Schweres Gerät kann man hier im Garten nicht benutzen, da man damit nicht über den Hang nach unten kommt. Das Höchste der Gefühle sind also tragbare Dinge wie Häcksler, Rüttelplatte, Kettensäge, Rasenmäher und Co.
Aber darauf kommt es letztendlich ja auch nicht an, man macht es für sich, und die Zeit spielt keine so große Rolle, auch wenn ich natürlich trotzdem immer mit dem Wetter und anderem Ungemach hadere, wenn ich eigentlich Lust auf den Garten habe, aber partout nichts machen kann, wie aktuell gerade wieder.
Nach der Fertigstellung der kleinen Trockenmauer ging ich daran, dem Beet seine vorerst endgültige Form zu geben die kleine bereits bestehende Beetinsel rechts war mehr oder weniger das Resultat einer Verlegenheitspflanzung aus dem Jahr zuvor; hier wuchsen zwei Stockrosen auf dem Rasen, dazu etliche Schlüsselblumen und einige Osterglocken. Ich hatte diesen Bereich schon etwas erweitert, um ein paar Stauden wie Mädchenaugen, Kokardenblume usw. dort unterzubringen, und die Gladiolen, die im Jahr zuvor hinten im Beet am Zaun standen, deren Platz aber allerlei Zierlauch eingenommen hatte.
Testweise legte ich dort ein paar der Schieferplatten, welche ich bereits für die Terrasse am Gartenhaus verwendet hatte aus. Sie sollten schließlich als Trittplatten dienen, welche zur noch zu sanierenden Treppe im Hang führen. Ich vollendete die Beetkante und pflanzte schließlich noch den Rest der Stauden ein. Die hübsche dunkelblaue Bartblume - Impulskauf im Gartencenter - sollte den folgenden Winter leider nicht überstehen, meine eher mickrig aussehenden Stecklinge überlebten aber und blühten im Folgejahr sehr schön. Auch hier verbuddelte ich natürlich wieder überall Blumenzwiebeln.
Schließlich waren die Arbeiten abgeschlossen, und das neue Beet machte schon richtig was her. Zwischen den Trittplatten pflanzte ich Kaskadenthymian, der als Bodendecker das Unkraut in Schach halten sollte. Dieser entwickelte sich im Folgejahr bereits üppig, nur das mit dem Unkraut hat dann doch nicht so funktioniert wie gedacht, ich musste mehrmals nachjäten. Der Herbst kam, und es wurde lichter im Beet, aber die Mauer gab der unteren Hangkante eine schöne Struktur.
Gerade im Winter, wenn die Beete schon abgeräumt sind, ist der Bereich ein kleiner Hingucker, die tiefstehende Sonne zaubert ein schönes Schattenspiel in die Steine, so dass ein lebhaftes, unregelmäßiges Muster entsteht. Es zeigte sich, dass weder Regen noch Wasser ein Problem darstellen, die Steine sind auch jetzt noch fest aufeinander, so dass die Konstruktion sicher noch etliche Jahre halten wird. Auf den beiden Bildern oben sieht man hoffentlich besser, was es mit der Treppe am Hang auf sich hat.
Die eigentliche Treppe ist an der Terrasse (wo die blaue Sitzgarnitur steht), dort ist auch eine Tür, wo man aus dem Haus gehen kann. Weiter rechts sieht man die blaue Tür des kleinen Schuppens, der sich unterhalb der Haustür, an der Nordseite vom Haus befindet. Von dort führt eine weitere Treppe vom Vorgarten den Hang hinunter, und in der direkten Fortsetzung dieses Wegs konnte man schon immer über die Trittstufen nach unten in den Garten gehen - bis dieser Weg im Laufe der Jahre immer mehr zugewachsen ist.
Im Frühjahr tauchten dann unzählige Primeln, Schlüsselblumen, Krokusse, Narzissen, Tulpen, Traubenhyazinthen usw. das Beet in ein wunderbares Blütenmeer, so dass die Mauer zunehmend in den Hintergrund gerät, bis sie schließlich fast völlig hinter dem grünen Dschungel verschwindet. Leider habe ich es dieses Jahr nicht geschafft, dem Beet irgendeine Pflege angedeihen zu lassen, es hat ständig nur geregnet, so dass hier demnächst ein kleiner Kraftakt nötig sein wird, um erstmal alles herunterzuschneiden und dann das wuchernde Unkraut zu jäten, damit der winterliche Look wieder zum Vorschein kommt. Ich hoffe inständig darauf, dass der ewige Regen endlich mal aufhört und man im Jahr 2022 einigermaßen trockenen Fußes wieder etwas im Garten machen kann...
(Fortsetzung folgt)