Was sind weiße und gelbe Weinbergpfirsiche? Sind die ähnlich bitter wie die roten und taugen auch nur zum einmachen statt Frischverzehr?
Ich kenne "Weinbergpfirsich" als Sammelbezeichnung für tendenziell stark behaarte Pfirsiche von klein-mittlerer Fruchtgröße, die generativ (angeblich oft in und um Weinberge, siehe auch die frz. "Peche de Vigne") vermehrt werden (bzw. worden sind) und entsprechend eben nicht mehr wirklich eine spezifische Sorte genannt werden können. Wie auch Tomesen für seine beschrieben hat, ist bei meinen oft eher das Problem, dass sie durch Überbehang zu viele kleine Früchte haben und sich "tottragen" und ohne Schnitt verkahlen. Mit Schnitt und Ausdünnen (unterstützt durch Spätfröste) habe ich in den letzten jahren allerdings durchaus auch 5-6 cm Fruchtdurchmesser an meinen "Weinbergpfirsichen" geschafft, was mir vollkommen ausreicht. Bei Überlastung sind es auch gerne mal nur 3 cm und dann tendenziell geschmacklich auch eher in Richtung bitter. Meine "gelben" haben allerdings kaum Bitterkeit, vielleicht etwas an/in der Haut. Die "weißen" sind etwas variabler, da ist ein Baum dabei, dessen Pfirsiche beim Frischverzehr deutlich schmeckbar bitter sind, aber nicht so stark, dass es mich vom Essen abhalten würde. Und ich würde auch aus der Erinnerung sagen, dass die Biterkeit vor allem in/an der Haut konzentriert ist oder vielleicht auch was mit den Haaren zu tun hat. Ich würde das tendenziell (bei den meisten meiner Bäume zumindest) eher als vielschichtigeren Geschmack bezeichnen. Ich habe auch einen "Roten Weinbergpfirsich" als veredelten Baum gekauft, der ist von den Fruchteigenschaften her recht ähnlich, starke Behaarung, eher kleinere Früchte, aber eben tiefrotes Fruchtfleisch. Ich würde die Bitterkeit des "Roten Weinbergpfirsichs" so ungefähr bei der meines bittersten "weißen" einordnen.
Marmelade aus den "gelben" ist bei uns in der Familie deutlich beliebter als aus Aprikosen und entschädigt mich dafür, dass ich mit Aprikosen einfach kein Glück habe. Dieses Jahr gab es mit etwa 10 kg von meinen ersten Baum des "gelben", den ich selber aus Samen gezogen habe und von dem alle meine anderen "gelben" abstammen (daher weiß ich aus, dass der Pfirsichtyp mindestens 3 Generationen zuverlässig kernecht gewachsen ist), auch genug für Frischverzehr und Marmelade.