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Rasen retten - geht das noch? (Gelesen 2751 mal)

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Julchen1986
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Rasen retten - geht das noch?

Julchen1986 »

Liebe Forumsgemeinde,

wir haben in unserem Garten dieses Jahr wieder einiges getan, wir sind noch im Gestalten, Anlegen und co, besitzen das Grundstück nun das 4. Frühjahr :-)

Dieses Frühjahr beschäftigt mich unser "Rasen" sehr. Es handelt sich so um 150qm Rasenfläche, die allerdings sehr viel Kriechenden Hahnenfuß, Gänseblümchen, Löwenzahn, stellenweise Klee, Wegerich.............. beherbergt. Ich lehne den Einsatz von Gift grundsätzlich ab (nebenbei - ich hab zur Zeit ein Krabbelkind das auf der Wiese rumkrabbelt und alles in den Mund stopft...).
Einen perfekten englischen Rasen streben wir aber auch gar nicht an, er wird auch von unseren drei Kindern und diversen Besuchskindern bespielt.
Unser Boden ist stark lehmhaltig, unterhalb des Mutterbodens kommt nach ca 30cm eine ganz ganz dicke Lehmschicht (bis ans Ende dieser Schicht sind wir noch nie vorgedrungen). Hahnenfuß, Wegerich und Löwenzahn sprechen ja auch diese Sprache...
Ich habe so an die 40 Stunden mit Unkraut aus dem Rasen friemeln verbracht die letzten Wochen, das schaffe ich nicht, es hat sich nichts merklich verbessert an der Situation.
Mein Wunsch: Ein schön anzuschauender Rasen, der sich gegen das Unkraut ansatzweise durchsetzen kann.

Bisher hab ich dieses Jahr:
- organisch gedüngt (Neudorff A***),
-hab dort wo Klee viel auftritt noch zusätzlich Hornmehl dazu gegeben,
-hab mit dem Rächen Moos und totes Material rausgekämmt (puh, das waren harte 3 Tage),
dort wo nur noch Unkraut war hab ich es mit kochendem Wasser probiert (Effekt: kahle Stelle, Unkraut wächst schneller nach als Rasen)
-und auf der ganzen Fläche mit hochwertigem Saatgut nachgesät, bei kahlen Stellen die Samen ganz, ganz dünn mit Erde abgedeckt.

Ich glaube Aerifizieren und Sand in die entstehenden Löcher wäre wegen der Verdichtung eine gute Idee, ein Angebot für einen Aerifizierer für 4 Stunden für 150€ hab ich.
Nun zu meiner eigentlichen Frage: Bringt das alles noch was? Ich hab echt Angst hier ohne Ende Zeit und Geld zu investieren und es bringt uns rein gar nichts...
Wer kennt sich gut aus und kann mir sagen was zu tun ist? Eine komplette Neuanlage kommt aktuell nicht in Frage - wegen Geld, Zeit und die Fläche muss nutzbar bleiben (Corona - die Kids brauchen Raum...).
Ich poste ein paar Bilder des Rasens, falls das hilfreich ist.

DANKE Euch, wenn Ihr Euch die Zeit nehmt das zu lesen und mir zu antworten.
Ganz liebe Grüße,
Julia
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Julchen1986
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Julchen1986 » Antwort #1 am:

Noch ein Bild
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Julchen1986
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Julchen1986 » Antwort #2 am:

Und ein letztes Bild :-)
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Staudo
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Staudo » Antwort #3 am:

Dünge den Rasen mit Stickstoff, wässere bei Trockenheit und mähe wöchentlich und nicht zu tief. Dann wird das von ganz allein. ;)
„Am Ende entscheidet die Wirklichkeit.“ Robert Habeck
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lonicera 66
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Re: Rasen retten - geht das noch?

lonicera 66 » Antwort #4 am:

Dem hahnenfuß ist so gut wie gar nicht beizukommen, der wächst auch im Winter, schiebt unterirdisch seine Wurzeln und Kindel los.

ich habe fünf Jahre versucht, dem Herr zu werden. Ist eine Fläche erst mal durchseucht, hat nur noch Abtragen und neuen Boden aufschütten geholfen.
liebe Grüße
Loni

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Julchen1986
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Julchen1986 » Antwort #5 am:

Oha, das sind mal zwei eher gegensätzliche Antworten ;D

Der Hahnenfuß hat sich gegenüber letztem Jahr deutlich verbreitet, also der ist wirklich fies. Und ich dachte, dass Löwenzahn mein Hauptproblem wäre, aber nein, es ist das eigentlich ganz hübsche Butterblümchen... Leider ist das Zeug sogar giftig, was mich nochmal zusätzlich stört.

Neu anlegen ist einfach eine so krasse Nummer... Wenn wir das machen lassen rechnen wir mit 2500€, Eigenleistung ist sehr fraglich wie wir das schaffen sollen... Ach mensch :-[

Und das aerifizieren würde dem Hahnenfuß nix ausmachen? Der liebt doch dichten, lehmigen Boden, die Bedingungen würden ja schlechter werden... Hmpf.
Liebste Grüße :)
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Gartenplaner
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Gartenplaner » Antwort #6 am:

Was ist denn jetzt soooooo furchtbar am Ist-Zustand?
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Katrin » Antwort #7 am:

Ich finde, das sieht doch eh ganz ok aus :-[. Düngen, dann ist das Gras konkurrenzstärker und den Hahnenfuß eventuell dort, wo er stärker vorkommt, rausstechen. Seine Giftigkeit ist nicht so stark wie die vom Scharfen Hahnenfuß (der hohe, der gerade in der Wiese blüht) und ich würde mir daher keine großen Sorgen machen.
"Ich glaube, viele von uns haben ihre Heimat längst verloren, denn sie haben sie in der Kindheit gelassen, in den staubigen Straßen und an den sonnigen Tagen, als die Welt noch gut war, weil wir nur die Fassade sahen und zu klein waren, die Türen zu öffnen."

ich
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Julchen1986 » Antwort #8 am:

Eine sehr gute Frage: Gar nichts! Aber ich bemerke, dass das Unkraut deutlich zunimmt, letztes Jahr gab es deutlich weniger Hahnenfuß (hatte noch gar keinen bemerkt). Und bevor jeder Grashalm verschwunden ist und nur noch Unkraut in der Wiese ist dachte ich - tu was... :-)
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Bauerngarten93 » Antwort #9 am:

Ich finde auch das der Rasen völlig okay ist.wenn man regelmäßig mäht, sieht die Fläche einheitlicher aus. Nur im gewachsenen Zustand sieht man meistens die Lücken.
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Asinella
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Asinella » Antwort #10 am:

Ich find das auch nicht schlimm, wobei ich von Rasen gar nix verstehe, sowas gibt es bei mir nicht ;D.
Aber mehr düngen heißt nur mehr Mähen = mehr (sinnlose) Arbeit. So gibt es mit der Zeit einen robusten Kräuterrasen mit farbigen Akzenten = Mehrwert oder neudeutsch win win für Mensch und Natur.
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AndreasR
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Re: Rasen retten - geht das noch?

AndreasR » Antwort #11 am:

Mein "Rasen" sieht genauso aus, und ich habe hier auch fetten Lehmboden, daher wachsen die ganzen Wildkräuter um Längen besser als das Gras. Los wirst Du sie in der Tat nur, wenn Du den Boden großflächig abträgst, unkrautfreien Boden aufträgst und dann neu einsäst. Ist enorm aufwändig und teuer, also nicht wirklich eine Option.

Halte den Rasen durch Mähen kurz, dann kommen die Kinder auch nicht auf die Idee, Blümchen zu pflücken und sich in den Mund zu stopfen (wobei ich auch denke, dass so ein bisschen Hahnenfuß kein Problem ist). Gänseblümchen und Löwenzahn kann man ja sogar essen, also sind die eigentlich total unproblematisch.
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Starking007
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Alles im gruenen Bereich!

Re: Rasen retten - geht das noch?

Starking007 » Antwort #12 am:

Staudo hat geschrieben: 14. Mai 2020, 17:51
Dünge den Rasen mit Stickstoff, wässere bei Trockenheit und mähe wöchentlich und nicht zu tief. Dann wird das von ganz allein. ;)


So ist es!!!

"....Ich finde auch das der Rasen völlig okay ist...."

Stimmt!!!

"....Leider ist das Zeug sogar giftig......"

Giftpflanzen im Garten spielen für Kinder keine Rolle!
Statistisch, im Vergleich zu anderen Gefahren.
Das sage ich als Opa von 5 Enkeln (1,5-13 Jahre),
die hier täglich rumtoben zwischen Eisenhut, Seidelbast und Herbstzeitlosen,
und als ehm. Fortbilder in Sachen Giftpflanzen im öffentlichen Dienst.

PS:
Die Kräuterfraktion empfiehlt Scharbockskraut im Frühlingssalat,
das würde ich nicht tun!


Gruß Arthur
Herr Döpfel

Re: Rasen retten - geht das noch?

Herr Döpfel » Antwort #13 am:

[quote author=Starking007]
"....Ich finde auch das der Rasen völlig okay ist...."

Stimmt!!![/quote]
+1

hat geschrieben: 1. Jan 1970, 01:00"....Leider ist das Zeug sogar giftig......"

Giftpflanzen im Garten spielen für Kinder keine Rolle!

Giftpflanzen schmecken zumeist übel. Die Evolution hat Tier und Mensch schon ganz gut ausgestattet, sich nicht mit ungenießbarem Zeug zu vergiften.

Wenn es um spielende Kinder geht, halte ich Stickstoffdünger (Nitrat) für weitaus bedenklicher als ein bißchen Unkraut im Garten.
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Staudo
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Re: Rasen retten - geht das noch?

Staudo » Antwort #14 am:

Wie sollen die Kinder an das im Boden gelöste Nitrat kommen ???
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