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Autor Thema: Apfel Schnittmethode  (Gelesen 3925 mal)

Gartennoob

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Apfel Schnittmethode
« am: 15. September 2020, 21:36:08 »

Guten Tag.

Hat jemand Erfahrung mit dem Oeschbergschnitt nach Palmer ?

Wie ist er im Bezug auf die "Standardschnitt" Methode zu sehen.

Ich habe bis jetzt nur gutes darüber gelesen. Das die Bäume gesünder und stabiler sind. Auch die Fruchtqualität soll positiv beeinflusst werden, da mehr Lichteinfall herrscht.

Würde gerne mal von eure Meinungen hören eventuell einige Bilder.

Danke
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Rib-Johannisbeere

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #1 am: 15. September 2020, 21:58:49 »

In diversen Threads kann man schon etwas erfahren. Über die hiesige Suchfunktion kann man etwas mehr finden. Will aber der Diskussion nicht im Wege stehen.

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,48350.msg1890757.html#msg1890757

https://forum.garten-pur.de/index.php/topic,39813.msg3417557.html#msg3417557

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555Nase

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #2 am: 16. September 2020, 03:46:04 »

Guten Tag.

Hat jemand Erfahrung mit dem Oeschbergschnitt nach Palmer ?

Wie ist er im Bezug auf die "Standardschnitt" Methode zu sehen.

Ich habe bis jetzt nur gutes darüber gelesen. Das die Bäume gesünder und stabiler sind. Auch die Fruchtqualität soll positiv beeinflusst werden, da mehr Lichteinfall herrscht.

Würde gerne mal von eure Meinungen hören eventuell einige Bilder.

Danke

Welcher Standort, welche Baumgröße, welche Obstsorte, welches Ziel wird angestrebt ?
Nicht jede Theorie muß zweckmäßig sein.
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

Gartennoob

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #3 am: 16. September 2020, 07:11:37 »

Freiherr von Berlepsch und Prinz Albrecht von Preußen auf Halbstamm Sämling.

Ich möchte vitale Bäume mit schön viel Lichteinfall und gute Fruchtqualität.

Standort 250 Höhenmeter. Halbschattigen bis Sonnig.
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thuja thujon

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #4 am: 16. September 2020, 13:22:09 »

Da würde ich die erwähnte Methode anwenden, oder zumindest den Erziehungsschnitt so machen und danach nicht mehr zwingend jedes jahr, sondern vielleicht auch mal ein jahr Pause.

Was ist Standardschnitt?
Verstümmeln wie man es in den meisten Gärten sehen kann oder doch etwas mit Hand und Fuß? 
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Gartennoob

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #5 am: 16. September 2020, 16:19:39 »

Mit Standard meine ich, was man überwiegend lesen kann im World wide Web bzw. Büchern. Erziehung zur Pyramidalform.

Was mir zu denken gibt ist die drohende Beschattung der untersten Leitsäst, durch die nachfolgenden Reihen Äste ( 2,3,4 Astreihe u.s.w.)

Außerdem versucht man ja durch den Schnitt nach Palmer den Baum in seiner Höhe zu begrenzen, indem man in die Breite der Leitäste geht.

Deswegen würde ich gerne diese Schnittmethode anwenden.
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555Nase

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #6 am: 16. September 2020, 17:24:18 »

Man kann nichts verallgemeinern. Nicht jeder Baum/Sorte ist für jede Schnittart geeignet. Muß man alles selbst probieren und Erfahrungen sammeln.
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Gruß aus Karl-Chemnitz-Murx

Felcofan

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #7 am: 16. September 2020, 17:28:48 »

soweit ich verstanden hab, ist die Oeschbergmethode explizit für Hochstämmer.


Und bei Pyramidalkrone gibt es ja meist 3 Haupt- oder Leitäste um den Leittrieb, alles andere ist untergeordnet, die Verschattung sollt sich in Grenzen halten. Nicht sicher, ob das für Halbstämme noch sinnvoll ist.

Hast du mal aus Spass im Netz nach Vergleich Pyramidal- Oeschberg-Krone gesucht?
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Gartennoob

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #8 am: 16. September 2020, 19:39:55 »

Die Oeschbergmethode nach Palmer ist auch für Halbstämme auf starker Unterlage geeignet.

Klar hab ich auch bereits geguckt aber weiter gebracht hat es mich nicht, deswegen bin ich ja hier ;)

Ich werde es einfach mal probieren denke ich. Äpfel kommen am Ende bestimmt bei beiden raus ;)

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willi2000

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #9 am: 16. September 2020, 20:59:20 »

Oeschberg ist nichts für Anfänger. Mach 'ne richtige Fach/Baumwartausbildung, dann hast du die entsprechenden Grundlagen, um dich mit dem Oeschbergschnitt auseinanderzusetzen. Nach einem Semester Medizin macht man ja auch noch keine Herz-OP.

Schobbe,
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Gartennoob

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #10 am: 16. September 2020, 21:28:12 »

Dann dürfte ich in meinem Privatgarten die Bäume gar nicht schneiden, da ich keine Ausbildung entsprechend habe?

Oder wie soll ich die Aussage verstehen ?
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Starking007

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #11 am: 16. September 2020, 21:59:43 »

Und ich bin nach Jahrzehnten im Beruf grad anderer Meinung:

Wenn jemand folgendes hat:

Gesunder Menschenverstand (sehr selten)
und
handwerkliches Geschick (gibt es noch)
und
gutes Auffassungs- Beobachtungsvermögen (selten)
und
fähig ist künftige Entwicklungen daraus abzuschätzen,

dem hab ich Obstbaumschnitt in 10 Minuten beigebracht.

Ich habe auch Ausbilder ausgebildet.

Von Methoden halte ich wenig,
mehr von Individualbetrachtung
und Respekt vor dem Geschöpf.
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Gruß Arthur

thuja thujon

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #12 am: 16. September 2020, 23:22:23 »

Starking hat schon irgendwo Recht.

Oeschbergschnitt ist gerade für Anfänger schnell erlernbar und man bekommt durch die Reaktion des Baumes auch mehr oder weniger entsprechende Rückmeldung was gestimmt hat und was nicht. Man kann das also besser verstehen als irgendwelche, ich sage jetzt auch Standardschnittmethoden. Ich bin auch der Meinung der Erfolg beim Baumschnitt liegt im verstehen vom einjährigen Holz. Das liest oder höhrt man aber praktisch nie.

Baumschnitt muss sich immer am Individuum orientieren, nicht an Anbausystemen. Deshalb hat man im Idealfall das Wesen Baum kapiert irgendwann. Bis dahin muss man sich in meist recht starre Anbausysteme flüchten und viel probieren, und hier ist die `Wissensfindung´ durchs Internet recht invasiv und manchmal auch hinderlich. Man kann zu xy vieles finden, aber wenn anders bewässert wird oder andere Sorte gepflanzt wurde klappts schon nicht mehr. Dann muss man eben auch erkennen können das Sorten und Bäume unterschiedlich sind. Ein Massenträger wie Pinova als oeschbergkrone kann nur nach hinten losgehen.

Das Grundprinzip vom Oeschbergschnitt ist aber schon nicht verkehrt. Klare Linie, Licht und Luft, mit dem Baum arbeiten, nicht gegen ihn. Gepaart mit modernen Erkenntnissen, kann was draus werden, das ist eben ein Baustein von vielen. Fertig werden wir nie wenn wir nicht das Individuum respektieren und damit Systeme ausdehnen oder verlassen.

Es spricht zB auch nichts gegen Oeschbergkrone auf M9. Geht praktisch ganz gut und erhöht die Lebensdauer des Baumes zur klassischen Spindelerziehung. Die Fruchtqualitäten sind halt nicht die selben, interessiert aber eigentlich auch nicht im Garten.

Schau auch mal hier rein:
https://www.yumpu.com/de/document/read/5092079/obstbaume-kraftig-aufbauen-und-vital-erhalten-obst-am-oberrhein
« Letzte Änderung: 16. September 2020, 23:24:11 von thuja thujon »
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Talkrabb

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #13 am: 17. September 2020, 12:51:23 »

[...]
Wie ist er im Bezug auf die "Standardschnitt" Methode zu sehen.

[...]
Vorweg: Meine Ausführungen beziehen sich auf Bäume mit mindestens mittelstark wachsende Unterlagen.

Die Frage ist letzlich, was ist die Standardmethode? Wenn man sich aktuelle, fachlich fundierte Literatur zu dem Thema anschaut (z.B.  "Naturgemäße Kronenpflege am Obsthochstamm" von Hans-Thomas Bosch , "Obstgehölze - Der Kosmos Schnittkurs" von Thomas Neder) sind da viele Elemente aus dem Öschbergschnitt nach Palmer (hierzu die sehr empfehlenswerte Broschüre "Naturgemäße Baumerziehung - nach der Oeschberg-Palmer-Methode" von Herrn Eckl) wieder zu finden. Palmer war in der Erziehung seiner Bäume wesentlich radikaler was die Ausrichtung der Äste, die Funktionszuteilung der einzelnen Baumteile und die Anzahl begleitender Fruchtäste angeht (z.B. bei Umstellung von Bäumen auch stammnahe Entfernung großer Äste), als dies die aktuellen Autoren sind.

Wenn man Bäume schneidet sollte man im Endeffekt etwas von folgenden Themen verstehen:
- Baumstatik
- Wo findet der Ertrag statt? (z.B. einjähriges oder zweijähriges Holz)
- Wundheilung
- Wuchsgesetze (Apikaldominanz, Belichtung, Gibt es die Saftwaage? ;-) ...)

Unter Beachtung dieser Themen kommt man irgendwann auf den Trichter, dass
--> man halbwegs steile und damit stabile Gerüstäste braucht
--> die Gerüstäste (i.d.R. 3-5) begrenzt werden müssen um einen Zugang zum Baum zu haben und ausreichend Licht und Luft an die Triebe zu lassen
--> Eine zweite Gerüstastserie oberhalb der unteren Gerüstäste langfristig nicht sinnvoll ist und deshalb an der Stammverlängerung nur flachere Fruchttriebe zugelassen werden sollten
--> Wuchs und Ertrag im Verhältnis stehen müssen (zukünftiges Fruchtholz nachziehen und Verkahlung vermeiden)
--> man bereits jetzt daran denken sollte, wie der Baum/Ast den man schneidet in Zukunft aussehen soll und seinen Schnitt darauf ausrichtet (Bsp.:keine Schlitzäste zulassen; Ziel: Statik und keine großen Wunden in der Zukunft)


Der Öschberg-Palmer-Schnitt ist eine sehr konsequente Umsetzung dieser Prinzipien mit Hilfe verschiedener Kniffe (Umnkehrauge, Abbinden ...). Man kann das auch nicht ganz so streng wie Palmer handhaben und das dann halt Pyramidenkrone, Rundkrone, naturgemäße Krone oder so nennen. Im Endeffekt steckt was ziemlich ähnliches dahinter.

Es handelt sich also um eine gute Schnittmethode, andere Methoden (s. o.) sind aber auch nicht schlecht.
« Letzte Änderung: 17. September 2020, 15:48:40 von Talkrabb »
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thuja thujon

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Re: Apfel Schnittmethode
« Antwort #14 am: 15. Dezember 2020, 12:16:16 »

Ich müsste mal wieder Fruchtholz ausdünnen bzw was mich stört sind die unter Fruchtlast sich senkenden Leitäste.
Wie würdet ihr vorgehen? Schlank schneiden?
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