Ich hatte hier gestern besonderen Besuch. Ich weiß, bei Euch gibt's die ständig und viele, hier im ehemals kontinentalen Ostklima aber nicht. Das ist das dritte Tier überhaupt in all den Jahren,
Xylocopa violacea, die Blaue Holzbiene. Es ist ein Männchen, erkennbar an den orange gemusterten und gebogenen Antennenenden. Westrich schreibt
hier von grauem Fell auf dem Mesonotum. Waren wir nicht darüber gestolpert oile, vermutlich war Deins dann auch ein Männchen?
Die Tiere sind faszinierend. Beim Meister der Wildbienen hatte ich gelesen viele würden sie mit Hummeln verwechseln, never ever!! Das Tier hat schon ein völlig anderes Flugbild und ist damit schon von weitem von den jetzt fliegenden Hummelköniginnen zu unterscheiden. Er scannte erst die Umgebung knapp über den ausgedehnten
Lamium-Beständen und ich dachte schon so das muss ein Männchen auf Brautschau sein. Am späten Nachmittag traf ich ihn dann wieder Nektar trinkend. Dies ist das dazugehörige Biotop. Die Tiere stehen vor allem auf
Lamiaceae, darunter ganz bekannt
Salvia sclarea und
Fabaceae. Das sind u. a. die Pollenspender für den Nachwuchs.
Für sein Weibchen habe ich inzwischen einige Nisthilfen aufgestellt: Weichholz, hier die von der Gemeindewiese entfernte, ökologisch entbehrliche
Salix alba 'Tristis'.
In den
Lamium-Beständen flogen außerdem gestern
Anthophora plumipes, mehrere Königinnen von
Bombus terrestris, Bombus lapidarius, Bombus pascuorum und natürlich die Mädels und Jungs meiner
Osmia cornuta und
bicornis zum Nektar trinken. Ach ja die Übersetzung: die Frühlings-Pelzbiene, Erd-, Stein- und Ackerhummel und Gehörnte sowie Rostrote Mauerbiene
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