Da dieses Thema weder im Haustier- noch im Wildtier-forum passend wäre, berichte ich hier über die neueste Katastrophe aus meinem Garten.
AbsatzZur Zeit habe Ich Urlaub und wühle mich täglich durch meinen Garten.
AbsatzVor einigen Tagen sitze ich so im Beet und häckle vor mich hin, da höre ich ein Meckern.
Ich denke, na so was, und habe einen Star in Verdacht, die machen ja gerne Geräusche nach. Das Meckern wiederholt sich - mehrfach - da scheinen Ziegen zu sein - und dem muss ich nachgehen.
AbsatzIch winde mich also akrobatisch um meinen Zaun, um in das verwilderte Nachbargrundstück zu gelangen. Dort ist Wildschweinland, der Boden durchwühlt, eingebrochene Trockenmauern, dichter Wildwuchs von Eichen, Prunus und Birken, abgestorbene Obstbäume, Reste von Brombeeren. Ich durchquere diese Ödnis und folge dem Meckern.
AbsatzIm angrenzenden Grundstück sehe ich sie - fünf Ziegen freilaufend in einem Wingert. Ich kann es garnicht fassen. Sämtliche Reben sind abgefressen, die Rinde der blühenden Obstbäume ist abgeschält - das kann doch so nicht gewollt sein.
AbsatzWärend ich da so stehe, staune und überlege, was wohl zu tun ist. Erscheint ein junger sympatischer Mann unten am Tor. Auf mein Rufen kommt er über die Terrassen hoch bis zu meinen Standort. Er erklärt mir, er habe den Wingert gepachtet und wolle ihn neu anlegen, die Ziegen habe er geliehen, um das Gelände vom Bewuchs zu befreien. Ja die Obstbäume habe er eigentlich erhalten wollen, da habe er die Ziegen wohl unterschätzt.
AbsatzIch höre mir das alles interessiert und wohlwollend an, bis dass er ansetzt und mich fragt, wem wohl das verwilderte Grundstück zwischen uns gehöre, das würde er auch gerne dazu pachten und dort erst mal die Ziegen weiden lassen.
Bei mir schrillen die Alarmglocken. Aber ich beruhige mich selbst, mein Grundstück ist ja wildschweinsicher eingezäunt.
Der Jungwinzer und ich, wir wünschen uns einen guten Abend und ich gehe über das Ödland zurück zu meinem Garten.
Sehr zufrieden damit so eine neu, nette Bekanntschaft in der Nachbarschaft gemacht zu haben.
AbsatzAm nächsten Tag höre ich nachmittags wieder Meckern. Ach ja - die Ziegen. Das Meckern ist aber sehr nah - ja wo sind denn die Ziegen. Eine steht im Nachbargrundstück rupft das Grün von einem Prunus, wendet sich dann meiner Hainbuchenhecke zu und schneller als ich "Halt" brüllen kann hat sie sich schon mit einigen Maulvoll am frischen Grün bedient.
AbsatzIch winde mich um den Zaunpfosten, um in das angrenzende Grundstück zu gelangen, treibe die Ziege mit Händeklatschen vor mir her bis wir den ihr zugedachten Standort erreicht haben. Dort zögert sie ein wenig, bevor sie eine Trockenmauer runter auf das Gelände springt.
AbsatzJetzt sehe ich mir die Einfriedung genauer an: rudimentäre, verostete und teilweise niedergetretene Reste alter Maschendrahtzäune, notdürftig geflickt mit Baustahlmatten, alten Eternitplatten und sonstigen Materialen, nach oben völlig offen. Es sind Menschen auf dem Grundstück. Eine junge Frau kommt zu mir, ihr Bruder, der Winzer fange gerade eine Ziege ein, ja den Zaun müsse man in Ordnung bringen. Nach oben schließen ja de Trockenmauern das Gelände ab. Etwa 1,20 hoch?
Nein das schaffen die Ziegen nicht.
Die ausgebüxte Ziege ist eingefangen, der Jungwinzer ist wieder da. Das mit den Zäunen sei ein Problem, aber jetzt habe man die Ziegen ja alle wieder eingefangen und außerdem habe man ihnen etwas zum Fressen mitgebracht.
AbsatzIch schlafe in dieser Nacht sehr schlecht.
AbsatzAm nächsten Nachmittag sitze ich im Gemüsebeet, höre ein Geräusche, schaue hoch und sehe einen Ziegenkopf, der gerade meine Haibuchenhecke abgrast, die Vorderläufe auf den Wildzaun gesetzt dabei runter gedrückt und mit dem Oberköper voll in der Hecke drin. Ich wieder rüber die Ziege zurücktreiben - erfolgreich - aber wo sind die anderen.
Sie haben sich hinter meinem Rücken aufgemacht und eine ist tatsächlich in meinem Garten. Wie eine Furie bin ich wieder rüber, mit Gebrüll hinter der Ziege her, ohne Probleme sprang sie 1,50 hohe Trockenmauern hoch. Nach minutenlangen Furor wand sie sich, um mir zu entkommen, elegant um den Zaunpfosten um den ich immer mit gutem Festhalten und ein wenig Angst in das Nachbargrundstück gelangte. Ich konnte die Ziege ihrer Geschicklichkeit wegen nur bewundern.
AbsatzDann war Aufrüsten angesagt. Bisher war Schutz gegen Unterwühlen die Aufgabe. Nun musste gegen Überklettern gesichert werden. Das Problem sind in beiden Fällen die Terrassenstufen. Zum Glück hatte die Freundin noch eine Rolle Stacheldraht, die sie mir brachte. Die folgenden Stunden und den nächsten Tag hebe ich damit zugebracht an den Schwachstellen Stacheldraht zu spannen.
Absatz- Heute sollen die Ziegen abgeholt und auf ein anderes Grundstück in der Nachbarschaft gebracht werden. Dieses Grundstück sei gut eingezäunt.
AbsatzIch habe hier weißen Text in die Absätze eingefügt, damit die Werbung sich nicht sdiesen Platz sucht. LG Nina