Das kleine Beet ist in der Tat ein Schmuckstück geworden, und ich hoffe, dass es auch langfristig hübsch bleibt. Leider verhalten sich die Stauden bei mir im Garten immer etwas unberechenbar, im ersten Jahr explodiert alles, weil der Boden so fruchtbar ist, und irgendwann ist es dann doch zu eng oder fällt auseinander, oder Unkraut macht sich breit. Ich bin so froh, dass ich hier die sandige Erde habe, da ist der Unkrautdruck sehr viel geringer, und wenn man etwas wächst, kann man es problemlos jäten, während es im Papp- und Betonlehm kaum zu entfernen ist...
Viele der Pflanzen in meinem Garten stammen von der "Resterampe", oder ich habe sie gezielt gekauft, als ich sie zufällig im Gartencenter sah, da sind oft Überraschungen dabei, mit denen man gar nicht gerechnet hätte. Im Internet bestellt habe ich noch nicht viel, da ich mir die Sachen vorher gerne anschaue - und so vermeidet man in der Regel auch, dass man viel zu viel bestellt, was man hinterher gar nicht unterbringen kann.
Manchmal sind die Beete dann etwas "kunterbunt", aber überraschenderweise fügt sich das Sammelsurium dann doch nicht selten zu einem ansehnlichen Ensemble zusammen. Anbei habe ich noch ein paar Fotos vom "formalen" Beet zusammengestellt, die das auch sehr schön dokumentieren:
Schon im Januar spitzten zwischen den Stauden überall die reichlich verbuddelten Schneeglöckchen hervor, die Zwiebeln hatte ich im Herbst zuvor im Vorgarten gerodet, wo sie sich unter dem gerodeten Kirschlorbeer recht gut vermehrt hatten. Da ich dort aber erstmal "tabula rasa" machen wollte, bot sich das Beet als neuer Standort an. Die blaue Primel im Hintergrund (ein Baumarktfund, der auch noch fein duftet) blühte schon den ganzen Winter über, und im Februar "bimmelte" es dann im ganzen Beet.
Ich hatte großes Glück, dass die weiße Lenzrose mit den hübschen roten Punkten noch nicht so weit ausgetrieben war, denn Mitte Februar kam der extreme Kälteeinbruch, welcher so einige Pflanzen im Garten auf dem Gewissen hatte. Die Hellebore verlor nur eine einzige Blüte (rechts im Bild), der Rest schmückte über viele Wochen lang das Beet. Auch die weißen Bergenien, wie die Lenzrose ein Gartencenter-Zufallsfund, blühten einige Zeit später auf.
Im April schmückten dann der leuchtend blaue Günsel, Vergissmeinnicht und immer noch das Lungenkraut das Beet, die Funkien zeigten sich wieder, während das Laub der Schneeglöckchen vergilbte und bald von den üppiger werdenden Stauden völlig überdeckt wurde. Leider hatte der Frost auch eine der Hebe-Pflanzen auf dem Gewissen, ich ersetzte sie durch eine Schaumblüte, welche im April/Mai ebenfalls mit einer langen Blütezeit erfreut.
Das Laub der Funkien und der Purpurglöckchen sollten noch den ganzen Sommer lang das kleine Beet schmücken, bald ergänzt durch deren Blüten, die zwar nicht die Hauptrolle spielen, aber dennoch hübsch anzusehen sind. Auch die Kletterhortensie produzierte dieses Jahr die ersten beiden Blütenteller. Etwas Sorgen machen mir die beiden Clematis die ich am Rosenbogen gepflanzt habe, durch die extremen Regenfälle starben einige der Triebe ab. Hoffentlich ist noch genug Leben in ihnen, dass sie dieses Jahr wieder austreiben.
Überhaupt war der viele Regen teils Fluch, teils Segen; die Schattenpflanzen gediehen zwar üppig, und man musste nicht ein einziges Mal gießen, aber ich hatte den Garten die Jahre zuvor immer wieder auf trockenheitsverträgliche Pflanzen getrimmt, daher war es im zweiten Halbjahr zunehmend schwieriger, hübsche Fotomotive zu finden. In meiner Bildergalerie habe ich keine Fotos mehr von dem oben gezeigten Beet, weil die Optik teils nicht mehr ganz so hübsch war, und ich entscheidende Momente, wie z. B. die Herbstfärbung von Kletterhortensie und Funkien schlichtweg verpasst habe, da ich zu der Zeit mit dem Vorgarten beschäftigt war...
EDIT: Ein herbstliches Bild habe ich doch noch gefunden, das Licht war allerdings nicht besonders gut, daher sind die Farben eher flau: