Deswegen sind parthenokarpe Sorten im Gewächshaus besonders sinnvoll, diese Umgebung kann man ohne männliche Blüten anderer Gurken halten. Das funktioniert auch tatsächlich, auch wenn Türen und Fenster weit offen sind und in der Nähe weitere Gurken mit männlichen Blüten stehen. Die Befruchtung von Cucurbitae passiert vor allem frühmorgens durch Hummeln, wenn nachts zu ist und tagsüber auf reicht das.
Für den Ertrag gibts tausend Faktoren, Wetter, Ernährung und Boden, Sorte, Krankheitsstatus, veredelt oder nicht, die erwähnte frühe Ernte etc. Der Faktor Parthenokarpie ist meiner Erfahrung nach unter den Top 4. Man sieht das auch. Parthenokarpe Früchte bremsen auch im Jungstadium der Pflanze das Wachstum weniger und jüngere Fruchtansätze werden bei Fruchtbildung einer grösseren Älteren an Jungpflanzen auch, aber seltener abgeworfen.
Gurken früh ernten mach ich nur bei den ersten Früchten. Danach bin ich nicht mehr bereit, die Qualitätseinbussen von nicht ausgewachsenen Früchten hinzunehmen, weil ich sowieso in Gurken schwimme und weder Pflanze noch Ertrag weiter maximieren muss. Jungfrüchte sind weniger aromatisch, werden schneller weich und haben einen noch höheren Wassergehalt. Lieber zehn Ausgewachsene pro Woche, die man in ihrer Pracht und Haltbarkeit auch tauschen/verschenken kann wie zwanzig Halbgare mit schnell weichwerdender Spitze.
Bei Zucchini ist das grad umgekehrt. Die grösseren alten Früchte taugen viel weniger. Und da blockiert wie auch bei anderen Kürbissen die Kernbildung die Neufruchtbildung viel massiver. Gibts eigentlich parthenokarpe Zucchini?