Besten Dank für eure Beiträge. Ich habe zwar nun Ratschläge in verschiedene Richtungen aber ich werde abwägen. Ein radikaler Rückschnitt wie von dmks und Cydorian vorgeschlagen fällt eher aus.
Zu den noch offenen Punkten:
-Schatten: Der Traufbereich einer >10 m Kiefer ist wohl noch 6-8 m entfernt. Ich habe wohl überlegt, ob der Standort taugt für einen Apfelbaum und bin zum Schluss gekommen, dass das Licht ausreicht. Ich habe schon viele Apfelbäumen auf ungünstigeren Standorten gesehen. Mein Gefühl sagt mir, dass es kein grundlegendes Problem ist, selbstverständlich nicht optimal. Erstaunlicherweise will er auch tendenziell eher Richtung Nord wachsen, sieht man auf dem Bild nicht. Blickrichtung ist Süden. Standraum ist sonst ausreichend vorhanden, zumal die übrigen Nachbarbäume ihren Zenit überschritten haben.
-Sortenfrage: Wuchs passt zum Luiken. Auf die Baumschule woher er stammt, halte ich viel, nur gute Erfahrungen gemacht bisher. Der Luiken wird dort selbst vermehrt.
-Astabgangswinkel der Leitäste: sieht schlimmer aus als es ist und bin zufrieden damit. Optimal wäre etwas flacher aber noch im grünen Bereich.
-Ohne Leiter geht da seit dem zweiten Standjahr nichts mehr. Aber es stehen noch mehr Bäume auf dem Stück, daher nicht schlimm. Außerdem habe ich mir so eine Schöne dreibeinige Holzleiter gegönnt die für solche Zwecke gemacht ist (siehe Anhang).
Fruchtäste anschneiden ist eine Idee. Werde ich mal in Erwägung ziehen.
Ich freue mich, wenn meine Obstbäume nach oben wachsen. Angesichts meiner Restlaufzeit möchte ich recht bald stattliche Exemplare erleben. Durch den Fruchtbehang kommen die Äste irgendwann von allein nach unten. Ich orientiere mich am Oeschbergschnitt, lasse die Leitäste aber recht steil wachsen.
Prinzipiell pflichte ich dir bei und halte es auch so. Absenken werden sie sich von selbst. So wurde es mir auch beigebracht. Der Luiken übertreibt es aber etwas, finde ich.
Ich würde die Prioritäten - Aufwand und Nutzen abwägen. Was nützt das ganze aufwändige Geschnippel, wenn dann in zwanzig Jahren nur paar verlauste Kriepscher für die Hühner runterfallen.
Kann man das als Plädoyer zum wachsen lassen verstehen?
Ich würde stark zurückschneiden (ins zwei- bis dreijährige Holz). Die an den Leitästen unterhalb der Schnittstelle liegenden Seitenäste/begleitende Äste ebenfalls stark zurückschneiden. Augen die nicht austreiben sollen blenden und Augen die austreiben sollen (außenliegende) kerben. Falls am Mitteltrieb unterhalb der Anschnittstelle dünne Triebe vorhanden sind, diese flach binden und die Knospe an der Spitze ausbrechen und die Knospen am Scheitelpunkt blenden.
[...]
Ich schwanke dazwischen + Abspreizen/Binden und einfach mal wachsen lassen. Vielleicht mach ich erst das zweite und ein Jahr später das erste.
Starker Wuchs
und dann der Ratschlag stärker schneiden =
"...ziemlich gutem Boden ......einige große Bäume ..... nicht ganztägig Sonne..."
Na ja, dann ist doch alles klar, es geht einfach nicht alles überall.
Nur Zwieseln und Doppeltes raus,
in Richtung schnellstmögliches Fruchten ohne groß Erziehen.
Nichts Ausdünnen, Überbehang = Bremse.
Und dann nach und nach erziehen.
Bis es soweit ist, dass er zum fruchten kommt... da wird noch viel passieren. Ansonsten käme der Vorschlag ja dem "wachsen lassen" nahe.