Gutes Thema für diese Jahreszeit
Als "Pflanzensüchtiger" bin ich natürlich sehr interessiert an Neuheiten.
Habe jedoch auch gemerkt, dass nicht alles "Neue" unbedingt besser als etwas Bewährtes oder gar als etwas Historisches ist.
Gerade bei Rosen oder Obst kommen jedes Jahr zig neue Sorten auf den Markt, jede soll noch besser, reichblühender/tragender etc. sein. Manche wenige sind das dann auch, das stellt sich aber erst nach einigen Jahren raus. Da setzte ich dann oft auf Bewährtes (mittlerweile).
Dazu kommt, dass ich in meinem Garten nicht unendlich Platz habe. Ich möchte in meinem Garten Pflanzen haben, die nicht millionenfach in Gartencentern und Baumärkten stehen, sondern ich möchte einen Beitrag zum Erhalt alter Sorten und seltener Sorten leisten.
So pflanze ich z.B. nur noch seltene Rosen, die sonst keiner hat.
Es gibt aber auch gute "Neuheiten", die einen Platz gefunden haben und mich begeistern:
Z.B. Hortensie "Endless Summer Twist n Shout" oder Kniphofien der Popsicle Serie. Dort ist der Spagat zwischen dauerblühend und robust gut gelungen. Sprich, die sind einfach sehr gartenwürdig, finde ich.
Ich unterscheide auch noch zwischen Neuheiten mit Sortenschutz die alle millionenfach geklont in Gewebekultur vermehrt werden und Neuheiten im Sinne von neuen, unbekannten Pflanzenarten oder neuen Sorten. Als Beispiel Helleborus:
Dort ist ja eine ungeahnte Vielfalt bei H. x hybridus entstanden, samenvermehrt in Farben, die vor 10-20 Jahren noch keiner für möglich gehalten hätte. Traumhaft
Dagegen mag ich die (sterilen) Gewebevermehrungen ( z.B. Ice n Roses, Gold Collection etc.) nicht so. Nicht, weil sie irgendwie schlecht sind (im Gegenteil, sie sind sehr gut!), aber es gibt sie halt überall zu kaufen und sind insofern nichts Besonderes mehr für mich. Außerdem unterstütze ich damit nicht die Arbeit traditionell arbeitender Gärtnereien.