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Autor Thema: Die Entstehung meines Gartens  (Gelesen 40030 mal)

cydora

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #135 am: 12. Dezember 2021, 19:35:25 »

Hallo Andreas, dein Garten hat ja schon einen unverkennbar eigenen Stil und wir kennen ja schon etwas die Hintergründe dazu. Es ist schön, dass du dir hier trotzdem die Mühe machst, alles nochmal zu dokumentieren und zu beschreiben. Dabei sind die einzelnen Geschichten die besondere Würze, da du sehr gut erzählen kannst. Da freue ich mich auf die nächsten Beiträge... :D Toll, dass du Fotos seit Anbeginn hast. Allerdings weiß ich auch, wie viel Zeit das kostet, diese Menge zu sichten. Danke dafür!
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Liebe Grüße - Cydora

goworo

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #136 am: 12. Dezember 2021, 20:22:15 »

Hallo Andreas,
toll wie du deine Gartenleidenschaft in Bilder und Worte zu kleiden verstehst. Das ist für mich besonders erfreulich, wenn ich deinen Garten mit den hier vor allem in den Neubausiedlungen verbreiteten "fantasievollen" "Gartenanlagen" vergleiche. Weiterhin frohes Schaffen!  :D
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AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #137 am: 12. Dezember 2021, 21:52:43 »

@cydora: So schwierig war es eigentlich gar nicht, die Bilder herauszusuchen, meine Fotosammlung verwalte ich schon seit vielen Jahren in Lightroom, fein säuberlich in Ordnern und Unterordnern nach Jahreszeiten abgelegt. Es zahlt sich wirklich aus, das gleich nach jeder Fotosession zu tun, und besonders schöne Fotos dann auch gleich zu markieren, so fällt auch nach Jahren die Auswahl leichter. Natürlich macht es trotzdem etwas Mühe, auch das Schreiben der Texte, aber es ist eine Sache, die ich gerne mache, und es wäre schade, wenn die Bilder nur auf meiner Festplatte vergammeln, während ich sie Euch hier - samt der Geschichte dazu - zeigen kann. :)

Die alten Dias von meinem Vater und auch alte Papierbilder konsequent zu sichten, das ist allerdings eine Sache, vor der ich mich schon seit Jahren drücke, obwohl es sicher lohnend wäre, stecken dort doch auch sehr viele Erinnerungen drin. Dass ich gut erzählen kann, schrieb mir schon meine Grundschullehrerin ins Zeugnis; ich finde es immer sehr spannend, auch die Geschichte, die Gedanken und Ambitionen, welche in einer bestimmten Gartensituation stecken, zu erfahren. Und auch wenn es manchmal vielleicht etwas langatmig ist, während man anderswo nur in schönen Bildern schwelgt, gehört es für mich doch unbedingt dazu.

@Waldmeisterin: Ja, ich hoffe auch, dass die Mädels sich an eine schöne Zeit zurückerinnern; mittlerweile sind sie schon längst im Teenager-Alter oder fast erwachsen, und haben sicher andere Dinge im Kopf, aber irgendwann kommt es alles wieder, das erlebe ich immer wieder, wenn ich an meine eigene Kindheit zurückdenke. Und meine Oma schaut ganz bestimmt voller Freude von ihrer Wolke herunter, da ist sich auch meine ebenfalls gartenbegeisterte Tante absolut sicher. Für das Gemüse ist halt meine Mutter zuständig, und mein Vater ist schon immer ein begeisterter Obstgärtner, da bleiben für mich die Stauden und Ziersträucher übrig. :D

Und schließlich @alle: Danke für die lieben Kommentare, auch das motiviert immer wieder, weiterzumachen!
« Letzte Änderung: 12. Dezember 2021, 22:01:03 von AndreasR »
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tarokaja

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #138 am: 13. Dezember 2021, 08:05:25 »

Es ist höchst kurzweilig, deinen Geschichten zu 'lauschen', so bildmalerisch wie du sie formulierst und zwischen alle Zeilen die gelebten Erinnerungen fein einwebst. Mir kommen bei deiner engen Verbundenheit über ein ganzes Leben mit dem Garten, der jetzt deiner ist, immer wieder die weisen chinesischen Worte in den Sinn... eine der vielen Versionen, ganz leicht abgewandelt...  ;D

Willst du für eine Stunde glücklich sein,
so betrinke dich.
Willst du für drei Tage glücklich sein,
so heirate.
Willst du für acht Tage glücklich sein,
so schlachte ein Schwein und gib ein Festessen.
Willst du aber ein Leben lang glücklich sein,
so hege und pflege einen Garten.
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gehölzverliebt bis baumverrückt

Kapernstrauch

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #139 am: 13. Dezember 2021, 11:21:47 »

Hallo!
Ich bin neu hier und gestern ist mir als allererstes dein Thread untergekommen - finde ich sehr spannend!
Die Diskussion um den Vorgarten hab ich so ziemlich genau  ;) gelesen und die Vorher- Fotos vom Garten gesehen. Gibt es da schon irgendwo aktuelle Fotos? Ich finde mich noch nicht so gut zurecht.....

LG Heidrun
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Lutetia

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #140 am: 13. Dezember 2021, 12:27:43 »

Andreas, vielen Dank für die Geschichten und die Gedanken rund um das Entstehen deines schönen Gartens! Sehr passend für die Jahreszeit und absolut geeignet, um sie gemütlich vor dem Ofen zu lesen. Bin gespannt, wie es weitergeht und wie sich dein Garten in den kommenden Jahren entwickelt. Ich bleibe auf jeden Fall dran und freu mich immer, wenn ich mal an deinem Garten vorbeifahre und einen Blick drauf werfen kann ...
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`Man muss dem Leben immer um mindestens einen Whisky voraus sein.´ H.B.

AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #141 am: 13. Dezember 2021, 18:29:41 »

@tarokaja: Diese chinesische Weisheit - abgewandelt oder nicht - passt ziemlich gut, bisher habe ich mich an alle Punkte gehalten und nur das letzte umgesetzt. ;)

@Kapernstrauch: Willkommen bei Garten-Pur! Noch gibt es keine aktuelleren Bilder vom Vorgarten, ich hatte das Pferd quasi von hinten aufgezäumt und konkrete Fragen zum aktuellen Umgestaltungsprojekt gestellt, aber da vielfach gewünscht wurde, dass ich meinen Garten doch mal im Gesamten vorstellen möge, habe ich diesen Thread erweitert und erzähle jetzt nach und nach die Entstehungsgeschichte. Auch die Evolution des Vorgartens wird darin thematisiert werden, warte also einfach die weiteren Kapitel ab. :)

@Lutetia: Auch Dir vielen Dank für das Lob, und Gruß zurück "übern Berg", leider führt mich mein Weg nicht wirklich bei Dir vorbei, aber ich sollte nächstes Jahr auch mal wieder ein paar Ausflüge unternehmen, anstatt immer nur im Garten zu werkeln (oder Frust zu schieben, wenn das Wetter nicht mitspielt.).


Kommen wir also zum nächsten Kapitel... Im Spätherbst 2014 sah der Garten ziemlich zugewuchert aus, da war erstmal "Großreinemachen" angesagt, um die Grundstruktur des Gartens zu erfassen, Totholz aus Bäumen und Sträuchern herauszuschneiden, und vor allem die überall aufgelaufenen Sämlinge von Haselnuss, Hartriegel und Holunder in ihre Schranken zu verweisen. Damals hätte ich einen Root Slayer gebraucht, aber so beließ ich es bei einem bodenebenen Rückschnitt, da an ein Roden bei den hiesigen Bodenverhältnissen kaum zu denken war. Und so dauerte es teils noch drei weitere Jahre, bis die Sträucher endlich aufgaben. Bei ersten zaghaften Buddelversuchen im Vorgarten versenkte ich eine Packung Krokusse und einige Holländische Iris, und im Gartencenter fand ich heruntergesetzte Stauden für je 1,- EUR - da konnte man nicht viel falsch machen. :)







Dort waren dann lauter noch unbekannte Namen dabei, "Astilben", "Purpurglöckchen", "Schaumblüte" - bisher hatte ich noch nie davon gehört, aber da auf dem Etikett von Stauden für schattige Plätze die Rede war, dachte ich, dass selbige vielleicht die nicht allzu ansehnlichen Betonpflanzringe am Hang begrünen könnten. In ein paar der Kübel hatte meine Mutter Jahre zuvor mal Lavendel gepflanzt, der ausufernde, struppige Büsche gebildet hatte. Ich machte mich im Netz schlau, "nicht zu tief ins alte Holz schneiden" las ich dort, aber ich ging dennoch mutig ans Werk, auch auf die Gefahr hin, dass der Lavendel vielleicht nicht mehr austreiben würde. Die Zeit des Lesens und Experimentierens begann, und über den Winter verschlang ich jede Menge Gartenliteratur, wobei sich die örtliche Stadtbücherei als ergiebige Quelle erwies.







Auch unten im Garten werkelten wir kräftig mit Säge, Astschere und Motorsense, denn anders war dem Gestrüpp kaum Herr zu werden. Nach und nach legten wir den in den letzten Jahren völlig zugewucherten Hang wieder frei, schnitten die mittlerweile locker zwei oder drei Meter hoch gewordenen Haselnüsse in der Breite zurück, und ich astete schließlich auch einen mittlerweile sicher vier Meter hoch gewordenen Hartriegel auf. Der alte Cotoneaster horizontalis (damals hatte ich den noch als Berberitze identifiziert, weil die Beeren so ähnlich aussahen wie die in den Berberitzenhecken, da kannte ich wenigstens den Namen) hatte riesige Schleppen gebildet und hüllte fast den halben Hang ein, und versteckte so auch die zusammengebrochene Trockenmauer, so dass ich diesen Schaden erst sehr viel später bemerkte.





Auf dem Komposthaufen türmten sich das Schnittgut bald meterhoch, alles konnte ich dort gar nicht unterbringen, so dass wir einen guten Teil noch auf den örtlichen Schredderplatz fuhren, wo man seinen Grünschnitt kostenlos abladen kann. Mir war klar, dass sich im Garten noch viele "Baustellen" auftun würden, aber der Fortschritt war deutlich sichtbar, und ich war schon sehr gespannt auf das kommende Frühjahr. Der Bau des Teichs und das Beobachten, wie dort über den Sommer alles wuchs und gedieh, hatte trotz der anstrengenden Buddelarbeit viel Spaß gemacht. Zuvor hatte ich mich über viele Jahre mit einem anderen Hobby (der Astronomie) beschäftigt, und war sogar in einem örtlichen Verein, aber dort gab es leider personelle Veränderungen und interne Streitigkeiten, so dass ich schließlich schweren Herzens einen Schlussstrich zog und austrat. Das neue Hobby stand jedenfalls schon fest, und das war der Garten. ;)

(Fortsetzung folgt)
« Letzte Änderung: 13. Dezember 2021, 18:31:48 von AndreasR »
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Kapernstrauch

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #142 am: 13. Dezember 2021, 18:49:09 »

Bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht - meinte auch besonders im unteren Garten!
Die Verwandlung des Vorgartens hab ich ja gestern zum Großteil gelesen und gesehen.

Was mich an deinem Garten besonders interessiert, ist der Lehmboden. Mein Sohn und seine Familie sind nämlich vor einem Jahr in ihr Haus gezogen, und jetzt wird nach und nach der Garten angelegt - auch in reinem Lehm (vorher Weingarten). Ich habe dieses Jahr schon ein wenig mitgeholfen, und kann da einiges nachvollziehen.
Zudem ist ihr Grundstück 2500 Quadratmeter groß.

So, ich freue mich jetzt auf deinen Garten!!!
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AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #143 am: 14. Dezember 2021, 17:09:31 »

Tja, der Lehm - Freund und Feind zugleich... Er ist leider unheimlich schwer zu bearbeiten, entweder zu nass oder zu trocken, so dass das Fenster, in dem man ihn vernünftig bearbeiten kann, sehr klein ist. Unkraut wuchert furchtbar und ist schwer zu jäten, und meine Nemesis, der Schachtelhalm, gedeiht wunderbar in ihm. Auf der anderen Seite hält er im Sommer die Feuchtigkeit lange, man muss nur selten wässern, auch viele Stauden gedeihen prächtig und wachsen rasch, und Düngen ist für mich ein Fremdwort. Man muss halt nehmen, wie es kommt, Sandgärtner haben es in einigen Dingen aber definitiv einfacher.

Machen wir weiter mit der Geschichte: Der Winter kam, und ich vertiefte mich wieder in die Gartenliteratur, las Bücher, surfte durchs Netz, und stieß auch auf die Zeitschrift "Gartenpraxis", quasi das gärtnerische Gegenstück zur Zeitschrift "Sterne und Weltraum", welche ich viele Jahre lang gelesen hatte. So eine Zeitschrift auf einem hohen Niveau, welche sich angenehm von den üblichen Gartenmagazinen abhob, war genau das richtige für mich, auch wenn die eigentliche Gartenpraxis dort kaum zu Wort kam, waren die detaillierten Informationen zu nicht ganz alltäglichen Stauden und Gehölzen doch sehr interessant. Ich lernte die enorme Vielfalt der Gartenpflanzen kennen, machte mich nach und nach mit den Standortbedingungen und nicht zuletzt auch mit den lateinischen Namen vertraut.







Die regelmäßigen Gartenrundgänge wurden zur Gewohnheit, und von nun an wurde freudig jeder neue Austrieb begrüßt, gespannt schaute ich, wo überall die Schneeglöckchen, Narzissen, Tulpen und Co. sprießen, merkte mir die Pflanzplätze und die Namen, so dass nach und nach ein virtueller Gartenplan in meinem Kopf entstand. Ich entdeckte hübsche Primeln, wie diese dunkelrote unter dem Kirschlorbeer im Vorgarten, zählte jeden Tag die (wenigen) Schneeglöckchen, und begann gezielt mit dem Jäten des Unkrauts, wobei es anfangs natürlich nicht immer leicht war, zwischen "Freund" und "Feind" zu unterscheiden. Aber auch dafür gab es ja reichlich Informationen im Netz, und in der Bibliothek fand ich sogar ein Unkrautbestimmungsbuch.





Auch allerlei Fundstücke tauchten so überall im Garten auf, Backsteine, Tonscherben, Schieferplatten, und unter der Rose am Vorgarten fand ich Muscheln und Schneckenhäuser. Diese müssen schon viele, viele Jahre dort gelegen haben, denn ich hatte sie einst als Kind von einem Urlaub an der Nordsee mitgebracht, und wir hatten oft mit den Muscheln im Garten gespielt. Sogar bunte Murmeln fand ich, das eine oder andere Spielzeugauto, aber leider auch allerlei Müll in Form von Plastikteilen, verrosteten Nägeln, Glasscherben und Co. Auch heute noch grabe ich immer wieder solche Hinterlassenschaften aus, einmal fand ich sogar eine Brille, die meine Oma womöglich einst bei der Gartenarbeit verloren hatte. ;)







Zum ersten Mal traute ich mich auch, die drei uralten Rosen zu schneiden, die sicher schon seit Jahrzehnten im Garten standen. Ich hatte keine Ahnung, um welche Sorten es sich handelt, also schnitt ich munter darauf los, legten die Ratgeber doch alle nahe, dass ein starker Rückschnitt einen kräftigen Neuaustrieb und viele Blüten fördern würden. Zu meiner großen Freude zeigte sich am im Herbst zuvor heruntergeschnittenen Lavendel ein frischgrüner Austrieb, die Operation war also geglückt, und der Patient lebte noch. :D Die Stauden in den Pflanzringen trieben ebenfalls kräftig aus, ich war erstaunt, dass es so gut geklappt hatte, und so war die Motivation, weiterzumachen, umso größer.



Stück für Stück arbeitete ich mich mit Eimer, Knieschützern und dem neu erworbenen Unkrautstecher durchs Dickicht, jätete Unmengen von Unkraut, ließ aber Bekanntes, wie auch die vielen Walderdbeeren, die ich schon in meiner Kindheit kennen- und schätzen gelernt hatte, stehen. Ich wusste schon vorher, dass es auch zwei oder drei Pfingstrosen im Garten gab, dass es dann aber insgesamt ein Dutzend waren, überraschte mich schon. Ich weiß nicht, ob meine Oma die damals immer wieder mal geteilt hat, oder ob vielleicht sogar der eine oder andere Sämling dabei ist, denn manche stehen an ziemlich unmöglichen Stellen, aber da sie jedes Jahr treu wiederkommen, hüte ich mich, sie anzutasten. Die Pracht währt zwar nur kurz, und die dicken, gefüllten Blütenbälle werden zuverlässig jedes Jahr niedergeregnet, aber sie haben Bleiberecht, genauso wie die vielen Primeln und andere Stauden, die es schon seit Jahrzehnten dort aushalten.





Die beiden Fotos oben hatte ich mal zum Vergleich gemacht, einmal vor dem Säubern der Treppe am Hang und des kleinen Beets unterhalb der Rose, und einmal danach. In den letzten paar Jahren hatte ich eigentlich auch immer Glück mit dem Wetter, es gab lange Phasen mit angenehmem Wetter im Frühling und im Herbst, und so konnte ich über die Wochen hinweg regelmäßig im Garten werkeln. Dieses Jahr war leider viel zu nass, und so konnte das Unkraut große Teile des Gartens wieder zurückerobern, weil ich absolut keine Chance hatte, irgendwas im Garten zu machen, von den Arbeiten am Vorgarten diesen Herbst und zwei, drei Wochen im April einmal abgesehen. Zum Abschluss noch ein Foto, wie sich die Terrasse am Gartenhaus damals präsentierte: Völlig überwuchert, im Frühling zwar recht hübsch mit dem Vergissmeinnicht, aber irgendwann war auch hier Handlungsbedarf angesagt. Und was man noch erahnen kann: Die Holztür war ursprünglich einmal blau gestrichen, das wusste ich auch noch aus meinen Kindheitstagen!



(Fortsetzung folgt)
« Letzte Änderung: 14. Dezember 2021, 17:19:24 von AndreasR »
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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #144 am: 14. Dezember 2021, 18:05:16 »

Andreas, es ist immer wieder interessant solche Gartengeschichten zu hören und zu erfahren, wie der Garten entstanden ist und was dem Gärtner dabei so durch den Kopf gegangen ist :D
Mir gefällt es ausgesprochen gut, dass Du die Grundstrukturen des Gartens behalten und die vorhandenen Pflanzen in Deine ganz eigene und persönliche Gestaltung einbezogen hast. Wirklich gut gelungen. :)

Ich habe meinen Garten auch von meiner Oma übernommen, ich sag immer, das war eine Brennnessel-Himbeeren-Urwald-Hölle mit einigen wenigen tapferen Stauden, die auch Jahre ohne Pflege überstehen.... aber das ist eine andere Geschichte.

Ich freue mich jedenfalls auch auf Deine Fortsetzungen ;)
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"Ein Garten ist das Spiegelbild seines Gärtners Seele." (unbekannt)

AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #145 am: 15. Dezember 2021, 17:28:38 »

Danke für das Lob! :) Etwas vorhandenes anschauen und dann Ansatzpunkte finden, wie man es neu gestalten könnte, mache ich sehr gerne. Bei Null anfangen ist nicht so mein Ding, da schiebe ich Dinge gerne auf die lange Bank, aber wenn die Grundidee schon da ist und ich Verbesserungspotential sehe, mache ich mich mit Feuereifer an die Arbeit, und erläutere dabei auch gerne, was mich mir dabei gedacht habe. Alle Gärten, die hier bei Garten-Pur vorgestellt werden, haben einen ganz eigenen Charme, und zeigen immer auch eine sehr persönliche Handschrift der Gärtnerinnen und Gärtner. Sie sind ein wunderbarer Quell der Inspiration, und ich freue mich immer, die ganzen Threads anzuschauen.



Mit dem Fortschreiten des Frühlings wurden immer mehr Erfolge sichtbar. So hatte die verschnittene Brautspiere im Vorgarten schöne lange Triebe gebildet, welche in der zweiten Aprilhälfte blühten und mir somit erstmals vor Augen führten, warum dieser Strauch "Brautspiere" heißt, hingen sie sich doch sanft herunter wie ein langer Brautschleier. Die 'Apeldoorn'-Tulpen setzten feuerrote Leuchtpunkte ins Beet und bildeten so einen schönen Kontrast zum Blau des Vergissmeinnichts und der Hasenglöckchen sowie zu den gelben Bommeln von Ranunkelstrauch und Löwenzahn. Auch nahm ich zum ersten Mal so richtig das elegante Aufrollen der Wedel des an allen möglichen Stellen im Garten wachsenden Wurmfarns wahr.







Allerdings wurde auch deutlich, dass es zwar viele schöne Pflanzen im Garten gibt, die zur Blütezeit eine bezaubernde Kulisse bieten, abseits dieser Zeit war eine gewisse Monotonie aber unvermeidlich. So spektakulär die Blüte des Goldfelberichs im Vorgarten im Juni/Juli auch war, so eintönig zeigte sich der völlig vereinnahmte Vorgarten (und auch große Stellen unten im Garten) sowohl in den Wochen davor, vor allem aber auch nach der Blüte, wo das wenigstens zuvor noch angenehm anzuschauende frische Grün eher einem wilden Durcheinander aus Stängeln und Blättern glich. Hier war also Handlungsbedarf, und ich sollte mich ein paar Monate später dessen annehmen - noch nicht ahnend, was ich mir da vorgenommen hatte...









Zunächst aber noch ein paar schöne Impressionen aus dem Garten, wie der üppigen Blüte der gelben Wiesentaglilien Ende Mai, der ebenso üppigen Blüte der orangenen "Bahnwärter-Taglilien" einen Monat später. Letztere hatte sich zwar ebenfalls etwas zu üppig vermehrt, so dass ich im Laufe der Zeit einige Horste gerodet habe, aber wenigstens schickt sie nicht meterlange Ausläufer ins Beet wie der Goldfelberich. Auch meine ersten Versuche in Sachen Rosenschnitt waren von Erfolg gekrönt, die rote Rose an der Terrasse blühte über mehrere Wochen sehr schön. Die Rose ein paar Meter weiter hatte jedoch gar keine Blüten - erst später wurde mir klar, dass es eine einmalblühende Strauchrose ist, die an den vorjährigen Trieben blüht, und die hatte ich ja alle kräftig heruntergeschnitten...







An der freigelegten Treppe am Hang hatte sich eine Stockrose angesiedelt, ein Sämling von den Stockrosen, die auch meine Oma schon immer im Garten hatte, und die sich entgegen der landläufigen Meinung oft viel länger im Garten halten als nur zwei Jahre. Dieses Exemplar fühlte sich aber zu Höherem berufen, im wahrsten Sinne des Wortes. Sie wuchs, und wuchs, und wuchs, und hörte gar nicht mehr auf! Schließlich hatte sie eine Höhe von 3,5 m erreicht und stand wie ein Leuchtturm dort und blühte über mehrere Monate hinweg an immer wieder neuen Knospen. Leider segnete sie dann im Spätherbst das Zeitliche, und ich hatte danach auch nie mehr ein solch gewaltiges Exemplar im Garten. Ansonsten bestimmten Rudbeckien, Goldruten und Raublattastern das Bild des Spätsommers, schon seit vielen Jahren waren sie treue Begleiter im Garten gewesen.







(Fortsetzung folgt)
« Letzte Änderung: 15. Dezember 2021, 17:33:48 von AndreasR »
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polluxverde

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #146 am: 15. Dezember 2021, 19:10:24 »

Moin, Andreas , ich surfe gerne und viel durch die verschiedenen Gartenblogs bei gartenpur ( zB Hausgeist, Buddelkönigin, foxy, Lilo, cydora uvam ), und sehe die unterschiedlichen  Gartenphilosophien  und - interpretationen mit Interesse.

Deinen Garten, obwohl noch nie dagewesen, kenne ich auch gut, vom Vor- über Hang- bis zum Waldgarten, und sehe viele Parallelen  zu
unseren  Gartenansätzen ( Schwerpunkt Stauden, aber auch Abschnitte mit Gehölzen und höheren alten Bäumen, und auch die
grundsätzliche Idee, ein paar wilde Ecken und naturbelassene Flächen zuzulassen ).

Wunderbar auch der Gedanke eines ererbten Gartens von der Oma - der liebevolle Gärtner  kann zu jeder Pflanze im Garten  eine Geschichte  erzählen .....


Und auch die herrliche Lage Deines Grundstückes ( Südhang, nehme ich an, am unteren Ende ein Fließgewässer, bewaldete Hügelkuppe
im Hintergrund usw ) spricht auch  für sich,

ergo  vielen Dank für Deine " Offene Pforte ",  durch die ich immer wieder gern hereinschauen werde .
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AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #147 am: 15. Dezember 2021, 19:52:16 »

Es ist nicht ganz ein Südhang, aber der Garten öffnet sich hangabwärts nach Südosten. Durch die Lage in einem von Nordosten nach Südwesten verlaufenden Tal ist es manchmal etwas windig, und leider können im Winter auch die eisigen Nordostwinde relativ ungebremst durch den Garten brausen, ansonsten ist der Garten aber durchaus in einer geschützten Lage und vermittelt dadurch ein gewissen Geborgenheitsgefühl. Der Höhenunterschied zwischen dem Hauseingang im Norden und der Terrasse am Gartenhaus im Südosten beträgt gut und gerne sechs Meter.

Die Topographie eröffnet viele Möglichkeiten, manches ist allerdings auch nicht ganz einfach, z. B. ist es unmöglich, schweres Gerät nach unten in den Garten zu bringen, ich muss alles mit der Hand über zwei schmale Treppen tragen, und auch die Abstellflächen sind sehr begrenzt. Durch einige mittlerweile groß gewordene Bäume und Sträucher sind Schattenbereiche entstanden, die ganz andere Pflanzengemeinschaften beherbergen als die Sonnenbereiche, mir fehlt bisweilen allerdings auch die Weite und Großzügigkeit manch anderer Gärten.

Ich hatte vor ein paar Jahren mal einen Plan gezeichnet; hier und da hat es mittlerweile kleine Änderungen gegeben, aber man sollte die Struktur nach wie vor gut erkennen. Ich denke, man kann sich nicht zuletzt auch dank meiner vielen Übersichtsfotos ganz gut orientieren, mittlerweile gelingt mir das auch ganz gut in einigen der hier im Forum vorgestellten Gärten, während andere noch zu entdecken sind. Vielleicht fühlt sich ja der eine oder die andere inspiriert, auch mal im Fotoarchiv zu wühlen und ein wenig über die Entwicklung des Gartens zu berichten. :)



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AndreasR

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #148 am: 16. Dezember 2021, 18:44:54 »

Im zweiten Halbjahr 2015 sollte es eine große Veränderung vor dem Haus geben: Die Verbandsgemeindeverwaltung hatte uns angeschrieben, dass eine Komplettsanierung der Straße anstehe, samt neuem Kanal, neuer Wasserleitung, ggf. Austausch der Zuleitungen zum Haus, neue Gehwege, eine neue Straßenbeleuchtung sowie Vorbereitungen zum Breitbandausbau. Glasfaserkabel wollte die Telekom nach einer entsprechenden Anfrage der Gemeinde keine verlegen, aber der Bürgermeister entschied sich, zumindest ein Leerrohr zu verlegen. Ein paar Jahre später wurden dann zumindest alle Verteilerkästen im Ort ans Glasfasernetz angeschlossen (mit Schrägbohrungen unter Straßen und Bürgersteigen hinweg). Da die Straße vor dem Haus eine Kreisstraße ist, wurden die Anliegerbeiträge "nur" für den Bürgersteig fällig, aber es gab einen Haken.

Das Vermessungsamt stellte fest, dass der halbe Vorgarten von diesem sowie von den Nachbargrundstücken auf Gemeindegrund liegt, offenbar waren dort irgendwann in den 60er-Jahren einmal Parkbuchten o. ä. vorgesehen, die aber nie realisiert wurden, und womöglich zog irgendein Anlieger irgendwann mal einen Zaun, an dem sich alle anderen orientierten. Jedenfalls gab es zwei Optionen: Die Anlieger trennen sich von der Hälfte ihres Vorgartens, oder sie kaufen die entsprechende Fläche der Gemeinde ab. Zunächst wurde ein viel zu hoher Preis angesetzt, irgendwann wurde selbiger zwar ermäßigt, aber für meinen Vorgarten fiel dennoch ein hübsches Sümmchen von ca. 6.000 EUR zzgl. Nebenkosten an. Auch die anderen Anlieger entschieden sich für den Kauf, sicher zähneknirschend, aber wer will schon mal eben so ein paar Dutzend Quadratmeter Grundstücksfläche aufgeben, nur weil das so im Katasterplan vermerkt war?





Pünktlich nach dem Sommerferien rückten die Bagger an, der Bau sollte sich schließlich bis Weihnachten hinziehen. Zum Glück war das Wetter in der zweiten Jahreshälfte ausnehmend gut, und so schritten die Bauarbeiten gut voran. Die Kommunikation mit der Baufirma war sehr gut, es gab keine Probleme während der Bauarbeiten, abgesehen davon, dass man sein Auto in der Nachbarstraße abstellen und etliche Meter durch Schotter und Staub laufen musste. Paketboten fanden mich in dieser Zeit grundsätzlich nicht, nur die Postbotin von DHL schaffte es fast jeden Tag, sich einen Weg durch das Chaos zu bahnen. Aufgrund einer beruflichen Veränderung war ich während dieser Zeit meistens zu Hause und konnte so die Bauarbeiten stets verfolgen, und so ergab es sich, dass ich auch viel Zeit für den Garten hatte.





Nachdem die sommerliche Hitze einigermaßen abgeklungen war und ein paar Regenfälle den Boden wieder einigermaßen bearbeitbar gemacht hatten, ging ich daran, den Goldfelberich im Vorgarten in die Schranken zu verweisen. Tag für Tag buddelte ich mich durch den harten Lehm und beförderte die dichten Rhizome Kubikmeterweise ans Tageslicht. Ich grub die dicken Horste der Osterglocken und Dichternarzissen aus und lagerte die Zwiebeln in Eimern, rodete eine wilde Brombeere, wobei ich mir beinahe die gute alte Grabegabel von meiner Oma ruinierte. Der Stiel bekam einen Knacks, welchen ich mit einem Kabelbinder fixierte, mit Erfolg, denn ich verwende die reparierte Grabegabel noch immer. Aber auch meinen Fuß hätte ich beinahe ruiniert, nach zwei oder drei Wochen hatte ich fürchterliche Schmerzen am rechten Fußballen, so dass ich kaum noch auftreten konnte, und so erstmal eine Zwangspause einlegen musste. Seitdem teile ich mir meine Kräfte besser ein und versuche, einseitige Belastungen über Stunden hinweg zu vermeiden.







Schließlich war es geschafft, ein paar Quadratmeter Goldfelberich waren entfernt, ich kaufte einige Stauden im Gartencenter, und nachdem das mit den Krokussen und Holland-Iris so gut geklappt hatte, schlug ich bei ALDI und LIDL zu und kaufte jede Menge Blumenzwiebeln, welche ich oben im Vorgarten, aber auch an einigen Stellen unten im Garten verbuddelte. Die vielen, vielen nicht mehr blühfähigen Brutzwiebeln der zuvor ausgebuddelten Narzissen pflanzte ich in großen Tuffs zwischen die neu gesetzten Stauden, in der Hoffnung, dass auch sie in ein paar Jahren wieder blühen werden. Zur wieder mal im Abverkauf für wenig Geld erworbenen Kniphofie las ich, dass man sie besser im Frühjahr pflanzen sollte, weil sie vor allen unter der Winternässe leide, also baute ich kurzerhand aus einem alten Lampenschirm und einem Stück aus einem Platz-Set ein Dach, und als es im folgenden Winter sehr kalt wurde, packte ich die Konstruktion zusätzlich mit Laub und Tannenzweigen ein.





Im Zuge der Bauarbeiten offenbarte sich auch immer mehr, dass das kleine Mäuerchen, welches den Vorgarten von der Straße abgrenzte, am Ende seiner Zeit angekommen war, überall bröckelte der Beton, zusätzlich war der Jägerzaun mittlerweile völlig morsch. Ein Abriss war unumgänglich, und ich begann zu überlegen, wie man dieses Problem angehen könnte. Schließlich fragte ich den Vorarbeiter, ob der Bagger das Mäuerchen nicht einfach abreißen könnte, und wir einigten uns schließlich darauf, dass die Bauarbeiter stattdessen ein Tiefbord auf die Grundstücksgrenze setzen, so wie sie es an verschiedenen anderen Stellen ohnehin schon vorgesehen hatten. Eines Tages war es dann soweit, ein neuer Bordstein samt Entwässerung war schon gesetzt, und ich war mit meinen Gartenarbeiten soweit fertig, also entfernte ich den Zaun und bestellte den Baggerfahrer. Es dauerte noch keine drei Minuten, da war das Mäuerchen samt Torpfosten Geschichte. Ich dachte mir schon, dass es für die Arbeiter ein Klacks ist, aber dass es so schnell ging, damit hätte ich nicht gerechnet.





Etwas später war dann auch das Tiefbord eingebaut und der Gehweg gepflastert, beides etwas höher als der ehemalige Bürgersteig, so dass unweigerlich eine Stufe zum Weg, der zum Hauseingang führt, entstand. Aber ich hatte sowieso schon geplant, diesen Weg ebenfalls neu zu bauen, da dort mit den Jahren eine tiefe Kuhle entstanden ist, offenbar wurde der Untergrund nicht ordentlich verdichtet, und so sank der Weg immer mehr ein, und überall bildeten sich Risse. Es stellte sich die Frage, was ich mit der Grundstücksgrenze machen soll, wieder einen Zaun dort bauen, oder vielleicht eine Mauer? Es sollte möglichst pflegeleicht und wartungsfrei sein, und vor allem auch eine deutliche Abgrenzung zur Straße hin darstellen, denn obwohl es eine Nebenstraße ist, fahren dort tagsüber doch sehr viele Autos, und es sind auch viele Fußgänger unterwegs. Ein Gartentor wollte ich allerdings nicht mehr, weil dieses zuvor von allen Briefträgern, Paketfahrern, Zeitungsausträgern usw. immer offen gelassen wurde.





Letztendlich sollte die Lösung auch angesichts der aufgelaufenen Anliegerbeiträge einigermaßen kostengünstig zu realisieren und in Eigenleistung zeitnah zu erbringen sein, damit niemand vom höhergelegenen Bürgersteig in den tieferen Garten stürzt, also entschied ich mich für rechteckige, rote Pflanzsteine, die - wenngleich nicht unbedingt ein optisches Meisterstück - zumindest schöner als die grauen Betonringe am Hang waren. Ich plante, sie mit Polsterstauden zu bepflanzen, so dass das Mäuerchen - gerade einmal kniehoch - zum einen eine deutliche Grenzmarkierung darstellen, zum anderen aber auch durch die Begrünung weniger massiv wirken würde. Zum Jahresende gab es eine "20% auf alles"-Aktion im örtlichen Baumarkt, und so erstand ich dort drei Paletten mit Pflanzsteinen sowie etliche Säcke mit Zementmörtel, welche ich im zeitigen Frühjahr per LKW anliefern ließ.

(Fortsetzung folgt)
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Kapernstrauch

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Re: Die Entstehung meines Gartens
« Antwort #149 am: 16. Dezember 2021, 19:18:29 »

Toll, dass du das alles so gut dokumentiert hast!  Meine Vorstellungskraft ist nicht so gut, ich liebe Geschichten mit Fotos  :D
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