Wenn man hier im Forum nach "Schneebruch" sucht, so findet man viele Einzelbeiträge in vielen unterschiedlichen Threads, aber einen eigenen Thread speziell dazu scheint es bislang nicht zu geben.
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Hier hat es die letzten zwei Tage ununterbrochen geschneit, dabei kamen bei Temperaturen knapp unter Null Grad gut 30 cm Neuschnee zusammen.
Es war dabei und ist immer noch vollkommen windstill.
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Es gibt im Garten einige bemerkenswerte Unterschiede, was die Bruchempfindlichkeit angeht.
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Am stärksten erwischt hat es eine ca. 40 Jahre alte Arizona-Zypresse, bei der mehrere Starkäste von bis zu 15 cm Durchmesser ausgebrochen sind. Das Holz scheint sehr brüchig zu sein. Die Bruchstellen sind nicht glatt, sondern lang zungenförmig.
Betroffen sind auch ausgewachsene Spitz- und Bergahornbäume, bei denen ebenfalls armdicke Äste gebrochen sind, im Unterschied zur Zypresse aber recht glatt. Auch kleinere Feldahorne haben leichte Bruchschäden.
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Bruchschäden haben erwartungsgemäß auch Heptacodium und Pterostyrax, kein Wunder bei dem brüchigen Holz.
Auch Eucommia ulmoides hat brüchiges Holz, das wusste ich. Die hatte ich unlängst ausgelichtet, ein Seitenäst kam jetzt runter.
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Überrascht war ich, dass an einer ca. 15 Jahre alten Tilia mongolica mehrere Hauptäste und die Spitze abgebrochen sind, obwohl gar nicht so viel Schnee dran hing. Scheint ebenfalls brüchiges Holz zu sein.
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Bei Magnolien gibts keine nennenswerten Schäden, nur bei 'Star Wars' ist ein etwas größerer Ast ausgebrochen.
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Interessant ist Gymnocladus: Als Leguminose an sich vom Holz her bruchanfällig, aber die Krone ist so spärlich verzweigt, dass da keine größere Schneelast zusammenkommt. Keine Schäden.
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Ohne Bruch sind alle Eiben davongekommen, unabhängig vom Alter. Die Seitenäste hängen zum Teil enorm durch, sind aber (bislang) stabil.
Überrascht war ich von einer etwa 3 m hohen Cephalotaxus fortunei: Die hat sich bis zum Boden gebogen und lag fast horizontal da, hat sich aber nichts gebrochen.
Auch Cryptomeria japonica 'Rasen' hat sich als biegsam erwiesen.
Die große Schwarzkiefer hat diesmal keine Bruchschäden, bei einem anderen Exemplar ist allerdings im März 2006 bei 50 cm Neuschnee die Krone in der Mitte gebrochen.
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Alle Hamamelidaceae (Parrotia, Parrotopsis, Hamamelis, Corylopsis) sind unversehrt, ebenso die Lindera.
Große Haselsträucher liegen z. T. bis zum Boden gebogen, aber ohne Bruch.
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Drimys winteri (knapp 2 m hoch) liegt sehr biegsam komplett am Boden und ist zugeschnrit, hat sich also quasi selbst vorm Frost in Deckung gebracht.
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Hochelastisch sind erwartungsgemäß alle Daphne und Edgeworthia.
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Mal sehen, ob der nun kommende Frost (bis -10 Grad) nun noch weitere Bruchschäden nach sich zieht.