Hallo an alle
Fleissig fleissig schreiben sie hier im Forum. Wie mir scheint, habe ich da ein interessantes Thema aufgegriffen.
@Pimienta und alle anderen natürlich auch Du fragst ob es ausreicht, Sorten und Arten zu erhalten, wenn man sie nur noch bei speziellen Organisationen und oder vereinzelt beim Hobbygärtner findet?
Sehr gute Frage, die du da stellst. Und, so glaube ich schwierig zu beantworten.
Jede Sorte und jede Art behält im Laufe von vielen Generationen ihre entscheidenden Merkmale. Diese machen eben jede Sorte und Art, so einzigartig.
Jedoch belässt die Natur mit ihren wechselnden Umweltbedingungen, es nicht dabei ein einmal erfolgreiches Konzept, bis in alle Ewigkeit unverändert zu lassen.
Das heisst, dass jede Sorte sich, auch bei festen Merkmalen, sich doch von Generation zu Generation, durch die wechselnden Umwelteinflüsse, immer stetig verändert.
Veränderung will nicht bedeuten, dass die speziellen Merkmale sich komplett in etwas anderes umwandeln. Unter Umständen wäre es ja dann eine neue Sorte die da entstanden ist.
Das was ich versuche auszudrücken ist, dass jedes Lebewesen sich seiner natürlichen Umwelt immer ein wenig besser versucht anzupassen, als vorher bestimmt war. Das betreffende Lebewesen, verändert sich nicht unbedingt radikal, bekommt aber durch verschiedene Einflüsse leichte Abweichungen von der "Norm", die sich positiv auf das betreffende Lebewesen, oder Sorte auswirken.
Die Sorten mit ihren speziellen Merkmalen, passen sich also in unterschiedlichen Klimas und Umweltbedingungen, unterschiedlich an. Ob man hier von einer neuen Sorte oder Art schon sprechen kann, ist so nicht ganz klar zu beantworten.
Falls man nun alte Sorten nur mehr auf wenigen Stellen anbaut, geht die Vielfallt an Veränderungen durch unterschiedliche Klimas, u.s.w. verloren. Die kann man nicht ersetzen.
Die Ausgangssorten, also die "Basis"-Sorte, kann man so mehr oder weniger gut erhalten. Ob dies aber alles ist, was wir erreichen wollen???
Heute versucht man uns einzureden, dass wenn man in speziellen Genbanken Arten und Sorten konserviert, diese auch noch in tausend Jahren, wenn sie villeicht schon in der freien Umwelt ausgestorben sind, wieder neu beleben kann.
Das mag wohl so sein. Aber, und das sollte man sich klar vor Augen halten. Eine Art oder Sorte, die man 100 oder 1000 Jahre in einer Genbank konserviert und von der natürlichen Umwelt abschottet, wird sich sehr schwer tun, nach so langer Zeit, in eine völlig neue, unbekannte und vor allem unangepasste Umwelt zu gelangen.
Ob diese Arten und Sorten, die sich villeicht bis dahin drastisch veränderten Umweltbedigungen noch standhalten, ist mehr als fraglich??
Ein grosses Risiko was wir mit dem konservieren in Genbanken da auf uns nehmen. Und dies leider nur aus wirtschaftlichen Gründen.
Konservieren ist ja schön und gut. Aber warum erhalten wir nicht einfach die heute bestehenden Arten und Sortenvielfalt?
Glaube dies ist leichter zu bewerkstelligen, als Arten aussterben zu lassen, um sie dann im "Frankensteinischen" Labor
, wieder auferstehen zu lassen.
Spass beiseite.
Es wird glaube ich ein Problem sein, die vielfälltigen und oft sehr nützlichen Veränderungen die unsere wechselnden Umwelteinflüsse mit sich bringen, auf wenigen Stellen nachzuempfinden.
Nichtsdestotrotz, sollten wir versuchen unseren kommenden Generationen zumindest etwas von unserer heutigen Sortenvielfallt zu erhalten. Glaube das wäre schon ein entscheidender und positiver Ansatz, den jeder im eigenen Garten leicht bewerkstelligen kann.
Was die Verkreuzungen anbelangt, so wie die Saatgutgewinnung bei Gemüse, muss ich mal ausnahmsweise passen.
Da bin ich selber noch extremer Anfänger.
Hab aber hier im Forum schon einen Aufruf an alle gemacht, mir Tipps und Tricks über die Saatgutgewinnung bei Gemüse zu schreiben.
Kannst ja mal dort nachschauen. Pimienta. Sind schon einige Antworten eingetroffen.
Hoffe es werden aber noch mehr Antworten zu dem Thema
Freue mich schon auf die nächsten Artikel die ihr hier schreibt.
Ganz lieben Gruss von der Kartoffel.