Hallo,
da ich hier in der Nähe (Werra-Meißner Kreis) zwei Goldparmäne-Bäume entdeckt habe und immer noch von deren leckeren Früchten zehre habe ich mich ein wenig mit der Sorte beschäftigt. Auch züchterisch, also ob sie schonmal für die Zucht verwendet wurde und ob es Nachkommen gibt.
Vom Cox Orange wurden ja auch viele Kerne ausgesäht mit dem Ziel Sorten mit ähnlicher Fruchtqualität zu erreichen die robuster und reichtragender sind, was ja durchaus erreicht wurde (Alkmene, Holsteiner Cox).
Da war es doch nur logisch das es auch mit der Goldparmäne versucht wurde, passt sie doch in ein ähnliches Schema; Aromatischer, aber empfindlicher Tafelapfel.
In Müncheberg haben sie wohl einige Samen ausgesäht, es hat aber keine Sorte Verbreitung gefunden. Habt ihr dazu noch ein paar Quellen?
Mich interessiert die Goldparmäne wegen ihres Geschmacks und ich werde ein paar Kerne aussähen. Die Tochtersorten müssten ja auch, zum Teil, die "leckeren" Gene beinhalten, vielleicht lässt sich durch kreuzen da wieder was hervorbringen?
Ich werde sie mal sammeln und vergleichen.
Laut einer genetischen Untersuchung stammt die Goldparmäne selber von der "Reinette de Hollande" ab die wiederum von der Reinette Franche (x Karmeliterrenette?) abstammt, lustigerweise ist sie damit ein Halbgeschwister des Gelben Edelapfels. Nachkommen gibt es laut der Studie 16 , alle aber nicht in Deutschland verbreitet bzw. findet man nichts deutsches über diese Sorten.
https://bmcplantbiol.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12870-019-2171-6Ein paar Sorten waren mir bekannt bzw. habe ich dann gefunden, kennt ihr noch welche? Die meisten sind sehr selten, zum Teil Regional-/Lokalsorten.
Strauwalds Parmäne (Dutch Mignonne x Goldparmäne) :
https://obstsortenerhalt.de/obstart/details/1095Tannenkrüger (Lippische Goldparmäne):
"Frucht ähnlich "Goldparmäne", jedoch weniger aromatisch. Baum mittelstark bis starkwachsend, gesund. Streuobstsorte." (aus Alte Obstsorten neu entdeckt für Westfalen und Lippe)
https://www.bund-lemgo.de/Regionale_Obstsorten.htmlRheinlands Ruhm:
https://obstsortenerhalt.de/obstart/details/16667Henzens Parmäne:
Durch einen glücklichen Zufall bei einer Kartierung im Raum Ulm wiederentdeckt, ursprünglich vom Oberpfarrer Conrad Henzen sehr wahrscheinlich aus einem Kern der Goldparmäne stammend.
Sie scheint ein relativ robuster Massenträger zu sein, dessen Früchte als Most und auch noch als Tafelapfel verwendet werden können. Ohne eine regelmäßige Schnittpflege kann die Sorte zu Kleinfrüchtigkeit neigen
(Infos aus "Lokale und regionale Obstsorten im Rheinland - neu entdeckt!")
Auch dort, Seite 4, zu finden:
https://lra-aic-fdb.de/landratsamt/fachbereiche/abteilung-6-umwelt-abfallwirtschaft/naturschutz-gartenkultur-und-landespflege/erfassung-und-erhaltung-alter-apfel-und-birnensortenim-noerdlichen-schwaben/2018-02-09-newsletter-2-1.pdfLG Thorben