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Autor Thema: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?  (Gelesen 14732 mal)

Roeschen1

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #45 am: 07. August 2020, 15:38:01 »

Man könnte bezüglich der Sortenauswahl auch auf südliche Länder wie Frankreich/Italien ausweichen.
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obst

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #46 am: 07. August 2020, 15:50:24 »

Eine Lokalsorte ist meistens viel besser an den Standort angepasst hinsichtlich Krankheiten. Es gibt fast für alle Geschmacksrichtungen die passende Sorte.
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Roeschen1

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #47 am: 07. August 2020, 18:42:41 »

Eine Lokalsorte ist meistens viel besser an den Standort angepasst hinsichtlich Krankheiten. Es gibt fast für alle Geschmacksrichtungen die passende Sorte.
Es ging um höhere Temperaturen, wo heimische Sorten benachteiligt sind und möglicherweise nur in Höhenlagen überleben.
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Nox

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #48 am: 07. August 2020, 19:11:41 »

ich pflanze keine Obstbäume mehr. Auf unserer flachgründigen Streuobstwiese sind seit 2018 fast alle jungen und ausgewachsenen Obstbäume verdorrt (u.a. 60 Jahre alter Nussbaum, 20 Jahre alter Apfel Gloster, 10 Jahre alter Boskoop...). Die letzten Versuche (u.a. Esskastanie) geben gerade wieder den Löffel ab, trotz Gießen.
.
Vorgesehen ist die Wiese mit Weißdorn, Kirschpflaumen und anderen trockenheitsverträglicheren Gehölzen aufzupflanzen (ca 1200 m²), dann haben wenigstens Vögel und Insekten was davon.

Dann musst Du einfach ein größeres Loch ausheben - notfalls auch mit dem Minibagger - und dieses Loch mit besserer Erde und etwas Humus (verrotteten Kompost) auffüllen. Auf jeden Fall solltest Du Dich für einen kräftigen Hochstamm und eine trockentolerante Sorte entscheiden.

Der Boden darf nach der Pflanzung nicht austrocknen. Wenn es so warm und trocken ist wie in den letzten Wochen, sollte man gerade auf flachgründigen Böden 2x die Woche kräftig gießen (mind. 30 Liter pro Baum), damit die Wurzeln auch gut anwachsen......

Na, wenn wallu schreibt, dass ihm sogar ein 60 Jahre alter Nussbaum vertrocknet ist, dann sind Deine Tipps zu Neupflanzungen aber irgendwie wenig hilfreich.
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Roeschen1

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #49 am: 07. August 2020, 20:11:15 »

Es kommt auf den Boden an, flachgründige Böden, Südhang, wird schwierig in Zukunft, wenn die Sommer so bleiben.
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Urmele

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #50 am: 08. August 2020, 08:21:30 »

Deswegen!  ;D

 
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Desperado

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #51 am: 08. August 2020, 09:35:53 »

Dann musst Du einfach ein größeres Loch ausheben - notfalls auch mit dem Minibagger - und dieses Loch mit besserer Erde und etwas Humus (verrotteten Kompost) auffüllen. Auf jeden Fall solltest Du Dich für einen kräftigen Hochstamm und eine trockentolerante Sorte entscheiden.

Als man vor 100 Jahren hier einige Weinberge zu Obstwiesen gemacht hat, haben die Löcher in den Kalk gesprengt und mit Erde verfüllt, damit die Bäume mehr Erde unter den Füssen haben.

Das ging all die Jahre gut und brachte reiche Ernten. Aber jetzt sind das die Obstwiesen, wo die Bäume krepieren, auch die alten, die letzten zwei Jahre sogar rasend schnell. In der Wüstenhitze sterben erst grosse Äste oben in der Krone, dann Seitenäste. Aus. Eine Grube mit Erde reicht eben nicht, die Bäume wurzeln im gesamten Traufbereich und wenn der Boden da weitgehend flach und knochentrocken ist, wars das.

Wenn ältere, gut verwurzelte Bäume absterben, liegt das weniger an Hitze und Trockenheit, sondern mehr an schlechter Pflege und starkem Pilzbefall. Ich seh das wie oft, dass sich um die Bäume jahrelang nicht richtig gekümmert wird, und dann nach 10 Jahren macht man dann einen Radikalschnitt und hinterlässt dabei große Wunden, die dann wieder Eintrittspforten für Krankheitserreger sind. Das Altholz/Totholz muss raus und der Baum darf auch nicht mit Ästen und Zweigen überlastet sein. Ein regelmäßiger Schnitt alle 1-2 Jahre tut da schon Wunder. Auch sollte man Schädlinge rechtzeitig bekämpfen

Die Trockenheit und Hitze verursachen natürlich zusätzlichen Stress, was zu einem vorzeitigen Abwurf der Früchte führt, und sind sowas wie ein Brandbeschleuniger beim Absterbeprozess, aber ein gesunder, gut durchwurzelter Baum geht idR nicht so schnell ein.

Wenn ich dazu rate, auf flachgründigen Böden ein möglichst großes Pflanzloch auszugraben (darf ruhig 2 auf 2 Meter sein und 1m tief) und mit guter Erde (Löss) aufzufüllen, dann nicht ohne Grund. Ein guter Boden mit einer hohen nutzbaren Feldkapazität speichert das Wasser sehr viel besser.

Und die Sorte muss natürlich zum Klima passen. Mir ist noch nie ein Brettacher, Schwaikheimer oder Bohnapfel verreckt, wohl aber ein Gewürzluiken, ein Kardinal Bea oder ein Boskoop. Erstaunlich gut halten sich auch die Goldparmänen. Als Mostäpfel sind die mir zwar etwas zu klein, aber die Goldparmäne ist ein sehr guter Befruchter für die meist triploiden Wirtschaftssorten und er hat ein recht gesundes Holz, das nicht so schnell vergreist.

Kirschen und Zwetschgen gehen meist auch recht gut auf trockene Lagen.
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cydorian

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #52 am: 08. August 2020, 10:34:07 »

Wenn ältere, gut verwurzelte Bäume absterben, liegt das weniger an Hitze und Trockenheit, sondern mehr an schlechter Pflege und starkem Pilzbefall.

Das ist einer dieser alten Lehrsätze, die längst einer Ergänzung bedürfen, weil sich die Grundparameter in nicht wenigen Regionen geändert haben. Ich empfehle dir, mal die Gegenden zu besuchen, wo es abwärts geht. Das ist zum Beispiel die südliche Mitte Deutschlands, wo seit Jahren dieser trockene Keil auf den Wetterkarten zu sehen ist und jedes Jahr Wochen mit 35-38° normal geworden sind, wo auch die Böden nicht perfekt sind.

Abgestorben auch auf meiner und anderen Wiese sind keineswegs alte, ungepflegte und morsche Äpfel. Die Bäume haben durchgäng Probleme, eine Häufung gibt es sogar bei den 10-20jährigen. Die grossen Alten kommen tendentiell noch besser weg. Draufgegangen sind bei mir z.B. Klarapfel, Goldparmänen, Glockenapfel, weitere kämpfen mit Diplodia mutila und werden wohl nicht zu retten sein. Das schafft es sogar in überregionale Zeitungen: https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/streuobstwiesen-durch-pilz-gefaehrdet-spuren-der-hitze-16653263.html

An Pflege erhalten diese Bäume auch nach der Jugend eine freie, möglichst grosse Baumscheibe, Verjüngungsschnitte, schnelle Entfernung des Totholzes. Die Wiese drumrum wird zweimal jährlich gemäht, wobei die zweite Mahd mittlerweile meist ausfällt, weil sowieso alles trockendürr ist.

Ob es da überhaupt irgend eine Anpassung gibt, ist mir noch nicht klar. Das einzige, was wirklich gut wächst ist tatsächlich Myrobalane, bedingt (in der Jugend giessen) auch Quitte. Kirschen und vor allem Zwetschgen haben ebenfalls Probleme. Alte Kirschbäume, sofern sie nicht zu sehr von Monilia geplagt sind, überleben zumindest. Aber man kann nicht die ersten 15 Jahre des Baumlebens bewässern, bis er alt genug ist. Das geht am Hausgarten, aber nicht Wiesen im Aussenbereich, wo man mit Tanks und Anhängern hinmuss und dann noch das Wasser einen Hang hinaufschaffen bei glühender Hitze. Zwetschgen haben ebenso absterbende obere Äste. Bei denen und auch Äpfeln kommt hinzu, dass das Holz bei Wassermangel brüchiger wird, bei Windböen gibt es sehr leicht Bruch.

Innerhalb der Arten versuche ich, Sorten zu pflanzen die laut Literaturangaben trockenverträglicher sind, Sachen wie z.B. die Kasseler Renette. Man wird sehen. Jedenfalls bin ich auch dieses Jahr schon fünfmal dort gewesen mit Wasser, um jüngere Bäume zu giessen. Ich mach weiter. Suchend, aber noch nicht aufgegeben. Die Attraktivität von eigenem Obst ist eben sehr hoch, auch wenn so wie jetzt jahrelang kaum was zu ernten ist, um das Theradthema zu nennen. Dieses Jahr bisher ein paar Piros. Letzte Woche gab es sie schon von einem kommerziellen Anbauer. Und wenn ich diese gekauften Äpfel mit dem vergleiche, was ich vom eigenen Baum bekommen habe, dann weiss ich wieder sehr genau, wieso es sich lohnt, dranzubleiben. Es ist eine bodenlose Schande und grenzt an Betrug, was uns als Obst verkauft wird, am schlimmsten ist es beim Steinobst. Das geht nur, weil kaum ein Kunde noch eine Ahnung hat, wie gut reifes Obst schmeckt, das nicht von hemmungslos ertragsüberlasteten Bäumen stammt.
« Letzte Änderung: 08. August 2020, 13:11:52 von cydorian »
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Bufo

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #53 am: 08. August 2020, 10:57:34 »

Es ist eine bodenlose Schande und grenzt an Betrug, was uns als Obst verkauft wird, ...
.
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Beste Grüße Bufo

Aromasüß

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #54 am: 08. August 2020, 22:23:46 »


Anschließe mich!!

Es ist eine bodenlose Schande und grenzt an Betrug, was uns als Obst verkauft wird!

... neben den ganzen anderen Gründen, vor allem:
Kinder können auf Bäume klettern, Naturschutz, Schönheit, ausgeglicheneres, feuchteres Kleinklima im Garten
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durone

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #55 am: 09. August 2020, 08:43:14 »

Gerstern gab es Toptaste im Supermarkt zu kaufen. Ich habe tatsächlich 2 kg gekauft, sie sahen blau aus. Bis auf eine Zwetschge haben bisher alle grauenhaft geschmeckt, viel zu früh geerntet. Werde ich nicht mehr kaufen. In 2 Wochen müssten meine eingenetzten Hanita reif sein, das ist eine andere Welt.
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kaunis

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #56 am: 09. August 2020, 12:28:11 »

In diesem Jahr scheint sich zu bestätigen, was ich bei dem abnehmendem Niederschlag und der Hitze der letzten Jahre beobachten muss, leider :-[.
- Empfindliche alte Sorten mit hervorragendem Geschmack (Weißer Winterkalvill, Freiherr von Berlepsch), aber hoher Empfindlichkeit sind abgestorben. Die Goldparmäne habe ich entfernt, weil der Blutlausbefall immer verheerender wurde (Dürrefolge, Hitzefolge??).
- Wundervolle alte Sorten überleben auch dieses Jahr, und zwar mit gutem Zuwachs und Behang: Roter Boskoop, Graue Herbstrenette, Kaiser Wilhelm.
Leider sind die Äpfel wohl auch in diesem Jahr recht weich und mürbe, wie es auch in den vorhergehenden Dürresommern war.
Der "Dülmener Rosenapfel" wächst und trägt zwar gut, aber wie immer leidet das Aroma und die Haltbarkeit unter der großen Hitze.
Ich frage mich, welchen Einfluss die Unterlage auf die Widerstandsfähigkeit hat! Ich gärtnere auf Sandboden, da müsste die Unterlage tief wurzeln.
In den beschriebenen flachgründigen Böden müssten andere Unterlagen als für Sandböden verwendet werden. Weiß jemand mehr dazu? Ich möchte die Herbstrenette vermehren, weil Geschmack und Lagerfähigkeit wie auch Widerstandsfähigkeit herausragend sind. Dazu bräuchte es eine Unterlage für Sandböden!
Was gibt es da Neues neben den altbekannten traditionellen Unterlagen?
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Monti

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #57 am: 09. August 2020, 12:48:14 »

Was wäre das Schabenländle ohne [...]
Es ist zwar scha(e)big, sich über Tippfehler lustig zu machen, aber der freut mich als "Gälfiäßler" doch sehr.  :D

Neben den praktischen Vorzügen strukturieren Obstbäume auch das Jahr, und das finde ich etwas Schönes.
:-X korrigiert...
Andersherum hätte ich es wahrscheinlich genauso gemacht  ;D
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Sternrenette

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #58 am: 09. August 2020, 13:01:36 »

Ich pflanze Obstbäume weil ich immer Überraschungen erlebe: bunte Juli und Uta sind Williams und Charneu, Geheimrat Oldenburg ist Kaiser Wilhelm, die Sonderveredlung Jakobi + Jakob Fischer ist Jakobi + ?.

Sowas hält geistig fit, ich hätte mich sonst nie mit Veredelungstechnik und Sorten befaßt :D
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BernerRosenapfel

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Re: Warum pflanzt Ihr (noch) Obstbäume?
« Antwort #59 am: 09. August 2020, 16:21:00 »

In diesem Jahr scheint sich zu bestätigen, was ich bei dem abnehmendem Niederschlag und der Hitze der letzten Jahre beobachten muss, leider :-[.
- Empfindliche alte Sorten mit hervorragendem Geschmack (Weißer Winterkalvill, Freiherr von Berlepsch), aber hoher Empfindlichkeit sind abgestorben. Die Goldparmäne habe ich entfernt, weil der Blutlausbefall immer verheerender wurde (Dürrefolge, Hitzefolge??).


So macht jeder seine Erfahrungen...Ich habe zwei Weiße Winterkalvill an zwei verschiedenen Standorten und sie schlagen sich bisher mehr als tapfer. Übrigens ebenso wie meine Goldparmäne... Aber es stimmt schon; man wird sich mehr Gedanken über die Verträglichkeit alter erprobter Sorten im heutigen Klima machen müssen.

Gruß
BR
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