In den letzten paar Jahren ist in der Tat eine Menge passiert, die Renovierungsarbeiten am Haus habe ich bisher ja noch gar nicht beschrieben. Jedenfalls hatte ich das Zaunbeet 2017 angelegt, im Jahr darauf war das Gartenhaus dran, danach das Beet am Hang im Jahr 2019, und das "Waldbeet" folgte dann im Jahr 2020. Ich liste das bei Gelegenheit nochmal genauer auf, vielleicht kann ich es ja im ersten Beitrag als eine Art "Inhaltsverzeichnis" verlinken.
Machen wir aber erstmal weiter mit dem "Waldbeet":
Die Arbeit im Garten ist also nicht selten auch eine logistische Herausforderung, ich weiß nicht, wie oft ich Erde, Nadelsteu, Schnittgut, Häckselmaterial, Kompost sowie die für diese Ecke vorgesehenen Pflanzen hin- und hergeräumt habe, aber schließlich war es soweit: Der vorherige Bewuchs war gerodet, der Boden einmal durchgegraben, und ich konnte endlich all die zwischengelagerten Materialien einarbeiten und das Gelände nivellieren. Hin und wieder stellte ich schon einmal ein paar Töpfe zur Probe hin
Schließlich war die Erde verteilt und alle Kübel waren leer, ca. 30 m² feinstes Substrat standen bereit, um bepflanzt zu werden.
Es war die Zeit des ersten Corona-Lockdowns, damals etwas noch nie dagewesenes und extrem ungewohnt, musste ich doch "Zwangsurlaub" nehmen und hatte bei schönsten Frühlingswetter plötzlich viel Zeit für den Garten! Ein paar Pflanzen fand ich im Gartencenter (die waren damals zum Glück nicht geschlossen), aber ich brauchte ja noch viel mehr. Zufällig ergab sich ein Kontakt mit einem netten Purler, der viele Sachen vermehrt hatte und seine Töpfe eigentlich auf dem Pflanzenmarkt verkaufen wollte, aber da alles abgesagt war, bot er mir ein "Rundum-Sorglos-Paket" an.
Ich fuhr eines Nachmittags also über eine beklemmend leere Autobahn und kam nach einem schönen Gartenbesuch mit einem reichlich beladenen Auto voller Pflanzen wieder zu Hause an. Am nächsten Tag sichtete ich die "Beute" und ging daran, die vielen Töpfchen zu verteilen: verschiedene Storchschnäbel, Waldsteinie, Waldmeister, diverse Funkien, Salomonsiegel, Maiglöckchen und ein paar andere Stauden fanden so den Weg in meinen Garten und warteten darauf, eingepflanzt zu werden. Ich hatte großen Spaß daran, die groben Ideen in die Tat umzusetzen und ein abwechslungsreiches Beet zu gestalten.
Einige Pflanzen blühten bald darauf und gaben einen ersten Vorgeschmack auf das zukünftige "Waldbeet". Auch einen großen Wurmfarn, den ich von seinem ungünstigen Platz direkt neben der Treppe in den Garten hinunter, wo er teilweise den Weg, aber auch die Tür zu dem kleinen Schuppen unterhalb des Eingangs versperrte, grub ich aus und pflanzte ihn hierher. wo er zunächst ungerührt weiter seine Wedel ausrollte. Ich fand noch einige Seggen und Farne im Gartencenter, welche hier ebenfalls hübsch aussehen sollten.
Die Pflanzen legten schnell zu, ein paar Lücken bepflanzte ich noch mit diversen Mitbringseln, und streute die zuvor gesammelte Nadelstreu als Mulch auf die noch nicht bedeckte Erde. Dies sollte sich bald noch als sehr sinnvoll erweisen, denn im Sommer überrollte eine erneute Hitzewelle das Land, diesmal noch länger als sonst, und so fiel hier in den drei Sommermonaten praktisch keinerlei Regen. Die Vorräte in den Regentonnen schmolzen schnell dahin, eine Weile behalf ich mich mit Wasser aus dem Bach, welches ich mehrmals in die Tonnen umpumpte (eigentlich nicht erlaubt, aber wo kein Kläger...), aber schließlich versiegte auch der Bach fast völlig, so dass ich letztendlich doch zum Gartenschlauch greifen musste, allen Aufrufen zum Wassersparen seitens der Gemeindeverwaltung zum Trotz.
Ich hatte ein paar Verluste unter den Pflanzen zu beklagen, aber immerhin, das meiste hat überlebt. Etwas Sorgen machen mir nach wie vor zwei der Sträucher, ein Euonymus alatus sowie ein Physocarpus 'Dart's Gold', diese verloren trotz aller Bewässerung irgendwann ihr Laub. Zwar sind sie nach wie vor am Leben, aber noch halten sich die Neuaustriebe in Grenzen. Vielleicht haben sie dieses Jahr erstmal in Wurzelwachstum investiert, feucht genug war's ja. Auch der darauffolgende Winter hat noch einmal seinen Tribut gefordert, so fror Mahonia 'Winter Sun' bis zum Boden herunter, auch die neu gepflanzten Farne erwischte es böse. Zu meiner Überraschung trieb die Mahonie bodennah wieder aus, auch einige der Farne berappelten sich wieder, aber zwei davon musste ich leider abschreiben. Vieles sah dieses Jahr aber auch sehr schön aus, morgen stelle ich mal ein paar Fotos zusammen.
(Fortsetzung folgt)