Harzfeuer war die erste F1-Hybride, das hat sie gehypt und weil jeder eine Geschichte anders erzählt als er sie selbst erzählt bekommen hat wurden wohl irgendwann solche Vermutungen in den Raum geschmissen und hören sich toll an und finden daher Verbreitung.
Fakt ist: die damaligen Phytophthora-Rassen waren weniger aggresiv als die heutigen und die Umweltbedienungen für Pilze in der Vor-Rauchgasentschwefelung-Zeit waren nicht so rosig wie die heutigen. Das es Pilze heute einfacher haben als damals kann man zB aus für den jeweiligen Standort unerwarteten Orchideenvorkommen ableiten. Orchideen tauchen mittlerweile mitten in der Stadt auf, abseits von üblichen Wuchsorten. Scheinbar konnten die für die Keimung notwendigen Pilze nach 20 Jahren weniger Schwefelemmision ehemalige Lebensräume zurückgewinnen und ihre Populationsdichte erhöhen.
Und so geht es auch der Braunfäule: es gibt sie häufiger und sie wird immer infektiöser.
Der Bezug zur DDR: dort gabs zwar etwas dickere Luft im Bereich der schwarzen Pumpe usw, im Westen gabs aber auch Kohle und die Luft schaffte es auch bis über die Mauer. Die Atmosphäre war heute wie damals global.
Und nein, weil ich es gerade die Tage im Garten hören musste: es hat nichts damit zu tun, das zugewanderte Osteuropäer ihre Sorten mit nach Deutschland in die Gärten gebracht haben und die Braunfäule im Huckepack mit dabei hatten. Die Rumänen und Co. sind nicht schuld, sondern die Natur.
PS: ja, heutzutage muss man auch Schwefel düngen, das musste man zu Zeiten von hohen Schwefeldioxidemissionen nicht. Und nur mal so nebenbei: Schwefeldioxid ist ein Antiklimagas. Also nicht nur der hohe CO2-Gehalt sondern auch der niedrigere Schwefeldioxidgehalt sind Verursacher des Klimawandels.