffen verbunden sein kann.
Daran ist schon Henk Gerritsen gescheitert und dann zu einer etwas entspannteren Sicht gekommen. Im natürlichen Umfeld entscheiden geringste Unterschiede ob eine Art sich durchsetzen kann oder nicht.
Wenn du allerdings bereit bist der Pflanzung etwas gärtnerische Pflege zukommen zu lassen geht sicher sehr viel. Und wenn Aster amellus nicht gedeiht würde ich mich mal fragen ob sie denn für die optische Wirkung so wesentlich ist, das sie ersetzt werden muss. Das genannte Vorbild beherbergt doch sicher auch noch genug andere Arten.

Für mich steht übrigens ausser Frage das es möglich ist einen Garten mit heimischem Zeug zu gestalten. Vieles davon ist schon so selten und unbekannt, das zwangsläufig ein Kontrast zur Umgebung entsteht. Ausser man hat das Glück mitten im Naturschutzgebiet zu wohnen.
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lerchenzorn

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #93 am: 13. Februar 2020, 22:38:37 »

Wenn ich trolls wunderbare Schattenbeete sehe, glaube ich, dass er entspannt genug ist für sein Vorhaben.

Ob die Bücher von Reinhard Witt Dir noch neue Anregungen geben können?

Was den Artenreichtum und die Farbigkeit Deiner engeren Umgebung angeht, kannst Du davon ausgehen, dass erst in den letzten 200 Jahren viel verloren gegangen ist und die Landschaft  bis um 1800 um ein vielfaches bunter war. An Arten, die aus Deiner Region gut in einen sonnigen Saum passen könnten, fallen mir ein:
Heide-Nelke (Dianthus deltoides)
Berg-Sandknöpfchen (Jasione montana)
Färber-Ginster (Genista tinctoria)
Haar-Ginster (Genista pilosa)
Rundblatt-Glockenblume (Campanula rotundifolia)
Borstgras (Nardus stricta)
Hunds-Veilchen (Viola canina)
Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)
Heidekraut (Calluna vulgaris)
Tormentill (Potentilla erecta)
Englisches Fingerkraut (Potentilla anglica)
Nordisches Labkraut (Galium boreale)
Ausgerechnet die (ehemals) gewöhnlichsten davon, Heide-Nelke und Rundblatt-Glockenblume, halten hier im Garten nie lange durch und versamen sich auch nicht. Vielleicht gelingt es ihnen in einer wildhafteren Szenerie besser als im echten Staudenbeet.

Wenn der Standort etwas frischer ist, könnten auch Wiesen-Alant (Inula britannica) und Färber-Scharte (Serratula tinctoria) passen.
Die kommen auch besser mit einem basenreicheren Gartenboden klar, falls der den oben stehenden Arten doch zu reich ist.
Teufels-Abbiss (Succisa pratensis), Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris) und Mädesüß (Filipendula ulmaria). (Kommen alle drei auch im trockeneren Boden zurecht.)

Gewaltiger wird Lathyrus sylvestris, dennoch die zierlichere Schwester von Lathyrus latifolius. (Soll bei uns heimisch sein, was man ihr gar nicht ansieht.  :-X )

Von den gewöhnlicheren Arten können zeitweise schmuckvoll sein:
Taubenkropf-Leimkraut (Silene vulgaris)
Echte Sternmiere (Stellaria holostea)
Acker-Witwenblume (Knautia arvensis)

Was ist mit dem ganz gewöhnlichen Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)?
« Letzte Änderung: 13. Februar 2020, 22:43:44 von lerchenzorn »
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troll13

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #94 am: 14. Februar 2020, 11:01:41 »

Danke, dass du mir Hoffnung machst. :D

Durch deine Liste muss ich mich erst einmal durcharbeiten aber zu einer Pflanzidee hast du mir schon verholfen.

Hier in der Umgebung gibt es vor allem um die Staatsforsten uralte Wälle, die jedoch extrem nährstoffarm zu sein scheinen.

Cytisus scoparius, Polypodium vulgare, Calluna vulgaris sind dort in halbschattiger Lage häufig. Ich habe hier eine ähnlich exponierte Stelle im Garten, die ich gerade vom Giersch befreit (?) habe.. Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen. Dort könnte man so etwas versuchen und der Heidenelke, Glockenblume und vielleicht mit einer Molinia von einem Heidestandort versuchen.

Ich brauch nur noch einen Strauch, der die Pflanzung leicht beschattet. Wäre ein Sommerflieder arge Florenverfälschung? ;D 
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Querkopf

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #95 am: 14. Februar 2020, 11:15:34 »

... Ich brauch nur noch einen Strauch, der die Pflanzung leicht beschattet. Wäre ein Sommerflieder arge Florenverfälschung? ;D
Buddleja ist doch längst eingebürgert  ;D.
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Katrin

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #96 am: 14. Februar 2020, 11:36:33 »

Hasel passt immer - nach dem Rückgang des Eises und mit wärmeren Temperaturen waren sie die ersten, die in Mitteleuropa wuchsen. Weils permafrostig-gatschig war, gemeinsam mit Erlen.
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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #97 am: 14. Februar 2020, 12:05:39 »

Bei relativ sonnigem Standort und neutralen bis alkalischen Bodenverhältnissen vielleicht Sanddorn.
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Mufflon

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #98 am: 14. Februar 2020, 12:22:51 »

Viburnum lantana oder Cornus mas?

Ich hatte vor Jahren das Projekt Mittelaltergarten für mich gestartet, ist damals schlicht an der Pflanzenbeschaffung gescheitert.
Lungenkraut wächst immer noch aus dieser Zeit, Mädelsüß, Viburnum, der Rest ist weg.
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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #99 am: 14. Februar 2020, 13:29:24 »

Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen.
Ich brauch nur noch einen Strauch, der die Pflanzung leicht beschattet. Wäre ein Sommerflieder arge Florenverfälschung?
Wie wäre es mit Ginster?
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dmks

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #100 am: 14. Februar 2020, 21:14:00 »

Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen. 

Ein solcher Standort sieht nach etwa 15 bis 20 Jahren so aus wenn er sich selbst überlassen bleibt:
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dmks

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #101 am: 14. Februar 2020, 21:15:13 »

Im von Dir beschriebenen Fall könnt ich mir Ginster (aber Genista tinctoria, nicht Cytisus) oder Zwergbirke gut vorstellen! Es wächst vereinzelt auch Cornus sanguinea.

Buddleja = Autsch! ;D
« Letzte Änderung: 14. Februar 2020, 21:17:54 von dmks »
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Querkopf

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #102 am: 14. Februar 2020, 21:41:13 »

dmks, dein "Autsch" verstehe ich gut ;D - aber: Auf Standorten, die deinem Foto tendenziell ähnlich sehen (z. B. auf Industriebrachen) wächst Buddleja, als sei sie immer schon dagewesen ;D ;D ;D...
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dmks

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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #103 am: 14. Februar 2020, 21:48:38 »

Hier nicht ;) Diese Sande sind fernab von Gärten oder Siedlungen und waren seit der Eiszeit tief unten. (teilweise gibt's auch dunkle Tertiärböden an der Oberfläche)
Wenn man sich ganz nah ran begibt ist die Vegetation aber bei Weitem nicht so artenarm wie es oberflächlich aussieht!!! :)
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Re: Wie "einheimisch" darf's denn sein?
« Antwort #104 am: 14. Februar 2020, 21:50:15 »

Der Boden ist dort ein vergleichsweise humusarmer gelber Sand mit geringen Schluff- oder Lehmanteilen. 

Ein solcher Standort sieht nach etwa 15 bis 20 Jahren so aus wenn er sich selbst überlassen bleibt:
Ist schon irgenwie bezeichnend wenn es in 15 Jahren nichtmal 3-4 Bäume geschafft haben.
Hier regnet es etwas öfter, ist nur Trockengebiet, auf solchen Böden etabliert sich hier Eschenahorn und manchmal auch Robinie (kein Buddleja). Kryptogamenkrusten statt echter Pflanzen sind hier eher wenig verbreitet.

Die Natur ist also wohl ein Schritt weiter als der erzkonservative, konservierende Naturschutz. Nun steht die Frage im Raum, wieviel Arbeit und CO2 man nun reinstecken will und kann, um die Illusion des naturentfremdeten Naturschutzes aufrecht zu erhalten und solche Vorstöße der Vegetation/Sukzession zu bekämpfen. 
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