Einen solchen Garten auf den trockenen, armen Sandböden, die uns die Eiszeit hinterlassen hat, habe ich auch. Die meisten Rosen überleben darauf nicht ohne weiteres:
ich habe einen sehr sandigen Boden, möchte aber nicht auf Rosen verzichten. ... ob Bentonit ein gleichwertiger Ersatz ist und wenn ja, wieviel würdet ihr einarbeiten?
Bentonit ist eine teure Angelegenheit. Soll sie auf den Sandböden Wirkung über ein Gartenjahr hinaus haben, musst Du drei- bis vierstellig Geld ausgeben. Zumindest bei mir ist das so. Wenn ich da nicht mit Lehm geklotzt hätte, dann wären stattdessen viele kleine Kügelchen schnell wieder zerfallen, in Staub umgewandelt und im Winterhalbjahr ausgewaschen gewesen.
1-2 Baumarkt-Saisons hatte ich meine Nachbarn und mich selbst beim üblichen Ausstreuen der Baumarkt-Produkte beobachtet. Darunter auch Bentonit (Palettenweise verkauft in unserer Gegend). Und habe dann auch die erreichten Wirkungen ausgewertet! Bis ich die überteuerte Nutzlosigkeit verstand (das Autochen soll sich ja auch rentieren, viel Geld abdrücken und die Moore fremder Länder zerstören, aber selbst nicht ins Schwitzen kommen).
Dagegen wussten unsere Vorfahren, dass es auf unseren Sommer-trockenen nährstoffarmen Sandböden auf die
Bodenverbesserung ankommt. Sie ist eine Daueraufgabe.
Daher habe ich mir von einer kleinen Firma Erdaushub-Containerdienst mehrere Kubikmeter Lehm im Container liefern lassen. Diesen habe ich systematisch in die verschiedenen Beete und Obstbaum-Pflanzlöcher eingearbeitet (meist als etwas tiefere Schicht). Ein größerer Haufen blieb übrig und diente mir lange als Lager, von dem ich immer wieder einige Schaufeln bei Bedarf in die Gartenerde mischen konnte. Sehr praktisch!
Einige Eimer verschenkte ich im Lauf der Zeit an Rosen-pflanzende Nachbarn, die darum baten. Das letzte Drittel Kubikmeter verbrauchte ich kürzlich als Unterlage meiner neuen Rosenhecke!
Es empfiehlt sich, bei dem Containerdienst nicht unbedingt den erstbesten Lehm zu nehmen (kann stärker sandhaltig sein), sondern auf tonigem Lehm zu bestehen, das heißt: Geduld haben, zum Abwarten bereit sein, unter Umständen mehrmals anrufen. Nur ganz wenige (kleine) Firmen handeln mit Lehm. Wenn er ihnen gerade von einer Baustelle angefahren wird, dann haben sie welchen, und dieser kann ziemlich unbrauchbar sandig oder auch sehr gut tonhaltig sein. Lehm gilt als Füllboden und kostet weniger als der Transport des Absetzcontainers (Mulde); genau genommen, kostet er den Transport + einen Aufschlag von circa 100€ je Container.
Eine Alternative sind die lokalen Ebay-Kleinzeigen, so sie denn jeweils noch aktuell sind! Nur mit etwas Glück würde es durch sie billiger, weil Leihgebühren für den Transporter anfallen, und einige Stunden mehr Schaufelarbeit beim Auf- und Abladen (während eine Mulde am Wegrand abgekippt werden kann).
- @ Hobelia: Für mich war der Artikel "Rosen im Sandboden" vom Rosenhof Schulheis ebenfalls ein Augenöffner und erwies sich bisher als der beste mir bekannte Leitfaden!
- @ Gartenplaner, Du irrst: Jedes "mineralische Gefüge" von Böden ist der ständigen "Verwitterung" unterworfen. Das gilt ganz besonders für die Humus- und Lehm-/Tonanteile in eiszeitlichen Sandböden: als Folie oder als Film.
Ein Rätsel zum Schluß:
Wieviel Schubkarrenladungen sind z. B. 3 Kubikmeter Lehm und welche Bedeutung haben dabei Gewicht und Wegstrecke? (Im Internet stehen wirklich nur lauter falsche Antworten!) Bei mir Bürohocker vertrieb diese Kärrner-Arbeit sogar die Rückenschmerzen, da ich sie mir Muskel-aufbauend auf längere Zeit aufteilte. Dazu kommt die Spatenarbeit. = Wert: 2 Jahre Muckibude