Hallo zusammen,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
- Der große Apfelbaum ist letztlich als Schattenspender im Garten gedacht, daher hätte ich es für sinnvoll erachtet, alle starkwachsenden Apfelsorten auf diesem Baum zusammenzufassen. Die Boskoopkrone hätte ich als sehr breit und eher flach vermutet. Ich bin kein Veredelungsexperte, habe aber bereits ca. 30 Veredelungen an Apfel, Pflaume, Kirsche und Mandel durchgeführt, sodass ich das eigentlich hinkriegen sollte. Selbstverständlich wäre es auch möglich, den Boskoop auf die M9 zu verbannen und statt dessen die schwächer wachsenden Sorten auf den Halbstamm zu packen. Ich bin allerdings ängstlich, dass es dann noch viel länger dauert, bis der Baum zu einer relativ stattlichen Größe heranwächst.
- Für die Apfelspindeln hätte ich an M9 als Unterlage gedacht, sodass ich die Bäumchen wie im Erwerbsanbau nebeneinanderpflanzen und gemeinsam anbinden könnte. Die Baumabstände im Erwerbsanbau variieren aber (je nach Sorte?) erheblich, sodass ich mit den Abständen unsicher bin. Ich hätte tatsächlich aber eher dazu geneigt, auf 1,5 m zu gehen.
- Der Pflaumenhalbstamm und die Kastanie sind für die Nordseite geplant, an der sich auch der Hauseingang befindet, weil sie durch ihren hohen Wuchs hier noch genug Sonne bekommen sollten und gleichzeitig die langen Schatten dann nicht in den Garten werfen sondern auf die nördlich gelegenen Parkplätze / den angerenzenden Platz: Hier sind also keine Probleme mit Nachbarn zu erwarten.
- Danke für den Erfahrungsbericht zur Ecker 1, das klingt vielversprechend.
- "Die Mischung deiner Apfelsorten liest sich wie aus einem Obst-Wunschbuch alter Sorten": Ganz genau so ist es :-) ! Berlepsch ist von Kindheit an einer meiner absoluten Lieblingsäpfel. Absehbar werde ich ihn nur noch wenige Jahre beim Bauern bekommen, sodass ich ihm gerne "einen Versuch geben würde". James Grieve hatten wir früher jedes Jahr, den gibt's aber schon lange nicht mehr. Das Klima ist aber am Standort besonders warm (, weshalb ich z.B. auf Cox orange sowieso schon verzichten möchte). Ontario kenne ich tatsächlich nicht, mein Schwager schwärmt allerdings immer in den höchsten Tönen davon. Ich sehe ihn allerdings sehr selten und habe den Apfel nicht verkosten können. Danke für den Tipp mit der Champagner Renette. Von den neueren Sorten, die ich kenne, bin ich meist weniger begeistert, Pilot finde ich nicht schlecht. Es ist außerdem einfach so, dass ich keine Sorten im Garten brauche, die ich beim Bauern um die Ecke kaufen kann.
- Zum Thema Kirschen, Mirabellen usw.: Im Erwerbsanbau sind die Bäume immer relativ klein. Gibt es Gründe dafür, weshalb es im Garten nicht möglich wäre, die Bäume ähnlich zu erziehen? Würde das auf einer St. Julian-Unterlage (Gisela 5 bei den Kirschen) funktionieren, oder müsste ich auf so etwas wie Jaspi oder GF 655-2 ausweichen (woher auch immer ich die bekommen würde?). Es ist so, dass nur die beiden Halbstämme und die Kastanie zu "schönen Bäumen" wachsen sollen. Für mehr ist der Garten vermutlich zu klein.
- Im übrigen ist es so, dass im vergangenen Jahr ein atemberaubender Schädlingsdruck durch die Kirschessigfliege geherrscht hat. Ich würde versuchen, die Kirschbäume und Beerensträucher zur Erntezeit mit feinen Netzen oder einem Vlies zu überspannen. Das sit ein weiterer Grund, weshalb ich versuchen würde, die Kirschen eher klein zu erziehen. Wenn das nichts wird, dürfte es sowieso notwendig sein, die Kirschen und Beerensträucher wieder zu entfernen.
- Leider ist es kaum möglich, Stein- und Kernobst zu wechseln: Es stand alles überall... manche Bäume waren nachträglich unter die Kronen der anderen gepflanzt. In der Nordostecke, die von drei Seiten beschattet war, standen sogar noch zwei Pflaumen. Trotz allem: Die Früchte der Bäume an der Südgrenze (drei Süßkirschen, ein Granny Smith, ein mir unbekannter Apfel, Oullins und Graf Althans Reneclaude und eine Birne, das meiste dichtgedrängt auf starkwüchsigen Unterlagen) waren von hervorragender Qualität... die Kirschen halt alle mit x "Einstichen" der Kirschessigfliege.
Viele Grüße,
Heidelbär