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Autor Thema: Sortenechtheit der Baumschulen  (Gelesen 3205 mal)

Tara2

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Sortenechtheit der Baumschulen
« am: 29. Juni 2020, 09:38:09 »

Ich wollte hier mal nachfragen wie es bei euch so mit der Sortenechtheit der bestellten Sorten bei Baumschulen ist.
Anlass war, dass ich dieses Jahr mal meine Kirschsorten von Experten überprüfen ließ, um einerseits zu sehen was ich alles so habe und andererseits um meine eigentlich bekannten Sorten auf Echtheit zu überprüfen.
So kaufte ich vor ca 25 Jahren unter anderem bei einer Baumschule die Kirschsorten Hedelfinger, Schneiders Späte Knorpel, Regina und große Prinessin. Bei der Hedelfinger war mir seit längerem klar, dass die nich stimmen kann, da mir ein anderer Altbaum vor Jahren schon als Hedelfinger bestimmt wurde. Bei der jetzigen Bestimmung wurde der Baum als Büttner bestimmt. Die Schneider stellte sich als die kanadische Sorte Van heraus. Die Regina, bei der mir auch schon seit längerem klar war, dass der nicht echt sein kann -die Regina ist sehr spät reifend, der gekaufte reift vor den anderen Sorten, ist eine Valeska. Und die Große Prinzessin ist noch gar nicht geklärt was es ist, eine Prinzessin jedenfalls schon mal nicht. Unter 4 Bäumen war also nicht einer richtig. Ich muss sagen, alles sehr gute Sorten die ich da (ob irrtümlich oder bewusste Falschlieferung) bekommen habe, aber eben nicht das was ich bestellt habe. Ich finde das Beschämend und will die Baumschule hier jetzt nicht nennen, um keine Klage angehängt zu bekommen.
In den letzten Jahren habe ich überwiegend bei Ritthaler gekauft und bei ihm bis jetzt wenig Probleme mit den Sorten gehabt. Und auch bei den anderen bei denen ich Einzelbäume oder Reiser gekauft habe ist mir noch nichts aufgefallen. Vielleicht war die Baumschule damals ja sozusagen das schwarze Schaf?!?
Ich meine: Es kann ja schon mal vorkommen, dass mal eine Sorte aus irgend einem Grund falsch geliefert wird, aber gleich alle Sorten? Da kommt man sich doch vera...lbert vor!
Was habt ihr denn so für Erfahrungen gemacht?
« Letzte Änderung: 29. Juni 2020, 09:41:01 von Tara2 »
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Roeschen1

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #1 am: 29. Juni 2020, 10:47:54 »

Das fängt schon in den Reisergärten an, daß es Verwechslungen gibt.
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Grün ist die Hoffnung

deop

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #2 am: 29. Juni 2020, 10:52:30 »

Ist bei mir ähnlich, selbst Standardsorten, geschätzt 50% bis 100% falsch je nach Baumschule (namhafte Baumschulen, ohne Berücksichtigung von Aldi etc.). Ich sehe das inzwischen als Kauf von "großen" Veredlungsunterlagen. Habe angefangen auf frisch gepflanzte Bäume im Frühjahr gleich zu veredeln um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen auch die Sorte zu bekommen die ich haben möchte ...

Ausnahmen und positve Erfahrungen:
Ritthaler: bei mehr als 10 Bäumen 1 falsche Sorte, problemlos ersetzt; war ein Pfirsich und konnte schon im 1. Standjahr entdeckt werden
Brenninger: bei 2 Bäumen beide korrekt
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cydorian

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #3 am: 29. Juni 2020, 13:23:03 »

Ein uraltes und trotzdem ungebrochen aktuelles Problem... es gibt auch schon einige Threads dazu.
100% Falschquote hatte ich auch schon, bei Artländer. Zwei Lieferungen. Bei meiner Hausbaumschule hier um die Ecke liegt die Zukaufware bei 30% Fehler, die selbst angezogenen Hochstämme bei 5%. Die grossen, bekannten Baumschulen die viele alte Sorten im Programm haben liegen bei 10-20%. Andere, die gerne bei Google-Suchen vorne liegen, Pflanzlust, Grüner Garten & Co lagen teilweise bei deutlich über 50%.

Je mehr Zwischenstufen, desto mehr Fehler. Heute stammen die Reiser aus Land X, veredelt wird in Ostpolen, der Grosshändler sitzt in Holland und verkauft an eine grosse Baumschule, die handeln je nach Sorte dann auch noch untereinander. Jeder macht es zu 95% richtig. Macht bei 5 Stufen 23% Risiko, dass die Sorte falsch ist.
« Letzte Änderung: 29. Juni 2020, 19:22:05 von cydorian »
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thuja thujon

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #4 am: 29. Juni 2020, 13:28:39 »

Welche Baumschulen machen eigentlich noch selbst Obstbäume?

Die letzte Bestellung aus meinem Dunstkreis kam aus Holland. Ich selbst habe schon die letzten male nur noch Unterlagen bestellt.

Alle Kirschsorten falsch ist aber schon ein Brett. Hängt vielleicht auch mit den Absatzzahlen zusammen. Wie oft werden noch Kirschen gepflanzt? Ist das nicht eine rückläufige Kultur?
Hier sind die Kirschbaumbesitzer aktuell am faulen Kirschen zusammenharken. Jeden Tag einen guten Eimer. Das macht kein Spaß.
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cydorian

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #5 am: 29. Juni 2020, 14:08:14 »

Welche Baumschulen machen eigentlich noch selbst Obstbäume?

Das sieht man schnell, wenn man sich nach den Pflanzquartieren umsieht. Die Meisten haben sich auf ein bestimmtes Teilsortiment spezialisiert. Unsere hier zum Beispiel auf Apfelhochstämme. Das können sie ausgesprochen gut. Hauptkunde sind die Gemeinden, versendet wird nicht. Alles andere kaufen sie zu.
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Tara2

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #6 am: 29. Juni 2020, 17:24:14 »

Alle Kirschsorten falsch ist aber schon ein Brett.
Ich frage mich halt nur, ob das bewusst gemacht wurde, so nach der Methode, Schneiders haben wir jetzt gar keine da, gib ihm doch einfach was ähnliches, vielleicht merkt er es nicht und wenn doch vergehen so viele Jahre, dass er sich dann nicht mehr beschweren kann!
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Roeschen1

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #7 am: 29. Juni 2020, 17:29:51 »

Ich denke, Vorsatz ist nicht dabei.
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555Nase

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #8 am: 29. Juni 2020, 17:36:07 »

Alle Kirschsorten falsch ist aber schon ein Brett.
Ich frage mich halt nur, ob das bewusst gemacht wurde, so nach der Methode, Schneiders haben wir jetzt gar keine da, gib ihm doch einfach was ähnliches, vielleicht merkt er es nicht und wenn doch vergehen so viele Jahre, dass er sich dann nicht mehr beschweren kann!

...Das wäre eine vorstellbare Möglichkeit ?
Andererseits ist auch oft ratsam, einen speziellen spezial Spezialisten durch einen Spezialisten überprüfen zu lassen. :o Mit Vermutungen werden aber auch keine Rätsel gelöst und verarschen tut jeder Jeden im System der Gewinnmaximierung.
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obst

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #9 am: 29. Juni 2020, 18:00:38 »

Bei mir ist auch nicht jede gekaufte Sorte das, wofür ich sie gekauft habe, egal ob Apfel. Birne o.a. Es war dabei auch egal, ob die Baumschule groß oder klein war, ob sie selbst veredelt oder nicht. Selbst ein von mir zum Veredeln abgegebenes Reis war nachher etwas anderes. Jetzt veredel ich selbst.

Ich gehe auch davon aus, dass viele Baumschulen, wenn sie die gewünschte Sorte nicht haben, einem etwas anderes geben. Wenn man durch die Reihen gehen kann, suche ich mir immer mit Hilfe der Schilder am Baum die gewünschte Sorte. Wenn sie nicht da ist, gehe ich wieder. Es kann auch helfen, wenn man zur Reifezeit getopfte Ware kauft. Manchmal hängen Früchte am Baum. Da habe ich auch schon falsche Früchte gesehen. Mein Hinweis, dass einige Bäume die falschen Bezeichnungen tragen, interessierte die Verkäufer nicht.
« Letzte Änderung: 29. Juni 2020, 18:02:24 von obst »
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Apfebam

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #10 am: 29. Juni 2020, 19:15:56 »

Bei zwei Bäumen habe ich bisher falsche Sorten bekommen.

Einmal aus einem privaten Gartencenter aus der Region (Samen Schmitz in München). Hier wurde aus einem Jakob Fischer-Halbstamm ein Gravensteiner-Halbstamm. Blöd, dass ich genau so einen schon habe und es viele Jahre gedauert hat bis der erste falsche Apfel dran hing. Ausgraben ging nicht mehr, der Baum war schon zu gut angewachsen. Habe dann einen Topaz drauf veredelt, weil ich von einer anderen Baumschule schon einen neuen Jakob Fischer gesetzt habe. Reklamieren ging nicht mehr, da das Gartencenter seit einigen Jahren nicht mehr existiert. Sonst waren von der Baumschule alle Bäume wie sie sein sollten.

Und ein weiteres Mal von der Baumschule Horstmann. Aus einer Roten Maikirsche wurde eine Kirsche, die jetzt reif geworden ist. Die Reklamation dazu geht noch raus.

Ansonsten bin ich bisher recht zufrieden und habe bekommen was ich gekauft habe. Ich hoffe meine Garrn's Bunte und der Schneiderapfel von der Baumschule Pflanzlust sind auch wirklich die Sorten, sonst kriege ich echt einen Vogel. Bisher wächst die Kirsche aber typisch trauerweidenartig, bin daher optimistisch.
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Waldgärtner

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #11 am: 30. Juni 2020, 08:10:10 »

Dazu gab es in einem der letzten Jahreshefte des PV einen Artikel, wo in einem größeren Projekt über 100 Bäume von verschiedenen Baumschulen auf Sortenechtheit analysiert wurden.
Die Fehlerquote lag dabei auch um die 30%, wenn ich es richtig im Kopf habe.
Das höre ich häufiger und scheint mir auch ein realistischer Wert zu sein, wenn ich es mit Pflanzplänen vs. Sorten von öffentlichen Flächen vergleiche.
Von einem ehemaligen Mitarbeiter einer Baumschule bekam ich übrigens bestätigt, dass bei Nicht-Verfügbarkeit einfach eine ähnliche Sorte ausgeliefert wurde.
Allerdings hoffe ich sehr, dass das nicht Standard ist.

Beim Selberveredeln kann es ja aber genauso zu Verwechslungen kommen. Ist mir auch schon passiert, dass ich Bäume falsch beschriftet oder das Reis ins falsche Bündel zurück gelegt habe.
Wenn ich Reiser bestelle, weiß ich auch erst nach Jahren, ob es da beim Erhalter nicht auch zu einer Verwechslung kam.
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frauenschuh

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #12 am: 30. Juni 2020, 08:17:37 »

Demnach müsste sich in der Baumschule das Risiko verringern, wenn man die vorhandenen Bäume durchschaut?!

Ich freue mich gerade auf meine nächste Herbstbestellung von mind. 10 Hochstämmen. Die werde ich wieder aus der Baumschule in der nächsten Großstadt holen. Bislang schien mir da immer alles so zu sein, wie es etikettiert ist. Einen Fehler gab es nur, als vorher eine Pflanzung anderer Büsche und Bäume bestellt und geliefert wurde. Seitdem wird abgeholt und nicht vorher angekündigt. Die haben aber auch zu Anfang der Pflanzsaison eine Riesenauswahl. Also bislang haben wir da immer was Passendes gefunden. Im allgemeinen geht mit Wuchsform aber auch noch mal vor Sorte. Das kann man sich bei Pflanzungen in der Natur erlauben. Da nutzt weniger der Krepelbaum einer exakten Sorte als ein gut gewachsener Hochstamm einer ebenfalls in Frage kommenden Sorte. Sprich: Die Liste der vorher ausgesuchten Sorten umfasst im Herbst nicht nur 10.
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Tara2

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #13 am: 30. Juni 2020, 10:24:52 »

Ja, aber da bist Du ja auch nicht zu 100 % festgelegt was Du wirkich willst.Bei mir ist es eher so, dass ich aus einem gewissen Grund genau diese Sorte haben will! Was nutzt es wenn ich z.B. einen Gravensteiner will, da mir ein Altbaum eingegangen ist und ich keinen mehr habe, wenn ich stattdessen einen Boscoop bekomme von dem ich noch 5 im Garten habe? Und am wichtigsten, oft vergehen Jahre bis ich überhaupt merke, dass ich den falschen Baum bekommen habe. Da ist es mir doch weitaus lieber die Baumschule sagt mir, wir haben im Moment keinen Gravensteiner, entweder sie entscheiden sich für eine andere Sorte oder warten bis dann und dann oder sie schauen halt woanders nach ob die den Baum haben. Wie eingangs schon erwähnt bin ich keiner Baumschule böse wenn mal ein Fehler vorkommt. Aber bei der Baumschule bei der ich von 4 bestellten Sorten nicht eine richtig bekommen habe, werde ich niemals mehr was kaufen! Ich denke, dass die Meisten hier die Sache ähnlich handhaben.
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cydorian

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Re: Sortenechtheit der Baumschulen
« Antwort #14 am: 30. Juni 2020, 10:39:33 »

Eine Gemeinde, die für eine Baumreihe am Feldweg 20 strassenbaumtaugliche Hochstämme bestellt, ist auch mit der einen oder anderen vergleichbaren Sorte gut bedient. Da kommt es weniger auf Sorten an, sondern auf Wuchseigenschaften und Anpassungsfähigkeit an Standorte.

Als Hobbyobstpflanzer, der ausdrücklich Sorte A, B, C will werde ich verarscht und betrogen, wenn ich stattdessen was angeblich Ähnliches bekomme. Ich hätte nichts dagegen, gefragt zu werden, wenn die Sorte nicht lieferbar ist. "Wir haben den Brettacher nicht mehr, aber hätten da noch den Winterrambur. Wenn sie wollen, liefern wir den stattdessen oder wir reservieren ihnen einen Brettacher für nächstes Jahr".

Das ist mir bisher einmal passiert. Lustigerweise bei einer Gärtnerei mit Baumschule, die gar nicht auf Obst spezialisiert ist, das war mehr Hobby des Chefs, aber besser ein Hobby mit Lust als ein lustloser Job. Fehllieferungen passieren dagegen andauernd. Auch dieses Jahr wieder bei einer Sorte festgestellt, die nach fünf Jahren zum ersten Mal trägt: Ist was völlig anderes. Hat nicht mal entfernt was mit der bestellten Sorte zu tun.
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