Hallo zusammen,
in der letzten Zeit habe ich mich versucht, mit dem Thema Stecklingsvermehrung von Reben sowie der Problematik im Zusammenhang mit der Reblaus auseinanderzusetzen. Dazu findet man im Internet und auch in Büchern zum Teil recht unterschiedliche und auch widersprüchliche Angaben, sodass ich hier mal einige Experten bitten möchte, ob meine Ergebnisse/Annahmen so stimmen und was es sonst noch im Bezug auf die Reblaus zu beachten gilt. Vielleicht kann der Beitrag ebenso wie die Antworten anderen helfen, die ebenso wie ich komplett verwirrt von dem Wust an unterschiedlichen Informationen sind.
Vorneweg muss man sagen, dass die Stecklingsvermehrung ja recht gut funktionieren soll und dass es daher natürlich im ersten Schritt logisch erscheint, dass man Weinstöcke auf diese Art vermehrt.
Problematisch ist allerdings im Zusammenhang damit das Auftreten der Reblaus. Dieser in Europa ursprünglich nicht heimische Schädling wurde mit importierten amerikanischen Weinreben importiert und breitete sich dann stark aus. An den europäischen Stöcken richtet sie insbesondere im Wurzelbereich starke Schäden an, während dies an amerikanischen Reben nicht der Fall ist. Deswegen veredelte man in der Folge die europäischen Sorten auf amerikanische Reben als Unterlagen, um so die Reblaus in den Griff zu bekommen. Daher bekommt man auch nur noch (?) veredelte Weinreben zum Kauf angeboten.
Zur rechtlichen Situation der Anpflanzung von wurzelechten Weinreben habe ich nun Folgendes herausbekommen: In Weinanbaugebieten dürfen nur amerikanische Unterlagen angepflanzt werden, während außerhalb auch europäische Weinreben wurzelecht stehen dürfen.
Bei mir in Bayern sind die Weinanbaugebiete hier zu finden: www Link entfernt!1.de/weinbau/weinrecht/066672/
Da ich außerhalb dieser Gebiete wohne, kann ich also auch wurzelechte Reben pflanzen, wenn ich das alles richtig verstanden habe.
Will ich aber auf Nummer sicher gehen, so kaufe ich entweder veredelte Reben oder ich pflanze amerikanische Arten (Vitis riparia, Vitis berlandieri, Vitis rupestris, Vitis cinerea oder deren daraus erzeugte Hybriden; Quelle: Link entfernt!1/ wiki/Reblaus#Biotechnische_Bekämpfung ). Von den amerikanischen kann ich dann ohne Probleme Stecklinge vermehren und darauf dann europäische Sorten veredeln/pfropfen. Alternativ kann ich auch Sorten der amerikanischen Reben unveredelt wachsen lassen, sie sind ja nicht anfällig für die Reblaus.
Das heißt ich bräuchte eine der amerikanischen Arten, um davon dann Unterlagen gewinnen zu können.
Zusammenfassend kann ich also sagen, dass ich außerhalb von Weinanbaugebieten Stecklinge ohne Probleme vermehren kann und auch darf. In Weinanbaugebieten ist dagegen nur die Veredelung auf amerikanische Unterlagen bzw. die Stecklingsvermehrung von Sorten der amerikanische Arten möglich.
Die Weinanbaugebiete der jeweiligen Bundesländer müsste man dann am besten im Internet nachschauen.
Ich hoffe mein Kenntnisstand ist aktuell und auch zutreffend. Über eure Hinweise, Anregungen und Erfahrungen zu dem Thema bin ich wirklich dankbar.
Mit freundlichen Grüßen
Benedikt
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