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Clematis 2020 (Gelesen 54259 mal)
- Starking007
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Clematis 2020
Ganz was anderes ist (aus Biogärtner at)
Clematis-Blattwespe
Eurhadinoceraea (Rhadinoceraea) ventralis (Panzer, 1799) auf Clematis
Eiablage-Narben, als Reihen von 1 mm breiten und 3 mm langen Pusteln an jungen Zweigen, Blattstielen und dicken Venen.
WIRTSPFLANZEN
Ranunculaceae, monophag
An: Clematis flammula, integrifolia, orientalis, recta, vitalba.
Die fressen hier ab und an alpinas kahl.
Clematis-Blattwespe
Eurhadinoceraea (Rhadinoceraea) ventralis (Panzer, 1799) auf Clematis
Eiablage-Narben, als Reihen von 1 mm breiten und 3 mm langen Pusteln an jungen Zweigen, Blattstielen und dicken Venen.
WIRTSPFLANZEN
Ranunculaceae, monophag
An: Clematis flammula, integrifolia, orientalis, recta, vitalba.
Die fressen hier ab und an alpinas kahl.
Gruß Arthur
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Re: Clematis 2020
Danke für die Infos, Starking !
Roogushi

Roogushi

- Starking007
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Im Nordosten Bayerns - kalt und Kalk.
Re: Clematis 2020
Hier näheres zum "neuen" Schädling,
bitte den Text vorerst nicht weitergeben, verändern, veröffentlichen etc., ich kläre die Rechte die Tage.
Urheberrecht!!!
Dann komplett als Artikel mit Bildern.
Der OGV Erlabrunn informiert (Klaus Körber)
In diesem Sommer haben wir es (nicht nur in Erlabrunn) wieder verstärkt mit einem Problem an Clematis zu tun, welches optisch sehr auffallend und absolut unerfreulich ist: Blütenblätter sind zerfressen, Knospen deformiert, man sucht nach einem Schädling und findet nichts. Man kann dieses Phänomen seit ungefähr 10 Jahren beobachten, in manchen Jahren mehr in manchen Jahren weniger.
⦁ Auftreten:
Das Schadbild tritt meistens im Juni auf, bevorzugt an den Sorten der italienischen Waldrebe (Clematis viticella), leider haben wir in Erlabrunn davon relativ viele Exemplare gepflanzt, ist (oder war) sie doch die robuste Gruppe, die mit der Clematiswelke kaum Probleme hatte und sehr gut mit Rosen kombiniert werden konnte.
Das ist sehr schade, aber zum Glück gibt es noch eine Vielzahl anderer Clematis, an denen wir den Schaderreger bisher noch nicht festgestellt haben.
⦁ Der Schädling
Nach allem, was man bisher weiß handelt es sich bei dem neuartigen Schädling um eine Minierfliege aus der Gruppe der Agromyzidae, genau heißt das Ding Phytomyza clematidis und ist eine Minierfliege die komischerweise keinen Blattfrass verursacht, sondern vermutlich im Mai die ganz jungen Knospen aufsucht, ihr Ei in die Knospe ablegt (man kann oft an den Knospen den Einstich erkennen), die Larve frisst im Inneren der Knospe erst an den Blütenorganen und dann an den zarten Blütenblättern. Die Larve verpuppt sich in der Blüte, fällt auf den Boden, überwintert in der Erde, die Fliege schlüpft vermutlich im Mai, macht etwas Liebe und legt dann ihr Eier ab. Und das eben bevorzugt in die nickenden Knospen der italienischen Waldrebe im Mai.
Bei der Bekämpfung tappen wir noch etwas im Dunkeln. Es gibt erste Hinweise, dass Neem-Produkte in die jungen Knospen gespritzt helfen können (muss halt zeitlich mit der Eiablage passen, am besten Mitte Mai), vermutlich helfen auch im Hausgarten gegen Raupen zugelassene Mittel, aber das ist eigentlich nicht der erstrebenswerte Ansatz.
⦁ Was kann man sonst noch tun?
Es hat sich gezeigt, dass die Fliege nur einmal im Jahr (Mai) auftritt und es keine zweite Generation gibt. Das ist eine gute Nachricht. Falls Sie jetzt (Mitte Juli.....) eine derart geschädigte Clematis in ihrem Garten haben, dann schneiden Sie die Pflanze hüfthoch ab und das hat zwei Vorteile: erstens sieht man das Elend nicht mehr und zweitens treiben die Pflanzen in der Regel gut durch und es gibt dann ab Mitte September einen zweiten und gesunden Blütenflor. Das kann wirklich funktionieren, vor allen Dingen wenn die Pflanze gut versorgt ist. Für das nächste Jahr gilt das Gleiche: in dem Moment, wo Sie merken, die Blüten sind stark geschädigt sofort abschneiden, die abgeschnittenen Triebe in die braune Tonne und dann gibt es ab September einen stabilen 2. Blütenflor.
⦁ Alternativen
90% der am Markt angebotenen Clematis haben deutlich weniger Probleme. Das gilt für die im April/Mai blühenden Clematis alpina und C. montana genauso wie die großblumigen Hybriden. Es gibt weiterhin dann noch zahlreiche Abkömmlinge von robusten Wildarten wie Clematis integrifolia (Top Sorten sind Juulii, Arabella, Saphyra Indigo), Clematis tangutica mit gelben Blüten oder Clematis heracleifolia. ......... keine Angst haben, sondern in Zukunft bei Neupflanzungen entsprechend flexibel reagieren. ........
bitte den Text vorerst nicht weitergeben, verändern, veröffentlichen etc., ich kläre die Rechte die Tage.
Urheberrecht!!!
Dann komplett als Artikel mit Bildern.
Der OGV Erlabrunn informiert (Klaus Körber)
In diesem Sommer haben wir es (nicht nur in Erlabrunn) wieder verstärkt mit einem Problem an Clematis zu tun, welches optisch sehr auffallend und absolut unerfreulich ist: Blütenblätter sind zerfressen, Knospen deformiert, man sucht nach einem Schädling und findet nichts. Man kann dieses Phänomen seit ungefähr 10 Jahren beobachten, in manchen Jahren mehr in manchen Jahren weniger.
⦁ Auftreten:
Das Schadbild tritt meistens im Juni auf, bevorzugt an den Sorten der italienischen Waldrebe (Clematis viticella), leider haben wir in Erlabrunn davon relativ viele Exemplare gepflanzt, ist (oder war) sie doch die robuste Gruppe, die mit der Clematiswelke kaum Probleme hatte und sehr gut mit Rosen kombiniert werden konnte.
Das ist sehr schade, aber zum Glück gibt es noch eine Vielzahl anderer Clematis, an denen wir den Schaderreger bisher noch nicht festgestellt haben.
⦁ Der Schädling
Nach allem, was man bisher weiß handelt es sich bei dem neuartigen Schädling um eine Minierfliege aus der Gruppe der Agromyzidae, genau heißt das Ding Phytomyza clematidis und ist eine Minierfliege die komischerweise keinen Blattfrass verursacht, sondern vermutlich im Mai die ganz jungen Knospen aufsucht, ihr Ei in die Knospe ablegt (man kann oft an den Knospen den Einstich erkennen), die Larve frisst im Inneren der Knospe erst an den Blütenorganen und dann an den zarten Blütenblättern. Die Larve verpuppt sich in der Blüte, fällt auf den Boden, überwintert in der Erde, die Fliege schlüpft vermutlich im Mai, macht etwas Liebe und legt dann ihr Eier ab. Und das eben bevorzugt in die nickenden Knospen der italienischen Waldrebe im Mai.
Bei der Bekämpfung tappen wir noch etwas im Dunkeln. Es gibt erste Hinweise, dass Neem-Produkte in die jungen Knospen gespritzt helfen können (muss halt zeitlich mit der Eiablage passen, am besten Mitte Mai), vermutlich helfen auch im Hausgarten gegen Raupen zugelassene Mittel, aber das ist eigentlich nicht der erstrebenswerte Ansatz.
⦁ Was kann man sonst noch tun?
Es hat sich gezeigt, dass die Fliege nur einmal im Jahr (Mai) auftritt und es keine zweite Generation gibt. Das ist eine gute Nachricht. Falls Sie jetzt (Mitte Juli.....) eine derart geschädigte Clematis in ihrem Garten haben, dann schneiden Sie die Pflanze hüfthoch ab und das hat zwei Vorteile: erstens sieht man das Elend nicht mehr und zweitens treiben die Pflanzen in der Regel gut durch und es gibt dann ab Mitte September einen zweiten und gesunden Blütenflor. Das kann wirklich funktionieren, vor allen Dingen wenn die Pflanze gut versorgt ist. Für das nächste Jahr gilt das Gleiche: in dem Moment, wo Sie merken, die Blüten sind stark geschädigt sofort abschneiden, die abgeschnittenen Triebe in die braune Tonne und dann gibt es ab September einen stabilen 2. Blütenflor.
⦁ Alternativen
90% der am Markt angebotenen Clematis haben deutlich weniger Probleme. Das gilt für die im April/Mai blühenden Clematis alpina und C. montana genauso wie die großblumigen Hybriden. Es gibt weiterhin dann noch zahlreiche Abkömmlinge von robusten Wildarten wie Clematis integrifolia (Top Sorten sind Juulii, Arabella, Saphyra Indigo), Clematis tangutica mit gelben Blüten oder Clematis heracleifolia. ......... keine Angst haben, sondern in Zukunft bei Neupflanzungen entsprechend flexibel reagieren. ........
Gruß Arthur
Re: Clematis 2020
Holy cow, danke Arthur! Das löst ein Jahre altes Rätsel. Meine c. vits zeigen das Schadbild seit einigen Jahren. Gegen Juli erholt sich der Bestand. Bin gespannt, was die Beobachtungen ergeben. Die Empfehlung mit dem Zurückschneiden klingt pragmatisch. Wenn aber die Pflanzkombinationen die Blüte im Juli/August bräuchte, nutzt sie im September nix. :P
"Get the soil right and everything else follows."(Verence II, King of Lancre)
- Starking007
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Re: Clematis 2020
Sch..... auf die Kombi.
Wenn sichs ergibt, ok.
Obwohl ich viele Jahre Gärten geplant habe,
halte ich nichts von geplanten Kombi, Komplementärfarben, Farbscheiben, Abstufungen, Blütezeitkalender
und so typisch deutsche Tabellen.
Passt etwas kreativ, spontan, zufällig entstandenes gar nicht, wird halt mal was umgesetzt.
Oder als modern bezeichnet, da kann man dann selbst das "Nichts" als schön glaubhaft machen.........
Wenn sichs ergibt, ok.
Obwohl ich viele Jahre Gärten geplant habe,
halte ich nichts von geplanten Kombi, Komplementärfarben, Farbscheiben, Abstufungen, Blütezeitkalender
und so typisch deutsche Tabellen.
Passt etwas kreativ, spontan, zufällig entstandenes gar nicht, wird halt mal was umgesetzt.
Oder als modern bezeichnet, da kann man dann selbst das "Nichts" als schön glaubhaft machen.........
Gruß Arthur
Re: Clematis 2020
Ich will hier mal meine Freude an C. viticella 'Betty Corning' zeigen. Die Blueten sind klein aber erscheinen in so einer bestaendigen und asudauernden Fuelle schon seit Monaten an meiner jungen Pflanze, dass es eine helle Pracht ist. Hier in eine Jostabeere gewachsen als Teil einer werdenden "Genusshecke" mit Beeren, Rosen und Pfirsichen.


Re: Clematis 2020
mag sein, dass ich im Alter zu der Haltung finde. ;D Im Moment bin ich noch weit entfern davon.
Farbfetischist (ohne jegliche deutsche Tabelle) speaking ...
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Re: Clematis 2020
Angefressen, aber irgendwie wirkt gerade das zumindest aus der Ferne irgendwie skurril.

- Nova Liz †
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- Registriert: 13. Mai 2004, 23:13
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Re: Clematis 2020
Clematis vit.'Minuet'blüht sehr reichlich.Eine wirklich anspruchslose Sorte.
- Nova Liz †
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- Winterhärtezone: 8b: -9,4 °C bis -6,7 °C
Re: Clematis 2020
Wunderschön! Neid pur!
Meine ausgepflanzten Clematis sind dieses Jahr irgendwie :-X....
Meine ausgepflanzten Clematis sind dieses Jahr irgendwie :-X....
Liebe Grüße von der Jule
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
Es genügt nicht, mit den Pflanzen zu sprechen, man muss ihnen auch zuhören.
- Helene Z.
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- Winterhärtezone: 7b: -14,9 °C bis -12,3 °C
Re: Clematis 2020
Ein Wildling, Clematis vitalba ... noch darf sie an diesem Platz wachsen. Die Vorgänger mussten ihre Plätze räumen, sie wurden zu üppig.
zw. Harz und Heide |7b|53m|Sand|
- Nova Liz †
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Re: Clematis 2020
'Royal Velour'mit durchscheinender Morgensonne.Ohne dann viel dunkler.