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News: Honig kommt grundsätzlich aus Massentierhaltung und ist daher abzulehnen. (staudo)
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News: Honig kommt grundsätzlich aus Massentierhaltung und ist daher abzulehnen. (staudo)

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Autor Thema: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...  (Gelesen 8909 mal)

b-hoernchen

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Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« am: 20. Februar 2020, 18:36:01 »

... z. B. durch Spritzen einer Ölemulsion - das habe ich mir gedacht, als kürzlich im Forum die Rede auf die neu eingeschleppten Wanzenarten "Marmorierte Baumwanze" und die "Grüne Reiswanze" kam.

Das ist auch das Wirkprinzip der Austriebsspritzmittel auf Ölemulsionsbasis.

Nur Pech, wenn die Firma Bayer,  OT on - von der ich mir ganz bestimmt keine Aktien kaufen werde - OT off, es nicht gebacken kriegt, eine stabile Emulsion herzustellen. Wobei, im vorliegenden Fall könnte auch die Firma Neudorff schuld sein - ach Neudorff, warum muss ich immer nur stöhnen, wenn ich "Neudorff" höre oder lese?

Vertrieben wird so etwas von der Bayer CropScience Deutschland GmbH, wo die Leute ziemlich wenig Interesse zeigten, als ich ihnen die Nummer der defekten Charge durchgeben wollte... .

Eigentlich sollte das Produkt in der Flasche eine stabile Emulsion mit 60% Paraffinöl sein: 
« Letzte Änderung: 20. Februar 2020, 19:02:14 von b-hoernchen »
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b-hoernchen

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #1 am: 20. Februar 2020, 18:37:09 »

Die getrennten Phasen sieht man vielleicht noch ein bisserl besser im Gegenlicht:
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b-hoernchen

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #2 am: 20. Februar 2020, 18:49:41 »

Tja, wir leben halt im postfaktischen Zeitalter, da muss es eine so hochherrschaftliche Firma auch nicht interessieren, wenn sie unbrauchbare Produkte  herstellt (kennt man auch von deutschen Automobilherstellern) ... und nach dem ersten Anruf keinen Ersatz schickt und auch nach dem zweiten nicht... .

Aber das ist nur der Aufhänger für meine Überlegung "wenn's die Firma Bayer nicht gebacken kriegt (die Firma Neudorff sowieso nicht...) - dann vielleicht ich-?"

Also:
Das Zeugs von Bayer (Neudorff) lässt sich durch Schütteln vorübergehend in eine Emulsion verwandeln, welche sich im Laufe von Stunden wieder trennt.
Nach Anrühren mit Wasser nach Gebrauchsanweisung (2%ig) schwimmen Fettaugen innert einiger Minuten oben auf - also anrühren und schnell, schnell spritzen geht auch nicht - so schnell bin ich nicht mit der Spritze.

Heute also probiert, ob man aus dem Zeugs doch noch eine haltbare Emulsion herkriegt:
Originalprodukt geschüttelt bis Emulsion, dann 2ml Emulsion mit 1ml Spüli (Fai.y) verrührt und unter Rühren mit 100ml kaltem Leitungswasser angerührt -> besser! Nach mehr als 1 STunde immer noch eine Emulsion und keine Fettaugen obenauf.
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b-hoernchen

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #3 am: 20. Februar 2020, 19:00:34 »

Nur, warum muss es denn unbedingt Paraffinöl sein, wo doch die Firma Neudorff so sehr auf  "giftfrei","natürlich" und "biologisch" setzt?

Täte es ein biologisch abbaubares Triglycerid (sprich "Pflanzenöl") nicht auch?

Muss ja nur die Atmungsöffnungen der Biester verstopfen!

Und wo ich schon am Rumrühren bin, habe ich gleich Rapsöl mit dem erwähnten "Spüli" angerührt und geschaut, was passiert.

Also -  jeweils 1ml Rapsöl abgemessen und mit verschiedenen Mengen Spüli (Konzentrat) verrührt, dann unter Rühren kaltes Leitungswasser zugegeben, zuerst tropfenweise, dann mehr, bis zum Schluss eine Emulsion mit ca. 1 Vol.% Öl enstanden war.

Mich hat erstaunt, wie wenig Spüli man braucht, um eine Emulsion herzustellen: Schon mit der halben Menge Spüli(konzentrat) wie Öl bekommt man eine Emulsion, die zwar nicht dauerhaft stabil ist, aber doch länger hält, als das defekte Produkt der Firma Bayer.
« Letzte Änderung: 20. Februar 2020, 19:14:26 von b-hoernchen »
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Floris

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #4 am: 20. Februar 2020, 19:05:40 »

Über den Versuchen zur Herstellung einer Emulsion solltest du nicht aus den Augen verlieren, dass die gegen die genannten Arten nicht wirken wird...
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b-hoernchen

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #5 am: 20. Februar 2020, 19:11:36 »

Vorerst geht es tatsächlich nur einmal um die Herstellung einer möglichst stabilen Öl in Wasser Emulsion.

Aber kannst du mir sagen, warum es gegen die genannten Wnazen nicht wirken wird?
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Floris

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #6 am: 20. Februar 2020, 20:51:31 »

Muss ja nur die Atmungsöffnungen der Biester verstopfen!
Klingt so einfach, funktioniert bei so großen Tieren aber nicht.

Es wird daher auch nicht empfohlen, oder kennst du ein Beispiel?
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b-hoernchen

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #7 am: 20. Februar 2020, 21:15:17 »

Ich bild' mir jetzt nicht ein, das Ei des Kolumbus gefunden zu haben... .
Grundsätzlich bin ich ja auch skeptisch; zumal, wenn's so einfach wär, warum wurde dann über 100 Jahre lang Gift gespritzt?

Andererseits - weißt du, dass es nicht funktioniert oder vermutest du es nur?

Und bis zu welcher Größe könnte es denn funktionieren?

Der vom Spritzmittel zurückbleibende Film muss ja nicht das gesamte Tier wie unter einem Panzer begraben - es sollte doch reichen, wenn er die ziemlich kleinen Stigmata der Tracheen versperrt?

« Letzte Änderung: 20. Februar 2020, 21:29:34 von b-hoernchen »
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Starking007

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #8 am: 20. Februar 2020, 21:37:28 »

Manche tierchen vertragen das.
Manche Pflanzen nicht.

Ich würde den Emulgator nehmen, mit dem ich mein Kräuter-Öl-Bad anmische.
Hält Monate stabil.
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Gruß Arthur

b-hoernchen

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #9 am: 20. Februar 2020, 21:48:31 »

Und verrätst du uns den Namen deines Emulgators?
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Floris

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #10 am: 20. Februar 2020, 21:55:26 »

Und bis zu welcher Größe könnte es denn funktionieren?
Schon bei Blattläusen ließ die Wirksamkeit sehr nach. Die heben sich mit ihren langen Beinen aus dem Ölfilm heraus und der zerreisst dabei. Die verschiedenen Öle hatten bei denen nur noch um die 50% Wirkungsgrad, nicht viel besser als kaltes Wasser.

Gut wirkt das nur bei kurzbeinigen Tierchen wie Milben und unbeweglichen Stadien die längere Zeit völlig umhüllt bleiben.
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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #11 am: 20. Februar 2020, 23:50:00 »

Und das auch nur zum richtigen Zeitpunkt.

Ansonsten, die Ölemulsions-Spritzbrühe sollte beim auftreffen auf das Insekt oder Ei spreiten, soll heißen man braucht einen Splatterer, nicht nur Spüli.

Klassischer Fehler bei Ölemulsion, egal ob Parrafinöl oder Rapsöl oder seit neuestem noch ein anderes Pflanzenöl, habe den Namen gerade nicht im Kopf, ist die falsche Lagerung.
Wird das Zeug nicht verkauft und steht zu lange rum ists nutzlos, ist es mal durchgefroren, ists auch Nutzlos. Aufschütteln danach bringt nichts, man sieht zwar was in der Brühe, aber Wirkung fehlt.

Unabhängig davon ist eine Austriebsspritzung nur noch selten mit den aktuellen Richtlinien des integrierten Pflanzenschutzes vereinbar. Hat man früher mal gemacht und mit der Zeit dazugelernt, deswegen lässt mans jetzt meistens.
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Frau Hummel

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #12 am: 21. Februar 2020, 11:26:18 »

Egal ob marmorierte Baumwanze oder Reiswanze (und ich hasse diese Viecher von ganzem Herzen!). Die interessiert das alles einen Sch...dreck. Da hilft nur zerquetschen. Oder gleich mit DDT anrücken ;)
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b-hoernchen

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #13 am: 21. Februar 2020, 19:42:09 »

Wird das Zeug nicht verkauft und steht zu lange rum ists nutzlos, ...
Mir ist schon klar, warum die Industrie auf Paraffinöl setzt - keine Probleme mit Ranzigwerden, Verharzung - Autoxidation und schleichende Hydrolyse sind halt einmal ein Problem der Pflanzenöle.

Das wäre aber bei einem Emulgator, den der Anwender frisch mit Pflanzenöl und Wasser anrührt, kein Problem.

Dass eine Paraffinölemulsion an Wirksamkeit verliert, obwohl sie noch stabil ist, ist für mich nicht verständlich. Könntest du das bitte erläutern?

Ebenfalls nicht ganz aufgeben will ich die Vorstellung, dass ein Ölfilm die Tracheenöffnungen verstopfen könnte, unabhängig davon, ob das Insekt sich aus dem Spritzfilm erhebt und fortkrabbelt. Wie will es den Ölfilm, den es am Leibe trägt, wieder loswerden?

Schließlich @ Frau Hummel:
Genau das wollen wir doch nicht mehr...! Oder möchtest du tatsächlich wieder DDT-(oder mit ähnlichen persistierenden Pestiziden) belastete Lebensmittel essen?
Zerqutschen wird genauso wenig helfen wie bei Schnecken das Einsammeln, abgesehen vom Zeitaufwand... .

Insofern denke ich, dass es sich vielleicht doch lohnen könnte, etwas Hirnschmalz reinzustecken in die Frage, wie man einen wirksamen Ölfilm auf Schadinsekten erzeugen könnte.

Was die angesprochenen Wanzen angeht, soll es auch parasitierende Gegenspieler geben, die aber leider noch nicht (in ausreichendem Maße?)  bei uns verbreitet sind. Nachhelfen?
« Letzte Änderung: 21. Februar 2020, 19:44:25 von b-hoernchen »
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Frau Hummel

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Re: Tierische Schädlinge "giftfrei" ersticken...
« Antwort #14 am: 24. Februar 2020, 10:24:16 »

Da war ein Smiley beim DDT.
Und wenn Du meinst Du schaffst das mit dem Ölfilm nur zu... in Amiland sind sie in der Forschung seit Jahren dran um das Viehzeug in den Griff zu kriegen, nur funktioniert nix. Und das was funktioniert killt alles andere auch.
Der Gegenspieler, die Samuraiwespe, von der Baumwanze ist inzwischen in der Schweiz eingetroffen. -> https://www.nzz.ch/panorama/der-schweiz-droht-erneut-eine-grosse-stinkwanzen-plage-ld.1485267
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