Die Wahrscheinlichkeit ist nicht hoch, aber ich frag trotzdem mal: hat zufällig jemand den Odenwälder alias Schwarzwälder Renette auf einer schwach (oder mittelstark) wachsenden Unterlage? Ich hab hier einen Hochstamm in der Wiese, gepflanzt vermutlich in den 50er Jahren. Er hat sortentypisch starke Alternanz und war im Wesentlichen das, als was ihn das KOB beschreibt:
https://www.kob-bavendorf.de/arbeitsbereiche/streuobst/kernobst/Odenwaelder: eher ein grasiger Wirtschaftsapfel mit wenig Aroma. Er ist nicht besonders wüchsig und hatte viel zu viel Fruchtholz. Ich habe ihn stark ausgelichtet. Wenn die Früchte jetzt gut besonnt werden und im Oktober nochmal richtig Sonne bekommen, sind sie mir seit ein paar Jahren mit die liebsten Herbstäpfel. Ausreichend süß mit erfrischender Säure und einem recht komplexen Aroma mit einer leichten herben Note. Das Aroma „verpufft“ auch nicht sofort wie bei manchen Sorten, sondern man hat es noch eine ganze Zeit im Mund. Dazu müssen sie aber komplett gelb ausgefärbt sein, am besten mit oranger Backe. Sobald sie noch teilweise etwas grüne Schale haben, sind sie grasig. Und das Wetter muss auch passen, klappt nicht jedes Jahr. Trotz des Rückschnitts will der alte Baum nicht so recht treiben und ich möchte rechtzeitig für Ersatz sorgen. Jetzt hatte ich überlegt, ob man die Tafelqualität vielleicht auf einer schwachen Unterlage noch verbessern könnte (ok, ist bei vielen alten Sorten, siehe Gravensteiner, eher andersrum, aber könnte ja sein). Hat jemand Erfahrung mit der Sorte?
Was ich zusätzlich unbedingt noch haben möchte, ist die Landsberger Renette, die ein Elternteil vom Odenwälder sein soll und im Aroma sicher noch besser ist (witzigerweise hat mein Großvater den Odenwälder als „Landsberger Renette“ gekauft und unter dem Namen lief er bei uns auch immer, bis ich angefangen habe, mich etwas mit Apfelsorten zu befassen und gemerkt habe, dass das so nicht stimmt).