Der Wegesrand mitten in der Stadt auf dem Weg zum Einkauf zählt doch auch, oder? Ich musste da einfach anhalten. Es handelt sich um eine derart wunderbar angelegte Ruderalfläche, dass ich sie Euch zeigen muss
. Ja "angelegt" und "ruderal" widersprechen sich eigentlich aber ich glaube schon, dass da in den kahlen Sandboden nach Rückbau von Wohnblöcken eine Saatmischung eingebracht wurde, eine mit wenig Gräsern. Sie ist perfekt, ich bin ganz begeistert
.
Ich werde auch unbedingt die Wohnungsgesellschaft anschreiben, der die Fläche gehört und mich dafür bedanken und meine Begeisterung verkünden. Wenn alle öffentlichen Flächen so oder ähnlich gepflegt werden, haben die Insekten eine Chance!!
Natürlich habe ich mich nicht auf drei Fotos beschränkt, gehen wir ins Detail...
Echium vulgare und
Medicago lupulina oder
Trifolium dubium. Die Wichtigkeit des Natternkopfes für Insekten ist ja allen bekannt, die oligolektisch auf
Echium angewiesene Natternkopf-Mauerbiene,
Osmia adunca habe ich im Saum vorgestellt. Sie nistet auch in "künstlichen" Nisthilfen. Hummeln lieben Natternkopf als Pollenspender für die Fortpflanzung und auch Schmetterlinge sind als Nektarpflanzen davon begeistert. Die Kleearten sind wunderbare Ablagepflanzen für Bläulinge, warum sollen Arten wie
Polyommatus icarus, der Hauhechelbläuling nicht in der Kleinstadt in Flussnähe vorkommen können?
Berteroa incana hatten wir letztens auch im Saum, Nektar für Tagfalter und begeisterte Bienen.
Medicago x varia, Raupenfutter für verschiedene Tagfalterarten, spontan fällt mir
Colias hyale und
Colias crocea ein, die Goldene Acht und der Wandergelbling, eine komplette Aufstellung findet sich im
Saum.