@Wild Obst: Darf ich fragen woher du Taxus baccata Lutea bekommen hast? Ist finde ich schwer zu finden daher meine Neugier
Ich bin vor 2-3 Jahren mal durch Zufall über Umwege von der französischen Reisertauschbörse Fruitiers.net an unbewurzelte Stecklinge von "Lutea" gekommen. Etwa 50% leben noch und davon wiederum die Hälfte hat neue Triebe, von denen ich letzten Winter den ersten Veredlungsversuch gestartet hatte, weil die Stecklinge einfach nicht richtig in die Gänge kommen. Ein paar habe ich allerdings in transparenten Töpfen und daher weiß ich, dass zumindest ein Steckling je Topf Wurzeln haben muss.
Ich empfinge es generell bei Eibenstecklingen als ein Problem, dass sie Jahre brauchen, bis sie (wieder) richtig gut wachsen. Die Veredlung ist dieses Jahr allerdings auch nur zögerlich gewachsen... Bei No-Name Eiben habe ich es auch schon beobachtet, dass Stecklinge ohne Wurzelbildung bis zu 24 Monate ohne Wurzeln überlebt und teilweise sogar kurze Neutriebe gemacht haben, bevor sie doch endlich bewurzelt haben oder schlussendlich vertrocknet sind.
Ich hatte von diesem Tausch aus Frankreich auch Bewurzelungshormonpulver bekommen, das ich dann auch verwendet habe. In späteren Versuchen mit no-name Eiben konnte ich nicht wirklich feststellen, dass das Bewurzelungshormon einen Unterschied macht, aber ich habe auch nie in größeren Mengen Stecklinge gesteckt. Ich würde eher sagen, dass nach meinen Erfahrungen die Umweltbedingungen unter den der Steckling an der Mutterpflanze gewachsen ist mehr ausmachen als Hormon oder nicht. Um "baumförmig" wachsende Eiben zu bekommen, habe ich oft die senkrechten Stammaustriebe als Stecklingsmaterial verwendet und die sind eher recht schlecht angewachsen (Erfolgsquote 0-ca. 30%). Meine Vermutung wäre, weil sie im dichten Schatten unter der Krone der Mutterpflanze nur wenig eingene Photosynthese treiben konnten und auch entsprechend wenige Reserven eingelagert hatten. Stecklinge von besonnten Stellen sind meist deutlich besser angewachsen (Erfolgsquoiten etwa (0) 50-90%). Aber auch bei "Sonnenstecklingen" gab es ein paar Pflanzen, die sich geweigert haben, zu bewurzeln (oder ich hatte andere Fehler gemacht). Aber alles ist natürlich nur meine begrenzte persönliche Erfahrung, ich habe auch nicht in großen Stückzahlen vermehrt, um wirklich Zufälle ausschließen zu können.