Mit Kirschfruchtfliegen bzw. deren Larven hatte ich bislang noch keine Probleme. Da kann man zur Not auch ein paar Gelbtafeln reinhängen, wenn sich die Kirschen umfärben (von grün auf gelb). Das eindeutig größere Problem sind die Vögel. Aber während die Knorpelkirschen nur angepickt werden und man sie noch essen kann, bleibt von den frühen, weichen Herzkirschen halt nur der leere Stil mit Stein übrig.
Wir haben zwar ne Frühkirsche, die auch regelmäßig trägt, aber von der haben wir schon 20 Jahre nichts mehr geerntet. Der Baum steht lediglich als Vogelfutter noch rum und weil er als Teil einer Streuobstwiese angemeldet ist beim LWA.
Ein ebensolcher Flop sind die beiden Bäumchen auf GiSelA5. Die haben Gummifluss, die Rinde platzt auf, und groß gewachsen sind sie auch nicht. Und die Unterlage ist zudem noch recht teuer.
GiSelA5 ist nur was für gute, tiefgründige Böden. Dann kann man damit auch was ernten, weil blühwillig sind die Sorten auf dieser Unterlage ungemein.
Selbstfruchtbare Sorten brauchen übrigens eine starkwüchsige Unterlage, weil der stärkere Wuchs die Kirschmenge reduziert und die Qualität verbessert. Auf einer schwachwüchsigen Unterlage wie GiSelA5 käme es sonst sehr schnell zu einem Überbehang.
Sehr angetan bin ich übrigens von der Sweetheart (Sumtare) auf Vogelkirsche. Die Sorte blüht früh, reift allerdings recht spät (ca. 2 Wochen nach Regina) und bringt trotz ihres hohen Ertrages noch genügend Wachstum mit.
Geschmacklich ist für mich immer noch Regina die Sorte der Wahl. Sie bringt auch immer eine gute Fruchtqualität mit und dürfte wohl immer noch die Nummer 1 im Erwerbsanbau sein, zumal sie auch auch gut für schwächere Unterlagen eignet (kein Überbehang wie bei Lapins oder anderen selbstfruchtbaren Sorten). Auf Vogelkirsche oder Alkavo ist der Ertragseintritt natürlich später. Da können schon mal 8-10 Jahre vergehen, bis der Baum das erste Mal ordentlich trägt. Aber was anderes bekomm ich auf unseren Streuobstwiesen (alles Trockenlagen) nicht etabliert.
Ich würde allerdings immer den Halbstamm wegen der besseren Beerntbarkeit vorziehen. Auch sollte man die Seitenäste fördern und die Höhe reduzieren, sonst kann man die äußeren Äste irgendwann nur noch mit dem Frontlader oder einer Hebebühne abernten.