Wenn Wasser im oberen Grundwasserleiter festhängt und nicht den tieferen Grundwasserleiter kontaminiert, weswegen die Trinkwasserwerke ja gerne auf solche tieferen Schichten zurückgreifen, weil unbelastet, wäre es fast egal. Dann ist der obere halt irgendwann leer.
Nun kann man es wohl nicht so einfach sehen, irgendwie müssen sich ja auch die tieferen Grundwasserleiter füllen.
Fördert man aber Trinkwasser aus den tieferen Brunnen und füllt damit den kontaminierten oberen auf und verdünnt den etwas, auch nicht toll.
Unterm Strich kann man jedenfalls leicht falsch bewässern. Einmal Nährstoffverlust und Nitrat im Trinkwasser, andererseits kann man aber auch richtig bewässern und bindet damit CO2, liefert Sauerstoff und kühlt mit der Verdunstungskälte der Blätter die Landschaft und generiert damit auch in gewissem Umfang neuen Regen.
Es gibt diverse Bewässerungsmodelle die beim richtigen wässern unterstützen können.
Manchem Privathaushalt muss man evtl auch noch beibringen, das Regenwasser auf der Fläche gespeichert werden kann oder versickern sollte. Wasser muss nicht nach Regen in der Kanalisation entsorgt werden. Leider wird immer mehr zugebaut, das macht die Grundwasserneubildung nicht leichter.
Es kann sich auch erst wieder Grundwasser neu bilden wenn der Boden mal wieder feucht ist. Das ist derzeit noch nicht der Fall. Je höher im Herbst die Stickstoff-Werte im Boden sind, desto mehr Wasser und Neubildungsrate braucht es, um die Konzentration von 50mg/Liter im Grundwasser nicht zu übersteigen. Und das ist eben derzeit nicht gegeben, es kommt zu wenig Wasser nach und die Stickstoffwerte sind für das wenige frsiche Wasser zu hoch.
Trotzdem: so lange es hier in diesem wasserreichen Land noch Wasser gibt, werde ich meine Nahrungsmittel noch wässern. Zierpflanzen vielleicht weniger und vor allem selektiv, zB Bäume, um das nachwachsen der nächsten Generation zu ermöglichen. Stauden manchmal auch, die müssen den Stickstoff aufnehmen der beim trocken werden der Böden anfällt, sonst geht er im Winterhalbjahr, wenn die Wasserbilanz positiv wird, verloren und versaut das Grundwasser. So fülle ich in meinen Garten den Niederschlag von rund 500mm auf etwa 650mm auf.
Wässern kann also auch Grundwasserschutz sein.
Was ich ändere: ich werde in Zukunft die Komposter jedes Jahr unterpflanzen, das die nährstoffreichen Sickersäfte aufgefangen werden. An der Menge der Grundwasserneubildung kann ich schließlich nix ändern, aber an der Qualität wenn denn mal neues gebildet wird.
Weil es Lerchenzorn schon anspricht: ich mache Unterkronenberegnung, um Verluste durch Interzeption so gering wie möglich zu halten.