Die Phlox-Sichtung von Mt Cuba
Von 2015 bis 2017 fand im Mt. Cuba Center im amerikanischen Bundesstaat Delaware eine groß angelegte Sichtung von mittelhohen und hohen Phloxarten und -sorten für sonnige Standorte statt. Die Ergebnisse wurden auf der Webseite des Botanischen Gartens für 82 Sichtungsobjekte veröffentlicht. Davon gehören 59 zum Sortenkomplex von Phlox paniculata, einschließlich einiger als Hybride oder Phlox x arendsii im Handel geführter Kultivare. Unter den übrigen gesichteten Arten befinden sich mehrere Kultivare und namenlose Vertreter von Phlox carolina, Phlox glaberrima und Sorten, die Phlox maculata zugerechnet werden.
Die Pflanzen wurden in der Sichtung nach Gesichtspunkten der Wuchseigenschaften, des Blüteneindrucks sowie der Laubgesundheit bewertet. Ein besonderer Augenmerk lag offenbar auf der Resistenz gegenüber dem echten Mehltau. Bewertet wurde mit einem System von Sternen bzw. Punkten von 0 bis 5.
Bewertungspiegel aller Sichtungspflanzen
Punktzahl Anzahl (in %)
0 bis 1,0 - -
1,1 bis 2,0 2 2
2,1 bis 3,0 17 21
3,1 bis 4.0 50 61
4,1 bis 5,0 13 16
Die durchschnittliche Bewertung über alle Sichtungsobjekte hinweg beträgt 3,3 Punkte. Damit haben ca. 75 % aller gesichteten Pflanzen wenigsten eine „befriedigende„ Bewertung erhalten.
Unter den 13 Kultivaren und Wildformen, die mehr als 4 Sterne bzw. Punkte erzielen konnten, befinden sich nur 5 Sorten ('Jeana', Baby Face', 'Glamour Girl', Delta Snow' und 'Lavelle', die Phlox paniculata bzw. Phlox x arendsii zugeordnet werden können. Mit 4.8 Punkten erzielt der Wildfund Phlox paniculata 'Jeana' das beste Sichtungsergebnis, der damit besser abschneidet als in Gartenkultur entstandene Sorten aus dem Phlox paniculata Komplex.
Zu den übrigen 8 „Top-Performern“ gehören neben der Wildform Phlox amplifolia drei Kultivare von Phlox carolina, 3 Sorten von Phlox glaberrima ssp trifolia sowie eine Sorte, die unter dem Artnamen Phlox glaberrima (ssp. glaberrima) gesichtet wurde.
Phlox carolina ssp. carolina 'Kim', eine Sorte, die leider nicht in Europa angeboten wird, erzielte mit 4,5 Punkten nach 'Jeana' das zweitbeste Ergebnis. Auf 'Kim' folgen mit jeweils 4,3 Punkten Phlox glaberimma ssp. trifolia 'Forever Pink', 'Bill Baker' und 'Morris Berd' sowie Phlox glaberrima 'N3 Springfall'.
Neben 'Kim' befinden sich mit 'Minnie Pearl' (4,2) und der Sorte 'Solare Flare' (4,1) zwei weitere Phlox carolina in der Spitzengruppe, die mehr als 4 Sterne erzielte. Letztere ist eine Kreuzung aus Phlox carolina ssp. carolina 'Minnie Pearl' und Phlox carolina (ssp. angustata) 'Gypsy Love', die in der Sichtung jedoch nur eine knapp unterdurchschnittliche Bewertung (3,2) erhielt.
Ebenfalls nur durchschnittliche Bewertungen konnten auch andere, namenlose Klone von Phlox carolina erzielen. Neben schlechteren Wuchseigenschaften wird hier in den Einzelbeschreibungen der Sichtungstypen immer wieder die Anfälligkeit für pilzliche Blattfleckenkrankheiten genannt, die bei dieser Art insgesamt ein größeres Problem zu sein scheinen als der echte Mehltau. Diese Klone der Art Phlox carolina erhielten jedoch insgesamt immer noch Bewertungen zwischen 3,2 und 3,7 und wurden daher im Gesamteindruck ebenso gut bzw. besser bewertet wie viele Sorten von Phlox paniculata. Ähnliches gilt offenbar auch für die panaschierte Sorte 'Triple Play', die zu den ansonsten hoch bewerteten Phlox glaberrima ssp. triflora gehört.
Sorten, die in der Sichtung als Phlox maculata geführt werden schnitten im Vergleich zu den Sichtungstypen von Phlox carolina und Phlox glaberrima deutlich schlechter ab. Mit 3,4 Punkten erzielte ;Natascha' noch das beste Ergebnis. Ihr wird im Gegensatz zu den anderen Vertretern dieser Gruppe zwar eine exzellente Pflanzengesundheit bescheinigt. Sie wurde jedoch wegen mangender Standfestigkeit abgewertet. Neben schlechteren Wuchseigenschaften wurden 'Alpha', 'Flower Power', ein Sämling von 'Omega' sowie die als Hybride mit Phlox maculata angesehene 'Miss Lingard' vor allem wegen Mehltauanfälligkeit deutlich schlechter bewertet. Aus den Einzelbeschreibungen lässt sich hier herauslesen ,dass die Anfälligkeit für Krankheiten und mangelnde Wüchsigkeit auf die hohen Ansprüche von Phlox maculata die Wasserversorgung zurückzuführen sein könnte.