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|17|3|Aber nicht vom Winde verweht, sondern vom Wurme zerlegt.  (Zitat aus einem Fachthread bei garten-pur)

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Autor Thema: Sortenechtheit der Baumschulen  (Gelesen 4369 mal)

hunsbuckler

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #15 am: 30. Juni 2020, 11:00:23 »

Eine Baumschule will (und muss natürlich)Geld verdienen....das ist ihr gutes Recht und auch deren Hauptantrieb.
Andererseits sollte ein gewisser Idealismus aber auch dazugehören.

Ich habe neulich das Video "Der Birnen-König" über Herbert Ritthaler auf Youtube gesehen und meines Erachtens gehört Herr Ritthaler noch zu diesen Idealisten.
Natürlich passieren auch dort Fehler aber ich glaube eher wegen der bei ihm(immer grösser werdenden) Sortenauswahl bei ihm oder eben auch durch Mitarbeiterfehler aber kaum wegen Vorsatz um einen Ladenhüter noch loszuwerden.Wenn man auf zu vielen Hochzeiten tanzt steigt eben auch die Fehlerquote..

Bei Brenninger hatte ich seinerzeit einen völlig anderen Eindruck.Da kam es mir von Anfang an vor als würde mir der Herr am Telefon (Chef persönlich?)irgendwas andrehen und aufschwatzen wollen.Ganz davon abgesehen dass ich den Ton als nicht besonders freundlich empfand.
Von den gelieferten 6 Bäumen war zumindest einer komplett falsch (statt Hauxapfel habe ich wohl einen Gloster69 bekommen) ....2 Bäume haben bis heute einen sehr schlechten Wuchs und die eine von ihm gepriesene Ersatzsorte ist bisher geschmacklich eine Niete.Ein "Die Sorte haben wir momentan nicht---die können sie gerne nächstes Jahr wieder bekommen" hätte bei mir einen postiven Eindrcuk hinterlassen---aber so??

Aktuell frage ich mich allerdings bei der von Ritthaler gelieferten Garrns Bunte jedoch auch ob dieser Baum wirklich die Sorte darstellt?Von dem hier beschriebenen Trauerwuchs sehe ich im 3.Standjahr bisher jedenfalls nichts.....
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Staudo

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #16 am: 30. Juni 2020, 11:08:53 »

Wir betreiben allerhand Aufwand mit Stauden-Mutterpflanzen. Vor Jahren habe ich höchstpersönlich Cimicifuga-Sorten aufgepflanzt, je 20 Stück. 15 Töpfe passen in eine Kiste. Als die Pflanzen austrieben, wuchsen in einer Reihe 15 grün- und 5 rotlaubige, in einer anderen war es andersherum. Die muss nachträglich jemand ausgetauscht haben.  >:(
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LowerBavaria

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #17 am: 30. Juni 2020, 11:23:16 »

Habe mich letztens genau über dieses Thema mit einem Gärtner unterhalten.
Er meinte es kam immer mal vor und wird auch heutzutage noch vorkommen, dass teilweise Reiser nicht beschriftet wurden, oder wirklich durcheinander gekommen sind (er meinte der Zeitraum von den Winterhandveredlungen in seiner vorherigen Arbeit zog sich auch mal über 2 Wochen )

Reine Sortenechtheit kann man nur bei eigenen Veredelungen vorraussetzen, und auch hier ist es mir schon passiert dass mir die Beschrifter von den Eimer gerutscht sind (aber dann ist es halt nicht "Nashi XY" für 15€, sondern halt 'nur' "Nashi" und ich gebs auch für weniger Geld ab!

Alles andere ist meiner Meinung nach Profitgier, denn man könnte ja auch unbeschriftete Veredelungen als Überaschungsbäume verkaufen oder im Jahr darauf umveredeln!
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Ayamo

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #18 am: 30. Juni 2020, 12:46:39 »

Aktuell frage ich mich allerdings bei der von Ritthaler gelieferten Garrns Bunte jedoch auch ob dieser Baum wirklich die Sorte darstellt?Von dem hier beschriebenen Trauerwuchs sehe ich im 3.Standjahr bisher jedenfalls nichts.....
Na, danke für die Vorwarnung. Diese Sorte habe ich dieses Jahr von ihm bekommen, allerdings schon ziemlich angetrieben. Nur ein Reis ist angewachsen.

Profitgier ist für mich irgendwie nicht das richtige Wort für diese Branche. Geldgeile wählen eine andere Branche... Bei dem Aufwand und dem Ergebnis wird da kaum jemand reich. Eine sortenechte Nashi für 15 EUR, die es dann doch nicht ist... ist ärgerlich, aber: Was kostet denn Unterhaltungselektronik, die auch schnell mal kaputt geht, was verdient ein Bank"berater" oder ein Grundstücksentwickler? Da ist für mich das Wort "Profitgier" besser aufgehoben. 
Schlamperer gibt´s allerdings, ich habe selber in diesem Forum schon klagen müssen und meine Konsequenzen gezogen.
Aber für die Branche allgemein: wenn der Preis regiert, kann das Ergebnis im Hochlohnland Deutschland nicht anders ausfallen.
Entweder also selbst veredeln, hier im Forum Reiser tauschen, oder bei den wenigen besseren Baumschulen bestellen.
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Im schlechtesten Raum/ pflanz einen Baum/ und pflege sein!/ er bringt dir's ein. (J. L. Christ)                    (Stimmt das wirklich?)

JörgHSK

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #19 am: 30. Juni 2020, 19:53:01 »

Sortenechtheit das ewige Thema... :o

Der Pomologenverein hatte die Apfelsorten im Reisermuttergarten in Bonn auf Sortenechtheit geprüft. Da stimmte jetzt das meiste. Trotzdem ist z.B. Roter Eiserapfel immer noch falsch. Da steht Blauacher Wädenswil. Das heißt alle neu gepflanzten Roten Eiseräpfel in Deutschland sind Blauacher, denn die anderen Reisermuttergärten haben ihn auch falsch.
Was bei den Kirschen und Pflaumen alles falsch ist in den Reisermuttergärten kann man noch gar nicht sagen. Es gibt dort eine "gelbe Hauszwetschge", irgend ein Name, die Sorte gibt es gar nicht, da hab ich mal einen gepflanzt um die Sorte zu bestimmen.

Was das für Ausmaße annehmen kann, habe ich vor 2 Jahren in Kaufungen gesehen. Ich war Gast bei der PomKom, die Leute die die Fruchtproben der Erhalternetzwerk- Mitglieder durchschauen. Wenn dann Früchte von Leuten dabei sind die 300 Sorten haben, da ist über 50% falsch! Wenn dann Sorten gepflanzt wurden, die nicht zum Normalsortiment gehören, dann stimmt erst Recht nix mehr.
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frauenschuh

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #20 am: 01. Juli 2020, 08:17:48 »

Was heißt dann "neu" in diesem Zusammenhang? Meine Tochter hat einen ca 10 Jahre alten "Roten Eiserapfel"?
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cydorian

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #21 am: 01. Juli 2020, 09:48:06 »

Soll sie ihn sich mal ansehen. Der rote Eiser ist reif flächig oder fast fast flächig, hat höchstens den Anflug von Streifen und hält sich im Lager rekordlang. Der Blauacher ist schon im März am Ende und hat mehr streifige Strukturen, der Farbton ist dunkler, wirkt angesengt. Süss sind sie beide.

Das ist ja noch irgendwo gedanklich nachvollziehbar, für viele Leute sind das Verwechslersorten. Aber wenn ich statt Jonathan einen Gala bekomme, statt Piros einen Rebella der zwei Monate später reift...

Wir brauchen einen Identitäts-Schnelltest :-)
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JörgHSK

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #22 am: 01. Juli 2020, 10:31:17 »

Was heißt dann "neu" in diesem Zusammenhang? Meine Tochter hat einen ca 10 Jahre alten "Roten Eiserapfel"?

Nur die Altbäume >80Jahre sind sortenecht.
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Rib-Johannisbeere

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #23 am: 01. Juli 2020, 11:40:11 »

Seit min. 2018 soll der Fehler im Reisermuttergarten in Bonn, im Fall Roter Eiser, behoben werden sein.
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cydorian

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #24 am: 01. Juli 2020, 11:44:59 »

In Österreich soll er auch gestimmt haben.
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Asinella

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #25 am: 01. Juli 2020, 12:26:10 »

Meine Nachbarin hat mir letzten Herbst eine Schüssel mit Williams Christ Birnen gebracht.
Äh, Du, das sind aber keine Williams Christ, das ist Clapps Liebling. Sie: Auf dem Etikett stand aber Williams Christ!  ;D ;D.
Dabei ist Williams Christ so charakteristisch, dass auch nicht übermäßig Obstsorten-affine Menschen merken könnten, dass da was nicht stimmt.
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Waldgärtner

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #26 am: 01. Juli 2020, 12:30:51 »

Um aber auch mal die positiven Beispiele hervorzuheben, damit nicht der Eindruck entsteht, es werden nur falsche Sorten ausgegeben:
In der Lieferung einer Versandbaumschule haben 6 von 7 Sorten gestimmt, die 7. trägt dieses Jahr zum ersten Mal.

Auch bei der örtlichen Baumschule, die selbst veredelt, hat bislang alles gestimmt, was schon getragen hat. Die haben aber halt auch nur ca. 20 Apfelsorten im Sortiment, das verringert sicherlich das Fehlerpotential.
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Asinella

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #27 am: 01. Juli 2020, 12:48:44 »

Stimmt, meine vier gekauften Bäume aus unterschiedlicher Quelle (von Massenanbieter im Internet bis Sammelbestellung über Gartenbauverein) passen auch alle.
.
Und früher war auch nicht alles besser: zwei der fünf von meinem Großvater vor 60-80 Jahren gekauften Bäume sind falsch (Der "Riesenboiken ist ein Horneburger Pfannkuchenapfel und wurde von einer größeren Baumschule in der ganzen Region falsch vertrieben und die "Landsberger Renette" ist ein Odenwälder. Bei einem dritten wuchs nach Beschreibung meiner Mutter eine Unterlage statt der Sorte.
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Desperado

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #28 am: 03. Juli 2020, 14:02:51 »

Alle Kirschsorten falsch ist aber schon ein Brett.
Ich frage mich halt nur, ob das bewusst gemacht wurde, so nach der Methode, Schneiders haben wir jetzt gar keine da, gib ihm doch einfach was ähnliches, vielleicht merkt er es nicht und wenn doch vergehen so viele Jahre, dass er sich dann nicht mehr beschweren kann!

Es gibt mittlerweile deutlich bessere Sorten als eine Schneiders oder eine Hedelfinger. Und statt ner Schneiders kann man dem Kunden auch ruhig 'ne Regina mitgeben. Die stammt von der Schneiders ab und hat die bessere Fruchtqualität.
Der Trend geht aber ohnehin mehr zu den selbstfruchtbaren Sorten. Die Baumschule, bei der ich meine Halb- und Hochstämme für die Streuobstwiesen kaufe, hat aber auch nur noch sechs Süß- und drei Sauerkirschsorten zur Auswahl. Dafür bekommst Du dort aber auch richtige Trümmer, die ungeschnitten 3m lang und 6cm stark sind für gerade mal 26€. Und die sind natürlich sortenecht.
Bei Äpfeln, die die Familie selbst anbaut und vermarktet, sind es hingegen über 40 Sorten. Da kannst Du neben den Klassikern auch relativ neue Sorten auf Hochstamm haben.
Mehr als die Hälfte meiner Apfelbäume sind mittlerweile Brettacher, weil die Bäume einfach gesund und ertragreich sind und als Streuobstsorte bestens in unser trocken-warmes Weinbauklima passen. Ich brauch nur auch ein paar diploide Sorten zwecks Befruchtung.
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Tara2

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #29 am: 03. Juli 2020, 22:39:10 »

Du verstehst das Problem nicht ganz, ich bin sozusagen Jäger und Sammler. Ich will die Sorten die mich interessieren und ich brauche von jeder Sorte nur ein oder zwei Bäume. Und nicht, wie ich ja schon geschrieben habe, den 10 Boskoop, die zwölfte Williams oder die 5 Nancy. Was nützt es mich dann aber wenn ich mir eine Regina kaufe, da die mir fehlt und so nach ca. 5 Jahren trägt der Baum zum ersten mal und ich merke, dass ist ja eine Schneider, die ich schon habe. dann fange ich wieder von vorne an und wenn ich Pech habe passiert das Gleiche genau noch einmal. Ich habe bei den Kirschen nur Glück gehabt, dass ich ausgerechnet Sorten bekommen habe die ich noch nicht hatte. Und bei Sortenprüfungen habe ich dann gemerkt, dass ich die Schneider und die Hedelfinger (unwissentlich) schon hatte. Die Valeska und die Van hätte ich mir anders wahrscheinlich gar nicht gekauft und das sind doch sehr gute Sorten. Und die Regina hatte ich schon sehr frühzeitig bemerkt, dass es die nicht ist und habe mir daher gleich (bei Ritthaler) schon Ersatz besorgt. Und die Büttner (ohne von der Falschlieferung zu wissen) habe ich vor drei Jahren auch besorgt, daher habeich die  inzwischen halt doppelt.
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