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News: Glück entsteht oft durch Aufmerksamkeit in kleinen Dingen, Unglück oft durch Vernachlässigung kleiner Dinge. (Wilhelm Busch)
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Autor Thema: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?  (Gelesen 13898 mal)

Aromasüß

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #135 am: 25. April 2024, 18:50:10 »

Forsthacke in Wiedehopfform ... etwas schwer, aber auch nicht schlecht. Am Schössling reinhacken, hochziehen. Ich glaube, das heisst auch "Pflanzaxt".

Die Wiedehopfhacken gibt es sogar im Baumarkt. Als ich einen völlig verwilderten Kleingarten übernommen habe, hatte ich mal mit einer gearbeitet: viel Krafteinsatz mit enormer Bodenbewegung. Letztlich bin ich wieder zu Spitzhacke und Spaten zurückgekehrt, um das Wurzelwerk rauszuholen.

Für die Wurzelstöcke der Hagebutten und Weißdorne reichen filigrane Spaten, die nur soweit unbedingt notwendig die Erde löchern. Ich vermute, dass unsere Vorväter mit der Sense diese Techniken ebenfalls kannten. Wer immer nur die Triebe der Hagebutten abschneidet, fördert das Triebwachstum, ebenso wie jährliches Schosserschneiden am Obstbaum das Wachstum fördert; sind ja beide Rosengewächse.
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thuja thujon

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #136 am: 25. April 2024, 22:02:40 »

Früher war unter den Obstbäumen der Acker. Deshalb Hochstämme, damit das Gemüse Platz hat.

In den Gegenden, die ich kenne nie. Wäre auch unmöglich. Die meisten sind Hanglagen und flachgründige Böden. Nur Gründlandwirtschaft hält den Boden oben. Obst immer nur dort, wo teurere als Handelsware brauchbare Feldfrüchte nichts wurden.
Hier ists ebener Schwemmlandboden und deshalb mal mehr oder weniger Tiefgründig, sandig, tonig usw. Alle paar Meter ists anders. Weiter zum Ebenenrand hin kommt die Tafelzwetschgengegend Deutschlands und danach eben Reben bis zum Wald. Der Wald war früher Getreideacker aber das wurde als es bessere Ernten gab am Steilhang auf felsigem Sandboden schnell wieder aufgegeben. Und auf der anderen Ebenenseite Richtung Osten gibts den Odenwald. Dort hat es wohl nur Obst geschafft, weil es eben nicht so begünstigt war.
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dmks

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #137 am: 25. April 2024, 22:09:26 »

Hier war - und ist - die Variante Ackerflächen mit Baumstreifen durchaus heimisch! ;)
Ist aber Flachland und trocken - also Bodenerosion durch Wasser eher ungewöhnlich. Gegen den Wind helfen die Baumreihen gut und geben Schatten! Wahlweise natürlich auch Wiesen - hängt vom Boden und der Nutzung ab.
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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #138 am: 25. April 2024, 22:47:00 »

Hier ists auch trocken, aber auch auch warm.
Das hat zur Folge, das hier mehr mediterran-submediterrane Florenelemente einwandern.
zB der hier: https://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4useschwanz-Federschwingel

Wenn eine Wiese Anfang Juni trocken-gelb bzw schwarz abgebrannt ist, haben solche Pflanzen eben mehr Chancen als manch anderes, was die letzten 100 Jahre hier häufig war.
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thuja thujon

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #139 am: 25. April 2024, 22:48:02 »

Bestand aktuell mit sporadischer Bewässerung. Der kann durchaus verdrängend sein.

Obstbau ist hier also näher am Oliven- oder Orangenhain als Fettwiese.
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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #140 am: 25. April 2024, 23:59:45 »

…mach es bei den jungen Bäumen doch einfach am Zuwachs fest. 30cm gesunder Trieb sollte es sein bei Apfel im Vollertrag. Und ansonsten haben die Vorschreiber doch schon erwähnt, dass die Bäume verhungern wenn sie nicht mit Grasmulch usw gedüngt werden.
Da ich letzteres bei jüngeren Bäumen mache und bei den 2006 gepflanzten Bäumen gutes Wachstum habe, ja sogar manche Apfelruine sich mit jungen aufstrebenden Trieben wieder eine neue Krone aufbaut, brauche ich nix zu tun.

Hier in der Gegend waren Obstwiesen nur auf guten Böden im Gutland, ich kenn sie nur mit Wiese drunter, Es gab aber wohl in geringem Umfang im 18. und 19. Jh auch Getreide- und Hackfrüchteanbau drunter.
Interessanterweise war um 1865 der Preis eines Hektars Bongert, wie die Obstwiese hier heißt, 3.168 Franken, zum Vergleich: 1865 kostet 1 ha Weingarten 7.684 Franken und 1 ha Ackerland 1.803 Franken.
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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #141 am: 28. April 2024, 18:11:30 »

Zitat von: cydorian link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4174780#msg4174780 date=1714044337]
Zitat von: thuja thujon link=topic=[b
Link entfernt!1[/b]4174749#msg4174749 date=1714039851]

Bei einem Freund hab ich mal eine Forsthacke in Wiedehopfform gesehen, das Modell war etwas schwer, aber auch nicht schlecht. Am Schössling reinhacken, hochziehen. Ich glaube, das heisst auch "Pflanzaxt". Lustig, man weiss wie es aussieht, aber keiner kennt mehr die Begriffe.

So wie diese? Damit haben wir zuletzt einen großflächig ausgebrochenen Bambus besiegt. Kraftaufwändig war das schon, aber durchaus befriedigend.




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hobab

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #142 am: 28. April 2024, 19:02:50 »

Wiedehopfhacke ist bei uns unverzichtbar, bei jedem Einsatz dabei. Als Pflanzhacke kenn ich das nur mit Hacke, ohne Axteil.
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cydorian

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #143 am: 28. April 2024, 19:52:53 »

So wie diese?

Ja, fast so. Der Beilteil ist noch etwas breiter.

"Wiedehopfhacke" bezeichnet dabei die Form mit den zwei Klingen, eine längs und eine quer zum Stiel.
"Pflanzaxt" scheint schwere grössere Version zu sein, "Pflanzhaue" etwas kleiner und wahlweise mit Ovalblatt. Und schliesslich "Wiedehopf-Gartenhacke" für die kleinen Versionen.
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thuja thujon

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #145 am: 07. Mai 2024, 14:47:45 »

Liest sich nicht schlecht, im Prinzip eine praxisgerechte Anleitung für den Obstfreund oder wer es werden möchte.

Zitat daraus:
Zitat
Ein Jungbaum erhält 150-200 g organischen oder mineralischen Volldünger oder 100-150 g
Hornspäne und 1-2 kg Stallmist oder Kompost. Ein Altbaum erhält ca. 5-10 kg
organischen/mineralischen Volldünger oder 1-2 kg Hornspäne und  50-100 kg Stallmist/Kompost.
Das ist so pauschal nicht mehr mit aktuellem Düngerecht zu vereinbaren. Allein die Schwankungsbreite im Nährstoffgehalt der jeweiligen Dünger lässt eine Abweichung von über 100% zu. 150-200g mag ja noch Praxisnah klingen, aber es ist doch etwas anderes ob man ein Malzkeimlingsdünger (zB Maltaflor 5-3-5) oder ein stabilisiertes, phosphatreduziertes Blaukorn (zB Novatec classic 12-8-16) gibt.
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cydorian

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #146 am: 07. Mai 2024, 15:40:25 »

Dann will ich mal kritisieren und das begründen. Der Text mischt wie tausend ähnliche zu Obstwiesen Richtiges (aber sowieso naheliegend) mit Idealisierung, veraltete und unnötig verengte Inhalte, in der Praxis ist er wertlos, da der Leser nicht weiss, was richtig und veraltet ist. Schon die empfohlenen Sorten: Wer heute Topaz pflanzt, kriegt Schorfbefall, Kragenfäule, Marssonina Coronaria, für erträgliche Fruchtgrössen muss je nach Boden stark gedüngt werden. "Schattenmorelle" fasse ich als Witz auf, Monilia Laxa wird die wegputzen.

Bei den meisten dieser Texte habe ich den Eindruck, dass die Verfasser mehr am Schreibtisch sitzen oder ihre aktive Zeit schon länger vorbei ist oder mehr ihre Wünsche darin abbilden. Ich würde bei Interesse stattdessen empfehlen, sich in Wohnortnähe umzusehen und von der Praxis dort zu lernen, positiv wie negativ. Weiteres kann dann spezifisch gesucht werden.

An wen richtet sich das? Stark idealisiert ist die zugrundeliegende Vorstellung, es würde überhaupt nennenswert Leute geben, die jahrzehntelang Zeit aufbringen, um arbeitsreich und vorschriftmässig ihre Zeit in den Dienst von Landschafts- und Naturvorstellungen Dritter zu stellen incl. einer ständig steigenden Flut an Vorschriften und Einschränkungen allerlei wohlmeinender Regierender. Wenn überhaupt eine Motivation dafür herzustellen ist, dann ist es die Ernte und Verwertung der Produkte, kurz gesagt der Ertrag. Finanziell ohnehin witzlos, aber wenigstens qualitativ. Obstwiesen waren immer Wirtschaftsräume, aus gutem Grund. Sie sind schon tot oder sterben gerade, mit solchen Texten wird man nichts daran ändern.
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Pjoter

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #147 am: 07. Mai 2024, 16:09:27 »

An wen richtet sich das? Stark idealisiert ist die zugrundeliegende Vorstellung, es würde überhaupt nennenswert Leute geben, die jahrzehntelang Zeit aufbringen, um arbeitsreich und vorschriftmässig ihre Zeit in den Dienst von Landschafts- und Naturvorstellungen Dritter zu stellen incl. einer ständig steigenden Flut an Vorschriften und Einschränkungen allerlei wohlmeinender Regierender.

Aus meiner Erfahrung  kann ich das bestätigen, so wie es amtlicherseits propagiert wird,
funktioniert es nicht gut, weder im Biotopschutz allgemein noch im strengen Naturschutz.
Man findet letztlich selten kompetente Ansprechpartner und erhält bei Nachfragen statt
Unterstützung oft nur Belehrungen.

Ich würde mir wünschen, dass für Selbstversorger und privaten Naturschutz
zugängliche und kompetente Ansprechstellen geschaffen werden.

Landwirtschaftsämter und Naturschutzverwaltung sind hierfür bisher leider in keiner
Weise eingerichtet.


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Hackmann

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #148 am: 07. Mai 2024, 16:41:11 »

Gut gebrüllt ;D

Der Text stammt von der Oberlausitz-Stiftung und ja, auch daraus kann man den einen oder anderen Hinweis entnehmen. Aber was jemand auf seiner eigenen sog. Streuobstwiese macht, bleibt letztendlich sein eigenes Ding (im Rahmen der gesetzlichen Vorschriften). Gibt es dafür Förderung sieht die Sache bereits anders aus.
Kommt es nicht darauf an, warum man eine Obstwiese anlegt. Wenn es um Naturschutz geht, ist Nichtstun oder Minimalpflege besser, wenn es um den Erhalt alter seltener Obstsorten geht, dann muß man die nachpflanzen und pflegen, wenn es um Obstproduktion geht, da haben wir besseres.

Persönlich schaue ich mir zur Zeit „Agroforstsysteme“ an, vielleicht ein moderner Ansatz. Und ich bin für Diversität, besonders auch bei den Meinungen, solange sie meiner entsprechen. ;D

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cydorian

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Re: Pflege Streuobstwiese - wie macht ihr das?
« Antwort #149 am: 07. Mai 2024, 20:12:49 »

Agroforst ist eigentlich Agroforstwirtschaft und weniger etwas für uns Hobbyisten. Was ich da gesehen habe, ist oft nur ein modischer klingendes Etikett für Sonderkulturen oder nicht einmal das.
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