Geht schon etwas weiter, stark gefördert wurde schon im 17. Jahrhundert. Es ging um die Nutzung auch ertragsschwacher und flachgründiger Böden, Gründlandwirtschaft. Ab 1800 rollte das hier auch ohne Förderung von allein, weil der Weinanbau Stück für Stück schrumpfte (katastrophaler mehrfacher Krankheitsimport aus Amerika wie Reblaus, echter und falscher Mehltau, Ertragsunsicherheit durch verschlechtertes Klima, später Arbeitskräftemangel durch beginnende Industrie) und dort Obstbäume gepflanzt wurden.
Hilft uns heute alles nichts. Bleiben wir bei der Pflege der Gegenwart. Ich kommt auch mit einem Mäher schlecht hin, steil, Trockenmauern, kleinräumig, man kommt ohne Mühen gar nicht rein. Traktor völlig utopisch. Gute, ebene Flächen sind hier wieso nie Obstwiese, sondern Zuckerrübenacker.
Und noch ein Problem, wie geht ihr damit um? Die Wiese verholzt rasend schnell. Letzten Herbst keine zweite Mahd geschafft und sofort spriessen wieder Gehölze, Hagebutten, Steinobstausläufer, Weissdorn, alles mögliche fröhlich weiter. Macht dann die Sensensmahd jetzt unangenehm, ich muss in einigen Bereichen das dickere und kürzere Blatt nehmen, das aber mühsamer und weniger effizient ist. Immerhin Vorteil: Auch umgesägte Apfelbäume spriessen wieder aus Wurzeln, diese Schösslinge kriegen gleich ein Edelreis verpasst und dürfen nach anwachsewn dann umziehen.
Im Winter bei viel Regen und weicherem Boden kann man einiges von Hand rausreissen. Aber zu mühsam, geht oft nicht. Früher gabs Leute, die Schösslinge mit einem Herbizid bepinselt haben, erledigt. Wie verbessert ihr das in der Praxis, wenn ihr auch das Problem habt, ausser mit fetten Mähern drüberfahren?
Noch zu den Wühlmäusen: Kann ein Problem sein, auch andere Mäuse, das schiebt man dann logischerweise auch auf Dinge wie die gemulchen Baumscheiben. Aber ich habe Mauswiesel (mit Wildkamera ständig nachgewiesen) und kleines Wiesel, die räumen trotz optimalen Wühlmausbedingungen unter den Nagern sowas von ab. Eigentlich sind Nagerprobleme ein Mangel von solchen Räubern, die in der völlig vernutzten Landschaft schon lange keine zusammenhängenden Reviere (sie brauchen zehn Hektar) finden, sondern in Inseln untergehen und/oder überfahren werden. Still und leise sind die plattgemacht und der berühmte Steinhaufen am Rand den man aufschichtet weil man gelesen hat dass die das als Wohnung lieben, der hilft dann überhaupt nichts mehr.