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News: Nehmen Sie die Menschen, wie sie sind. Andere gibt's nicht (Adenauer)

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|24|3|Wenn das Schippchen dann aber erstmal an der falschen Stelle in die Erde gesaust ist, kann man nicht einfach wieder die Karte umdrehen.  :P (Hausgeist)




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Autor Thema: Mehltau an Apfelsämlingen  (Gelesen 1715 mal)

Waldgärtner

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Mehltau an Apfelsämlingen
« am: 24. Mai 2019, 13:24:41 »

Hallo zusammen,

ich habe ca. 60 Sämlinge von Malus sieversiie in einem 40l Kübel.
Vor ein paar Wochen habe ich den ersten Befall mit Mehltau registriert.
"Wächst sich raus." hat ein Bekannter mich beruhigt.
Daher habe ich das erstmal ignoriert (war im Nachhinein ziemlich dumm, aber man lernt ja stets dazu).
Jedenfalls habe ich heute festgestellt, dass sich der Pilz extrem ausgebreitet hat:
Manche Sämlinge sind komplett befallen, fast alle haben zumindest an einigen Blättern Befall.
Als ich versehentlich an den Kübel gestoßen bin, hat es richtig gestaubt.

Bei einer Recherche fand ich folgende Tipps:
Befallene Stellen großzügig rausschneiden (wäre für viele Sämlinge das Ende, weil die komplett befallen sind)
oder den Einsatz von Fungiziden bzw. Netzschwefel.
Bringt letzteres bei so einem starken Befall noch was? Also wirkt das kurativ oder verhindert es eher die Ausbreitung?
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thuja thujon

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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #1 am: 24. Mai 2019, 13:32:44 »

Du kannst eine Stopspritzung mit Natriumhydrogencarbonat (Bulchrich Salz) machen. Dann sollten die Sämlinge gesund weiter wachsen.
Schwefel würde bei geringem Befallsdruck eher nur vorbeugend wirken.
Das Wetter ist derzeit wieder bestes Mehltauwetter. Vielleicht sind die Sämlinge in anderen Jahren robuster.
 
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Waldgärtner

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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #2 am: 24. Mai 2019, 13:43:57 »

Danke für die schnelle Antwort!
Laut wikipedia ist das ganz normales Backpulver. Stimmt das?
Welche Dosierung würdest du da empfehlen?
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thuja thujon

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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #3 am: 24. Mai 2019, 15:08:12 »

Nein, es ist kein Backpulver.
Es ist in Backpulver enthalten, aber Backpulver ist durch den Säurezusatz eine ´explosive´ Mischung.
Gibt man Backpulver in Wasser, entsteht neben CO2 auch Natriumtartrat oder -phosphat, je nachdem welches Säuerungsmittel enthalten ist.

Auch wenn Natriumhydrogencarbonat austrocknend auf das Mehltaumyzel wirkt, ist der recht hohe pH-Wert beim eintrockenen der Spritzbrühe mit entscheidend für die Wirkung. Hohe pH-Werte bei Backpulver gibts wegen des Säurezusatz nicht. Backpulver ist also ungeeignet.

Im Drogeriemarkt bekommt man Bulrichsalz als Tabletten oder Pulver gegen Sodbrennen. Da fehlt die Säure und man hat den reinen Wirkstoff. Es braucht also garkein Backpulver oder Chemikalienhandel. 

Mehr als 5g/Liter würde ich nicht machen, kann sonst Verbrennungen geben.
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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #4 am: 27. März 2020, 15:54:36 »

Mit dem oben beschriebenen Mittel habe ich den Befall ganz gut in Griff bekommen.
Mittlerweile sind die verbliebenen ca. 40 Sämlinge in meinem temporären Mini-Garten ausgepflanzt.

Bei gut einem Drittel hat der frische Austrieb aber jetzt schon wieder starken Mehltau-Befall.
Überwintert der Pilz auf den Pflanzen oder ist das einfach ein Indikator für eine extreme Anfälligkeit?
Letzteres würde ja bedeuten, die Pflanzen zu entfernen, oder? Später auf der Wiese wird es jedenfalls keine Mehltau-Behandlung mehr geben.

Oder kann es helfen, die befallenen Pflanzen nochmal stark zurück zu schneiden? Bin mir gerade unsicher, wie radikal ich vorgehen soll...
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thuja thujon

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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #5 am: 27. März 2020, 16:40:09 »

Der Pilz überwintert auf den Pflanzen, das Holz sieht dann etwas silbrig aus und die Knospen sind etwas spitzer und schlecht entwickelt. Beim Austrieb befällt der Pilz wieder die Blätter und das Speil geht von vorne los.

Prizipiell gibts anfällige und weniger anfällige Sämlinge. Ob die Sämlinge, die jetzt Mehltau bei dir haben später auch anfällig sind, weiß man noch nicht und kann man so nicht sagen. Prinzipiell stehen aber die Chancen eher so, das das was jetzt leicht und heftig befallen wird später auch eher Probleme macht.

Bei Sämlingen sollte man sich die Natur ein bisschen zum Vorbild machen und eigentlich immer großzügig aussortieren. 
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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #6 am: 27. März 2020, 16:52:42 »

Danke dir!
Aufgrund der begrenzten Anzahl an Sämlingen werde ich dann wohl nochmal prüfen, ob sie wirklich so anfällig sind.
D.h. erstmal kräftig zurück schneiden in der Hoffnung, dass tiefer liegende Knospen nicht befallen sind.
Wenn dann immer noch Befall auftritt, einmal behandeln, um quasi "neutrale" bedingungen zu schaffen.
Wer dann noch mehlt, fliegt raus :)


Bei Sämlingen sollte man sich die Natur ein bisschen zum Vorbild machen und eigentlich immer großzügig aussortieren.
Definitiv, aber ich hab einfach nicht so viele und keinen Nachschub an Kernen.
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thuja thujon

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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #7 am: 27. März 2020, 17:09:08 »

Gute Entscheidung. Evtl hilft eine einzelne Behandlung nicht auf Dauer, sondern muss öfters widerholt werden. Mehltau mag es gerne warm und trocken, im Sommer nächtlicher Tau und mittags warm und der Befallsdruck schnellt nach oben. Dann helfen nur regelmäßige Behandlungen. Natriumhydrogencarbonat ist gut wasserlöslich, der Spritzbelag also auch bei der ersten größeren Feuchtigkeit abgewaschen und damit die Pflanze wieder ungeschützt.
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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #8 am: 27. März 2020, 17:30:09 »

Okay, gut zu wissen.
Dann plane ich noch eine längere Schonfrist ein. Evtl. ergeben sich ja auch schon Tendenzen/Abstufungen, welche Sämlinge wirklich anfällig sind.
Aber es wird wohl eh noch 2-3 Jahre dauern, bevor sie an den endgültigen Platz kommen. Zeit zum Aussortieren ist also noch ein bisschen :)
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Roeschen1

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Re: Mehltau an Apfelsämlingen
« Antwort #9 am: 27. März 2020, 18:13:06 »

Ich habe 3 Zierapfelsämlinge im Garten, ca 3 Jahre alt.
Einer davon fällt jedes Jahr unangenehm durch Mehltaubefall auf. Vor kurzem war ein Austrieb wieder befallen, den ich abgezwickt habe.
Die anderen 2 haben nix.
Ich denke, das ist genetisch bedingt.
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