Wenn man so recht überlegt, es soll (wenn ich das richtig in Erinnerung habe) auf der Welt ca. 30.000 Apfelsorten geben.
Eigentlich ist davon auszugehen, dass da alle Farben, Geschmackssorten, "Robustheiten" und was weiß ich noch, schon vorhanden sind. Warum soll man dann eigentlich noch Geld ausgeben für die neuen ® Sorten und was weiß ich noch wofür. Ich habe auch schon des öffteren den Verdacht gehabt, dass "Züchter" wie Lubera und was weiß ich wie die noch alle heißen, auch des öffteren alte Sorten die "ins unbekannte gerutscht" sind, einfach unter neuem Namen wieder einführen und für die dann Lizenzgebühren und alles was dazu gehört velangen um dann billig an den"Reibach" zu kommen. Aber wie gesagt, dass ist mein Verdacht, Beweise habe ich keine.
Wohl kaum. Es hat schon einen Grund warum neue Apfelsorten gezüchtet werden.
Die allermeisten der "alten Sorten" sind nicht für intensiven Spindelanbau mit langer CA-Lagerung geeignet.
Sie sind eher an verschiedene Regionen, meist an Hochstamm-Kultur angepasst bzw. dafür geeignet, liefern dort zu unterschiedlichen Zeit, von früh bis spät ins Jahr, zuverlässig ihre Erträge, Wachsen stark genug, sind robust genug etc.
Du musst verstehen das bei modernen Sorten der Wuchs (schwach-mittelstark), der Ertrag (Massenträger), die Lagerung, die Form (gleichmäßig), die Ausfärbung (die wird gefühlt am meisten betont und ist das Non plus ultra), generell das Äußere (keine Berostung), der Geschmack mit allein seinen Nuancen (meist süß), die Konsistenz und je nachdem auch die Resistenzen eine Rolle spielen.
Die Sorten versagen eben wegen diesem Wuchs und der sehr hohen Fruchtbarkeit z.B. im Streuobstbau. Wenn die Bäume kein ordentliches Gerüst bilden, sich schon zu früh regelrecht tottragen, deswegen Äste brechen und nur kleine Äpfel herauskommen, dazu dann noch die hohe Anfälligkeit. Das Urteil eines pomologisch aktiven Baumschulers der sich ganz gut mit den Re und Pi Sorten auskennt, die ja durchaus ein "modernes" Wuchsbild haben, war vernichtetend. Kaum eine der Sorten eignet sich für den Streuobstbau. Wegen der Anfälligkeit wird es (natürlich je nach Lage) auch im Hausgarten schwer.
Die üblichen, wenigen Sorten wie Golden Delicius, Red Delicous, Elstar, Gala, Jonathan, Braeburn, Honeycrisp usw. haben dabei ja so ihre Macken (besonders die Anfälligkeiten) die züchterisch bearbeitet werden müssen/können/werden. Momentan kommen ja viele Sorten raus die von der Konsistenz einfach besser sind/sein sollen (von Honeycrisp), oder halt resistenter. Bei den neuen Sorten sind ja auch durchaus tolle Eigenschaften dabei die erhaltswert oder züchterisch interessant sind, verbessern lässt sich vieles.
Nur ob es dann wirklich besser ist und sich weiter durchsetzt ist die Frage. Ich denke ja das die Entwicklung da von alleine sortieren wird.
Mal sehen wann die moderne Züchtung auch wegen der Inzucht und den fehlenden Resistenzen an ihre Grenzen stoßen wird und sich dann doch wieder auf robuste "alte" (andere) Sorten oder zwischenzeitlich aus diesen gezüchteten berufen muss. Ich persöhnlich finde ja das Apfel:gut Projekt sehr gut, schade das es nicht so gefördert wird wie die Zucht nach dem bisschen mehr "knack" und "rot" in die sicherlich millionen/milliarden Summen Geld einfließen.
Fräulein konnte ich noch nicht probieren, wenn sie wie eine "bessere Honeycrisp" schmeckt fänd ich das sehr gut.
Grade zu Honeycrisp und den Nachkommen sind ein paar interessante Links zu finden:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&sxsrf=ALeKk00KjCu_WGqYPVcmxt9ftWtS6CBk8g%3A1605209863052&ei=B4-tX4XKAojSkgW-67D4Cw&q=Honeycrisp+und+deren+Nachkommen+pdf&oq=Honeycrisp+und+deren+Nachkommen+pdf&gs_lcp=CgZwc3ktYWIQAzIECCMQJzoECAAQRzoHCCMQsAIQJ1DUCViUDGDhEWgAcAJ4AIABjAGIAfQBkgEDMC4ymAEAoAEBqgEHZ3dzLXdpesgBCMABAQ&sclient=psy-ab&ved=0ahUKEwjF6bTd4P3sAhUIqaQKHb41DL8Q4dUDCAw&uact=5Habe grade mal geschaut, Fräulein ist unter ihnen wohl recht Mehltau-anfällig.
Mal schauen wie meine Parkers Pepping x Honeycrisp in 5-8 jahren so schmecken
.
LG Thorben