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News: ...und wie ist es nun mit Duft? Oder seid ihr alle Nasenblind? ;D (cornishsnow)
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News: ...und wie ist es nun mit Duft? Oder seid ihr alle Nasenblind? ;D (cornishsnow)

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|14|3|Die Anhänger der Entwicklung haben oft eine zu geringe Meinung von Bestehendem.    (Bertolt Brecht)

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Autor Thema: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung  (Gelesen 5842 mal)

b-hoernchen

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #15 am: 29. Februar 2020, 20:42:20 »

Der Hinweis von Thuja zum Wechsel der Präparate zur Vermeidung von Resistenzen ist nicht falsch.

Abwechseln könne mann mit Pilz-frei Polyram WG, Fungisan Rosen/Buxus/Gemüse-Pilzfrei, ... usw., die mit anderenb Wirkstoffen arbeiten.
Hier zu ergoogeln.
Zu Fungisan möchte ich hier Daniel - reloaded`s Kommentar zur Verträglichkeit von Azoxystrobin anfügen:
Zum Azoxystrobin: auch das hat keine Zulassung in Kernobst und das aus gutem Grund! Der Wirkstoff ist für einige Kernobstsorten nämlich absolut unerträglich, weshalb sogar empfohlen wird/wurde Messbecher etc mit denen Ortiva abgemessen oder ausgebracht wurde keinesfalls für Mittel im Kernobst zu verwenden. Das lässt du also besser bleiben!
OT - hab' heute meine Birnbäumen eine Behandlung gegen Birnenpockenmilbe gegönnt, obwohl das Wetter dafür suboptimal ist (Regen ist angesagt); aber die Blütenknospen sind so angeschwollen, dass es einfach höchste Zeit wurde... .
« Letzte Änderung: 29. Februar 2020, 20:45:00 von b-hoernchen »
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thuja thujon

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #16 am: 29. Februar 2020, 21:10:16 »

Das Wetter kann man sich nicht aussuchen. Und genau dann kommt man selbst ins Spiel, ob es überhaupt Sinn macht, gegen Birnenpockenmilbe zu spritzen, wenn sie vielleicht von selbst vom Blatt gespült wird oder der Vorjahresbefall unbedeutend war.

Hier war die Schwefelspritzung zum Austrieb jedenfalls gestern abend dran. Laut Warndienst die 2te, für mich die erste.
Unterm Strich kann man sich jetzt überlegen, ob man die Krätze vom letzten Jahr wieder in dieses Jahr mitschleppen sollte.
Jetzt gehen noch die Biopestizide. Schwefel, Kupfer, hat derzeit alles seine Berechtigung.
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trauben-freund

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #17 am: 01. März 2020, 07:23:40 »

off- topic aber hätte gerne euren rat.

bgr und pockenmilbe sind für mich kein problem, habe entsprechende mittel zur verfügung.

was macht ihr gegen wickler? im weinberg hänge ich rak ( pheromone).
das ist ja auch bei birne und apfel möglich. ich weiss es sind andere wicklerarten und die gleichen dürften deshalb nicht wirken oder?

auf BT hab ich ehrlichgesagt keine lust, schwer den zeitpunkt zu erwischen und das zeug würde nur rumliegen bein paar kleinen bäumchen. wie macht ihr das? thuja?!

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sandor

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #18 am: 01. März 2020, 07:25:20 »

Anscheinend vertragen nicht alle Birnensorten Schwefel und Kupferspritzungen, wie im folgendem Link über Williams oder köstliche von Chareu.
https://www.kv-gartenbauvereine-bamberg.de/de/obstparadies/birnensorten/koestliche%20von%20charneu.php 
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trauben-freund

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #19 am: 01. März 2020, 09:27:33 »

@ sandor

kann es sein dass nur die frucht gegeüber schwefel empfindlich ist? ich spreche nur vom weinbau, da ist mir keine sorte bekannt deren laub empfindlich auf schwefel reagiert ( bei korrekter konzentration) aber die beeren zeigen teils verschorfungen und vernarbungen.

ich würde es aber probieren, habe sowohl williams als auch die köstliche. da ich sowieso sprizen will werde ich dann berichten. kann auch mal einzelne früchte behandeln dann weiss ich mehr.

andersrum.... wie sollten es dann die ökobauern bei williams machen?
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thuja thujon

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #20 am: 01. März 2020, 10:11:59 »

Hast du schon mal Bio-Williams in nennenswertem Umfang gesehen?
Die machen doch auch nur Abate Fetel, Conference usw.

Nach Schwefel auf die aufgeplatzten Knospen von Birne oder Apfel habe ich bei unverträglichen Sorten noch keine wirklichen Spritzschäden gesehen. Auch bei Kupfer in diesem frühen Entwicklungsstadium noch nicht. Fruchtberostungen können erst ums Ballonstadium vorkommen.

Gegen Wickler mache ich ehrlich gesagt nichts außer Nistkästen aufhängen. Evtl fällt ein paar mal einer Blattlausspritzung zum Opfer, aber selbst die kommt hier nicht jedes Jahr vor. Ich habe nicht den Anspruch auf makelloses Obst.
Pheromone kommen hier nicht in Frage, weil meine Fläche viel zu klein ist. Die ganze Gartenanlage vollhängen ist leider nicht möglich.
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trauben-freund

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #21 am: 01. März 2020, 10:19:41 »

@ thuja

es gibt pheromone die über verwirrmetode funktionieren-> grossflächig abhängen und welche die anlocken um sie zu eliminieren.

ich brauche auch kein makelloses obst. bei mir sind in 80-90% der birnen würmer.... die würde ich rausschneide, hätt ich kein problem aber bis man merkt, dass ein wurm drin ist fault das obst und ist angegoren, das macht kein spass
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thuja thujon

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #22 am: 01. März 2020, 10:23:13 »

Wie sollen die eliminieren? Köderflüssigkeit und ertrinken lassen oder meinst du die Faltpapiere mit Klebefläche? 
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555Nase

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #23 am: 01. März 2020, 14:52:32 »

Ich hatte mal so ein Pheromon vor einen Pflaumenbaum gehangen - streng nach Vorschrift.
Jede Pflaume war verwurmt !
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b-hoernchen

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #24 am: 01. März 2020, 17:32:44 »

Pheromone zur Bekämpfung sind für die Katz' (...en, welche bei mir die ganze Vogelbrut fressen, deshalb auch Wicklerbefall im Überfluss, bei mir, in der Nachbarschaft...).

Gegen Apfelwickler (dürfte derselbe sein, der Birnen befällt) hilft Madex; leider für Hobbygärtner nur mehr in saumäßig überteuerten 5ml Fläschchen erhältlich - dank unserer von Gott und allen guten Geistern verlassenen Regierung und der grünen political correctness, welche allen Pflanzenschutz verteufelt.

Madex spritzen: Viel Arbeit - geht ca. ab Eisheilige los und dann, bei schönem Wetter (das Mittel wird durch UV inaktiviert) ca. alle 8 - 10 Tage bis Ende August/Anfang September; aber es wirkt!
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thuja thujon

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #25 am: 01. März 2020, 22:04:00 »

Pheromone sind eben nix um mal 3-4 Stellen abzuhängen.
Unter einem Hektar braucht mans nicht anfangen. Dann sind sie aber ihr Geld wert.
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Daniel - reloaded

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #26 am: 01. März 2020, 22:50:59 »

Der Hinweis von Thuja zum Wechsel der Präparate zur Vermeidung von Resistenzen ist nicht falsch.

Bereits im Manual zum Pflanzenschutz Baden-W. von 2015 wird über "regionale Minderwirkungen" berichtet. Die Anwendung des Wirkstoffes Azole (dazu gehört Duaxo) ist auf 4x pro Saison beschränkt, ab Blühbeginn. Weiter im Text: "Bei Temperaturen unter 10°C ist die Wirkung unsicher, weil nur ein geringer Teil des Wirkstoffs aufgenommen wird."

Abwechseln könne mann mit Pilz-frei Polyram WG, Fungisan Rosen/Buxus/Gemüse-Pilzfrei, ... usw., die mit anderenb Wirkstoffen arbeiten.
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Ich wiederhole mich ja gerne:
Nichts, aber auch gar nichts davon ist in Kernobst im Kleingarten (nicht mal im professionellen Bereich) gegen Schorf oder überhaupt gegen irgendwas zugelassen, bei Azoxystrobin schon wegen der sortenbedingt nicht gegebenen Verträglichkeit!

Was im Profibereich an Kontaktwirkstoffen zugelassen ist (etwa Dithianon oder Captan) war für den Kleingärten nie greifbar und wird es auch nie werden, Dithiocarbamate wie das Metiram im Polyram sind ebenfalls Geschichte, zumindest im Kernobst.

Die einzige chemische Alternative zum Duaxo wäre Trifloxystrobin im Flint. Das hat zwar eine Zulassung im Kleingarten, wurde in Deutschland aber nie in Kleinpackungen vermarktet.
Ist dann eh die Wahl zwischen Pest und Cholera, da Strobilurine noch resistenzgefährdeter sind (und es hier auch nochmal deutlich mehr Resistenzen gibt) als Azole.

Also fangen wir entweder an im Graubereich zu experimentieren (Hydrogencarbonate), begeben uns in die Illegalität (ziemlich dumme Idee wenn ich jetzt einfach mal unterstelle, dass ein Großteil der Kleingärtner ohnehin nicht so ganz genau weiß was er da tut), verheizen das Difenoconazol solange es noch wirkt (oder besser da ist denn das kann als Substitutionskandidat auch ganz schnell Geschichte werden) oder lernen langsam mit dem zu leben was wir ohne Pflanzenschutzmittel noch kriegen.
Besser wird die Situation nicht werden, im Gegenteil und das ist absolut sicher!
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Ich habe den Jargon eines Bauarbeiters, die Abgeklärtheit und Resolutheit einer Puffmutter und den Charme einer Drahtbürste...

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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #27 am: 02. März 2020, 08:09:50 »

@ daniel reloaded

ganz so schwarz sehe ich das nicht. die situation im erwerbsanbau was verfügbare mittel angeht ist besser als vor 20 jahren. wer ein bisschen ahnung hat kann quasi bei jeder spritzung einen wirkstoffwechsel vornehmen und im austriebs bzw abschluss ist ein kontaktmittel ausreichend bzw macht ein chem. synth. mittel gar kein sinn schon finanziell nicht.

auch ich muss hier mal sagen, dass selbst bei korrekter ausbringmenge die meisten mittel im garten nicht zugelassen sind. ich werf da einfach mal applikationstechnik, anwenderschutz, abstandsauflagen und resistenzbildung in den raum. wie sieht es mit der lagerung von gefahrenstoffen aus?!
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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #28 am: 02. März 2020, 13:18:14 »

Um sich Resistenzen auszubilden, müßte doch der ursprüngliche Pilz oder Bakterium gar nicht vernichtet worden sein ? Wie sollten sonst wechselnde, neue Stämme im nächsten Jahr "wissen", mit welchem Gift der Gärtner letztes Jahr den Übeltätern den Garaus machte !? Oder verhält sich der Habitus ganz anders ?
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Re: Birnengitterrost Zeitpunkt erste Spritzung
« Antwort #29 am: 02. März 2020, 14:13:30 »

Das ist ein passiver Vorgang. Nachdem ein Wirkstoff auf eine Pilzkolonie oder der Gleichen eingewirkt hat, bleiben immer wieder Individuen übrig, die Resistenzen in Form einer spotanen Mutation, erlangt haben. Diese Eigenschaft ist aber passiv erlangt und hat nichts damit zu tun, dass man den einen bestimmten Wirkstoff verwendet hat.

Bleibt man bei dieser Art des Wirkstoffs, werden sich die resistenten Pilze so weit vermehren, dass diese dann den Großteil der Population bilden. Daher muss man den Wirkstoff wechseln um eine resitente Großpopullation zu verhintern, so dass auch der alte Wirkstoff noch brauchbar bleibt.

Nun sind Pilze und Pakterien in der Lage Parasexualität zu betreiben. D.h. sie sind in der Lage Genbestandteile, und damit auch Resistenzgene, zu erlangen, ohne das Vorgenerationen diese durch Mutation erlangt haben. Das ist wie, wenn du einen Regenschirm findest, der nicht Eigentum eines deiner Verwanden war.

So können sich auch bei der Verwendung von zwei Wirkstoffen im Wechsel, Populationen bilden, die Resistent gegen diese beiden Wirkstoffe sind.
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