Wer kennt das nicht: man pflanzt ein Pflänzchen und kann es anfangs gar nicht erwarten, bis es endlich groß und stark geworden ist. Über kurz oder lang geht es einem dann aber oft wie dem Zauberlehrling: das "Pflänzlein" ist nicht gewillt, sich ausschließlich innerhalb des zugewiesenen Bereichs aufzuhalten und es ist auch keineswegs bereit, mit dem Wachstum aufzuhören. Mordgedanken keimen auf und endlich steht der Entschluss fest: das "Pflänzlein" muss weg.
So ging es uns mit einigen Metern Kirschlorbeerhecke, die wir vor 35 Jahren angelegt hatten, um den Kompostplatz abzudecken. Ihre Breite war auf 2m angewachsen und die Pflege war wegen der Hanglage schwierig. Die Äste hatten wir relativ schnell abgesägt, zum Teil gehäckselt bzw. zum Grünschnittsammelplatz gebracht (immerhin 5 Hängerladungen).
Dann ging es ans Herausreißen der Wurzelstöcke und zwar mit einer Seilwinde nach Münchhausen-Manier. Eine elende Plackerei! Nachdem auch das geschafft war, standen wir vor der Frage, was nun? Ein Holzzaun? Etwas dauerhaftes und pflegeleichtes sollte es schon sein und sich natürlich in die Umgebung einfügen. Die Entscheidung fiel auf eine Natursteinmauer. Mit Sandstein-(Stütz-)mauern rund um den Teich hatte ich schon vor Jahren ausgiebig Erfahrungen sammeln können. Also Streifenfundament ausgehoben (abgetreppt, weil am Hang), Kies und Zement beim Händler geholt und betoniert (die Gattin stand als "Speisgirl" an der Mischmaschine). Bei all diesen Arbeiten erkannten wir ganz nebenbei, dass die über 150 Jahre der Ehepaar-Lebensaltersumme nicht völlig spurlos geblieben sind. Vier Hängerladungen Sandsteine im benachbarten Natursteinwerk geholt. Zufällig waren einige Paletten Steine in 15 cm Breite, beidseitig gebrochen, vorhanden.
Schließlich ging es ans Mauern. Fast alle Steine mussten mit dem Scharriereisen und Sprengeisen (nach-)behandelt werden. Teilweise mussten sie noch gebosst und mit dem Spitzeisen bzw. Zahneisen bearbeitet werden. Es ging langsam voran. Besonders das Arbeiten in gebückter Haltung im Bereich des Fundaments war nicht so doll. 20 -25 kg pro Stein tun dem Kreuz nicht gut. Um ein einheitlicheres Bild zu erzeugen, wurde die Mauer übers Eck weiter geführt und an eine ältere Mauer angeschlossen.
Weil die Mauer am Hang entlang der Schräge steht, sollte auch die Mauerkrone dem Hang mit gleicher Schräge folgen. Dazu mussten Steine entsprechend zugeschnitten werden. Leider hat meine Steinsäge (mit oben liegender Führung) nur einen Durchlass von ca 9 cm, also zu wenig für die 15 cm Steine. Ich musste sie deswegen so umbauen, dass ich jeden Stein von beiden Seiten je zur Hälfte einschneiden konnte. Auch das ist jetzt geschafft. Abdeckplatten für die Mauerkrone sind bestellt und werden hoffentlich bald geliefert. Das Umfeld ist eingeebnet, eingesät (der Rasen sprießt) und Mähkanten sind gesetzt, was das Mähen am Hang künftig erleichtern wird.